CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sinne eines Cross-Selling mit seinen bisherigen<br />
Käufen verbundene Produkte<br />
und Dienstleistungen anbieten, z. B.<br />
Dachgepäckträger oder Versicherungen<br />
für einen Neuwagen. Dem Erfolg von<br />
Up-Selling- oder Cross-Selling-Aktionen<br />
geht somit immer die umfassende Analyse<br />
der Kundenbasis und ihrer Bedürfnisse<br />
voraus.<br />
Abwanderung verhindern<br />
Die Kundenwertanalyse ist auch die Basis<br />
für Churn Management, d. h. die<br />
Analyse und Ansprache von Kunden entsprechend<br />
ihrer Abwanderungswahrscheinlichkeit.<br />
Diese Fragestellung ist<br />
immer dann relevant, wenn langfristige<br />
Beziehungen zwischen Kunde und Unternehmen<br />
bestehen und konstant Leistungen<br />
bezogen werden. Abwanderung<br />
bedeutet für das Unternehmen, dass der<br />
optimale Kundenwert nicht ausgeschöpft<br />
oder sogar der Deckungsbeitrag<br />
pro Kunde nicht positiv wird. Dies ist<br />
beispielsweise der Fall, wenn ein Mobiltelefonkunde<br />
sehr früh kündigt und<br />
lediglich die Kosten für Einrichtung, Vertragsabschluss,<br />
Gerätesubventionierung<br />
sowie ersten Service gedeckt sind.<br />
Nicht jeder Kunde ist ehrlich<br />
Ähnlich gelagert sind Fraud Detection-<br />
Maßnahmen. Ziel ist es hier, die Betrugswahrscheinlichkeiten<br />
zu analysieren.<br />
Die Fraud Detection-Methoden<br />
sind ähnlich wie beim Churn Management:<br />
So erfolgt z. B. bei einem ungewöhnlichen<br />
Nutzungsverhalten eine automatische<br />
Überprüfung des Kunden.<br />
Auf der Basis der Abweichungen vom<br />
normalen Nutzungsverhalten erfolgt<br />
eine Einordnung in Risikogruppen.<br />
Steigt, um beim Beispiel Mobiltelephonie<br />
zu bleiben, der Anteil an Anrufen bei<br />
Mehrwertdiensten (Navigationsdienste,<br />
Informationsdienste für Kino oder Börse)<br />
in einem betrachteten Zeitraum<br />
(Tag, Woche, Monat) sehr stark an, so<br />
kann dies ein Hinweis auf einen Betrugsversuch<br />
sein. Möglicherweise hat der<br />
Kunde bereits in der Vergangenheit auffällige<br />
Abweichungen im Nutzungsverhalten<br />
gezeigt. Dann sind Gegenmaßnahmen<br />
notwendig, u. U. auch die Sperrung<br />
des Anschlusses.<br />
Analysen als Teil der<br />
Geschäftsprozesse<br />
Eine Churn Management- oder Fraud<br />
Detection-Anwendung ist dreistufig<br />
aufgebaut. In der ersten Stufe erfolgt die<br />
Sammlung und Aufbereitung der Daten<br />
sowie die Basisdarstellung der Informationen.<br />
So sind z. B. Analysen des Nutzungsaufkommens<br />
im Wochenvergleich<br />
möglich. In der zweiten Stufe liegen die<br />
Filter für Churn Management oder<br />
Fraud Detection. Sie vergleichen und<br />
kombinieren die Basisergebnisse der ersten<br />
Stufe. Dabei kristallisieren sich Kunden<br />
heraus, die in mehreren Analysen<br />
ein verdächtiges Verhalten aufweisen.<br />
Anschließend erfolgt die Visualisierung<br />
der Ergebnisse und die Erweiterung um<br />
weitere Informationen, z. B. um die<br />
Kundennummer, um Rechnungsdaten<br />
etc. Dies ist die Basis für die Einleitung<br />
von Gegenmaßnahmen.<br />
Entscheidend sind bei der Einrichtung<br />
analytischer <strong>CRM</strong>-Anwendungen immer<br />
mehrere Punkte: Die erste Hürde ist die<br />
Auswahl der geeigneten Lösungen. Diese<br />
müssen die geforderten Aufgaben erfüllen<br />
und problemlos zusammenarbeiten.<br />
Dies ist sehr stark abhängig von den konkreten<br />
Anforderungen, der Systemland-<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN November <strong>2002</strong><br />
Titelthema<br />
schaft sowie den Anwendungen, die eingesetzt<br />
werden sollen. Eine Allround-Lösung<br />
gibt es nicht, zumal nicht als Bestandteil<br />
einer Standard-<strong>CRM</strong>-Lösung.<br />
Wichtig ist deshalb eine herstellerunabhängige<br />
Auswahl der Softwarelösungen.<br />
Neben der Systemauswahl müssen als<br />
zweite Hürde die Datenquellen im Unternehmen<br />
identifiziert, die Datenstrukturen<br />
angepasst, die geeigneten Kennzahlen<br />
für OLAP- und Data-Mining-Analysen<br />
entwickelt sowie die entsprechenden<br />
Geschäftsprozesse im Unternehmen verankert<br />
werden. Dies zeigt die Einführungskomplexität<br />
eines analytischen<br />
<strong>CRM</strong>-Systems sowie der zugrunde liegenden<br />
BI-Anwendungen. Die Begleitung<br />
der Einführung durch erfahrene Berater<br />
ist daher unabdingbar.<br />
Der Autor Franz Peter Amesberger<br />
ist Senior Consultant und<br />
Manager der Trust Consult<br />
Unternehmens-beratung GmbH<br />
Trust Consult<br />
Unternehmensberatung GmbH<br />
D-60329 Frankfurt<br />
� (49) 069/959 252-56<br />
�: www.trustconsult.com<br />
21