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CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin

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Technik & Integration<br />

OLAP-, MOLAP-, ROLAP-,<br />

Die Qual der Wahl<br />

HOLAP-Modelle im Vergleich<br />

E. F. Codd, der Urheber des relationalen<br />

Datenmodells, schrieb im Jahre 1994 ein<br />

White Paper, um den Begriff Online Analytical<br />

Processing (OLAP) einzuführen. Er prägte<br />

damit einen neuen Begriff im Glossar der<br />

Datenbankmodelle. Der Grund für diesen<br />

damals neuen Fachbegriff war die Notwendigkeit,<br />

die Charakteristika eines OLAP-Systems<br />

von denen eines transaktionsorientierten<br />

OLTP-Systems zu unterscheiden.<br />

Im Laufe der Entwicklung differenzierten<br />

sich die OLAP-Produkte in<br />

verschiedene Kategorien. Auf der einen<br />

Seite standen jene Produkte, die das<br />

multidimensionale Datenmodell in relationalen<br />

Datenbanken speicherten und<br />

Selektion der Daten mittels SQL vornahmen.<br />

Die Abkürzung hierfür lautet<br />

ROLAP (Relational Online Analytical<br />

Processing). Auf der anderen Seite standen<br />

die MOLAP-Produkte (Multidimensional<br />

Online Analytical Processing),<br />

die die Daten tatsächlich in multidimensionalen<br />

Formaten speicherten.<br />

Mit der Ankündigung der Version 8.1<br />

des DB2 OLAP Servers kombiniert IBM<br />

die Unterstützung für multidimensionale<br />

und relationale Analyse in einem<br />

transparenten, hybriden Ansatz zur Datenverwaltung<br />

(HOLAP, Hybrid Online<br />

Analytical Processing).<br />

Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen<br />

Ansätze ROLAP, MOLAP und HO-<br />

LAP. Dabei wird die Implementierung<br />

der hybriden Analyse mit Hilfe des DB2<br />

OLAP Servers, Version 8.1 mit ihren<br />

Stärken und Schwächen dargestellt.<br />

Multidimensionales OLAP mit<br />

dem DB2 OLAP Server<br />

Basierend auf Hyperions Essbase-Technologie<br />

speichert der DB2 OLAP Server<br />

die aggregierten multidimensionalen<br />

Daten in einem proprietären Dateiformat,<br />

um den logischen Cube abzubilden.<br />

Die Dimensionen und Hierarchien<br />

dieses Cubes werden zuvor in einer Outline<br />

definiert, anschließend werden die<br />

beschriebenen Daten geladen. Die zu ladenden<br />

Daten können hier in unterschiedlichen<br />

Formaten bereitgestellt<br />

werden. Nach dem Laden werden auf<br />

Basis der in der Outline hinterlegten Berechnungsformeln<br />

die Hierarchien<br />

durchgerechnet und abgespeichert.<br />

Während Laden und Berechnen des Cubes<br />

als Batch-Prozesse angesehen werden<br />

können, erlaubt die Vorausberechnung<br />

dem Anwender einen schnellen<br />

Zugriff, der das Attribut „online“ verdient.<br />

Eine weiteres Merkmal des DB2<br />

OLAP Servers ist die Option, Daten im<br />

Cube zu verändern und anschließend<br />

den Cube neu zurechnen.<br />

Die Vorteile beim Einsatz von MOLAP<br />

liegen in der Anwenderakzeptanz durch<br />

schnelle Antwortzeiten und in den anspruchsvollen<br />

Berechnungs- und Geschäftsmodellierungsoptionen.<br />

Für den<br />

Betrieb liegen die Stärken im geringen<br />

Aufwand für Einsatz und Wartung sowie<br />

in dem gegenüber ROLAP geringeren<br />

Ressourcenbedarf. Von Anwendern<br />

mit Planungs- und Modellierungsanforderungen<br />

– wie z.B. Wenn-Dann-Analysen<br />

– wird die Möglichkeit des Zurückschreibens<br />

in den Cube geschätzt.<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN November <strong>2002</strong><br />

Durch die ausgereifte und offene Essbase-Technolgie<br />

besteht ein großes Angebot<br />

von Werkzeugen wie auch add-ins<br />

für die Platzhirsche im Endbenutzerterrain,<br />

gemeint sind Tabellenkalkulationen<br />

wie MS Excel und Lotus 1-2-3. Die<br />

Methode der Vorausberechnung jeder<br />

möglichen Kennzahl kann bei großen<br />

Datenbanken und hoher Granularität<br />

die Nacht zu kurz werden lassen. Dann<br />

ist eine MOLAP-Lösung eventuell nicht<br />

praktikabel. Auch kann die Größe des<br />

vollberechneten Cubes die Handhabung<br />

– wie Sicherung und Wiederherstellung<br />

– problematisch werden lassen. Abhängig<br />

vom Modell kann die reine Anzahl<br />

an möglichen Werten der Kennzahlen<br />

den Cube um ein Vielfaches des Volumens<br />

der Quellendaten anwachsen lassen.<br />

Um die Größe eines Cubes und die<br />

Kalkulationszeit zu beeinflussen, besteht<br />

die Option, Kennzahlen erst bei<br />

der Abfrage zu berechnen. Dies hat jedoch<br />

Auswirkungen auf die Antwortzeiten<br />

für den Anwender.<br />

Relationales OLAP<br />

Um aufzuzeigen, dass Online-Analyse<br />

auch mit relationaler Datenhaltung<br />

möglich ist und um die Kundenanforderung<br />

nach „nicht noch einer Datenbank“<br />

zu erfüllen, entwickelten sich<br />

ROLAP-Produkte. Der Anwender in einer<br />

ROLAP-Architektur sieht die Daten<br />

weiterhin konzeptionell von der mehrdimensionalen<br />

Ebene. Das mehrdimensionale<br />

Modell wird hier in Relationen und<br />

SQL-Abfragen übertragen, um standardisierte<br />

relationale Datenbankmanagementsysteme<br />

(DBMS) zu nutzen. Zur<br />

mehrdimensionalen Modellierung werden<br />

hier gewöhnlich Star- oder Snowflake-Schemata<br />

genutzt. Obwohl die standardisierte<br />

Abfragesprache SQL aus vie-<br />

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