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27. AGA-Kongress 2010 - Wien
V 21
Meniskus Allograft Transplantation (MTX) - OP-Technik, klinische und radiologische
Ergebnisse von 50 Fällen
Dirisamer F., Patsch C., Hochreiter J.
KH d. Barmherzigen Schwestern, Orthopädie, Linz, Austria
Einleitung: Mit seinen wichtigen Funktionen als Stoßdämpfer, Stabilisator und Lastüberträger, aber
auch zum Konkurrenzausgleich von femuralen und tibialen Gelenkflächen spielt der Meniskus eine
wichtige Rolle in der komplexen Biomechanik des Kniegelenkes.
Die Behandlungsmethoden für das schmerzhafte Knie nach Meniskusverlust sind eingeschränkt. Die
einzige Behandlungsalternative für Patienten mit Postmeniskektomie-Syndrom stellt die homologe
Meniskustransplantation dar.
Material/Methoden: Von 03/2005 bis 12/2008 wurden an unserer Abteilung insgesamt 43 homologe
MTX bei 42 Patienten durchgeführt (28 medial, 15 lateral). Bis dato wurden 51 Menisci transplantiert.
16 Patienten waren weiblich, 26 männlich. Das Durchschnittsalter betrug 37 Jahre (26-57 Jahre). Bei
24 Operationen (56%) waren Zusatzeingriffe (16x HTO, 1x DFO, 5X ACL, 1x OATS, 1x HTO+ACL)
notwendig. Sämtliche Kombinationseingriffe wurden einzeitig geplant und auch durchgeführt. Das
durchschnittliche Follow-up beträgt 34 Monate (12-59).
Ergebnisse: Der durchschnittliche präoperative Lysholm-Score betrug in unserem Kollektiv 43 und
stieg postoperativ deutlich an. 3 Monate postoperativ lag der durchschnittliche Score bei 47, nach 12
Monaten bei 83, nach 24 Monaten bei 82. Das Absinken nach 36 Monaten auf 71 Punkte repräsentiert
unsere Lernkurve. Insgesamt scheint der Lysholm-Score mittelfristig sehr konstant zu bleiben.
Der Tegner-Activity-Level konnte bei allen Patienten verbessert werden. Durchschnittlich lag das
Aktivitätsniveau präoperativ bei Level 4 und konnte postoperativ nach einem Jahr auf durchschnittlich
Level 6, nach 24 Monaten sogar auf Level 7 gesteigert werden. Analog zum leichten Abfall beim
Lysholm-Score sank auch der Tegner-Activity-Level nach 36 Monaten wieder auf Level 6 im
Durchschnitt ab. Auch hier dürfte unsere Lernkurve eine Rolle spielen.
Insgesamt sind sowohl der Lysholm-Score als auch der Tegner-Activity-Level bei Patienten mit
ergänzender Achskorrektur etwas besser (24 Monate: 89).
Diskussion: Die chirurgische Behandlung des Postmeniskektomiesyndromes stellt eine große
Herausforderung dar. Ein wichtiger Faktor in der Arthroseprävention ist eine funktionierende
Biomechanik. Durch den Meniskusverlust ist diese massiv gestört und kann mithilfe der
Meniskustransplantation zumindest teilweise wieder rekonstruiert werden.
Unsere eigenen kurz- und mittelfristigen Ergebnisse sind sehr ermutigend und bestätigen im
Wesentlichen die Ergebnisse in der Literatur. Wir empfehlen daher die Meniskustransplantation als
Eingriff zur Arthroseprävention bei Patienten mit Postmeniskektomieschmerz ohne hochgradige
Knorpelschädigung sowohl für das mediale als auch für das laterale Kompartment unter strenger
Berücksichtigung von Gelenksstabilität und Beinachse.
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