CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
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Drucken mit OS/400<br />
Die Grundlage für das Erzeugen von<br />
Ausdrucken im OS/400 sind die mit DDS<br />
erstellten extern beschriebenen Druckerdateien<br />
sowie die Datenströme SCS, IPDS und AFPDS.<br />
Während SCS als Datenstrom für reine<br />
Textanwendungen den heutigen Anforderungen<br />
nicht mehr ganz gerecht wird, ist IPDS als<br />
objektorientierte Seitenbeschreibungssprache<br />
für alle Druckaufgaben im täglichen Geschäft<br />
die erste Wahl. Mit AFPDS lassen sich selbst<br />
komplexe Druckprozesse beschreiben, die<br />
dann mithilfe des Print Service Facility (PSF)<br />
in IPDS konvertiert werden.<br />
IPDS ist auf Laser-, Matrix- und Etikettendruckern<br />
verfügbar und macht<br />
daher OS/400-Anwendungen weitestgehend<br />
unabhängig von der tatsächlich<br />
eingesetzten Drucktechnologie. Die Anwendungsprogramme<br />
– egal in welcher<br />
Programmiersprache sie geschrieben<br />
sind – handhaben den Drucker wie eine<br />
x-beliebige Datei auf der Festplatte. Die<br />
Formatierung der Nutzdaten auf Basis<br />
der mittels DDS erstellten Druckerdatei<br />
übernimmt das OS/400. Das Ergebnis<br />
dieser Formatierung ist die Spooldatei.<br />
Zum Zeitpunkt des Transfers der Spooldatei<br />
zum Drucker nimmt das OS/400<br />
eine weitere Umformatierung in den<br />
SCS- oder IPDS-Datenstrom des jeweiligen<br />
Druckers vor. An dieser Stelle hat<br />
nun IBM eine Öffnung ihres Druckkonzeptes<br />
für Drucker aus dem PC-Bereich<br />
geschaffen, indem ein weiterer Konvertierungsschritt<br />
eingefügt wurde, der unter<br />
dem Namen Host Print Transform<br />
bekannt ist.<br />
Host Print Transform konvertiert SCSoder<br />
IPDS-Datenströme in die Datenströme<br />
der jeweiligen Drucker. Als Beschreibung<br />
für diese Konvertierung dienen<br />
die so genannten Datenstationsan-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN November <strong>2002</strong><br />
Technik & Integration<br />
IPDS im Netzwerk<br />
passungsobjekte, in denen die Eigenschaften<br />
und Steuerzeichen des Druckertyps<br />
aufgelistet sind. In der Vergangenheit,<br />
als Twinax noch als bevorzugte<br />
Anschlussmethode galt, war der Einsatz<br />
von Host Print Transform meist auf<br />
Drucker eingeschränkt, die mittels Twinax<br />
an angeschlossenen PCs hingen.<br />
Jetzt, im Zeitalter von Ethernet ist Host<br />
Print Transform der Weg, um im Netzwerk<br />
verfügbare PC-Drucker auch der<br />
iSeries zugänglich zu machen.<br />
Diese Anschlusslösung hat den Vorteil<br />
geringer Investitionskosten, da für den<br />
Drucker nur ein Standard-Netzwerkadapter<br />
gebraucht wird. Was aber oft übersehen<br />
wird, sind die Betriebskosten der<br />
Lösung. Zum einen fällt für Host Print<br />
Transform zusätzliche CPU- und Plattenleistung<br />
an. Je nach CPU kann diese<br />
Zusatzbelastung weit im zweistelligen<br />
Prozentbereich liegen. Genaue Angaben<br />
dazu sind im IBM Redbook Printing V<br />
nachzulesen.<br />
Der zweite Kostenfaktor sind die Übertragungsstrecken<br />
zum Drucker. IPDS ist<br />
aufgrund seiner Objektorientiertheit ein<br />
sehr kompakter Datenstrom. Im Vergleich<br />
zu dem im PC-Bereich für Laserdrucker<br />
oft eingesetzten PCL-Datenstrom<br />
werden sehr viel kleinere Datenmengen<br />
erzeugt. Die Größenunterschiede<br />
liegen durchaus im Bereich 1:10 und höher,<br />
insbesondere wenn Formulare oder<br />
Bilder gedruckt werden sollen. Sind solche<br />
Datenmengen im lokalen Netz noch<br />
verkraftbar, entsteht spätestens beim<br />
Drucken in Niederlassungen neben den<br />
höheren Übertragungskosten auch noch<br />
ein Durchsatzproblem.<br />
Die Alternative zu Host Print Transform<br />
ist der Einsatz von IPDS-Netzwerkdruckern.<br />
Deren Vorteile resultieren aus<br />
dem kompakten Datenstrom und der<br />
Tatsache, dass sie über einen Ressour-<br />
censpeicher verfügen, in welchem sich<br />
Formulare, Schriften und Bilder hinterlegen<br />
lassen.<br />
Weil IPDS ein bidirektionaler Datenstrom<br />
ist, kann das OS/400 jederzeit<br />
beim Drucker nachfragen, ob etwa ein<br />
Formular aus einem früheren Druckjob<br />
noch verfügbar ist, und deshalb nicht<br />
mehr geladen werden muss. Ist der Ressourcenspeicher<br />
des Druckers ausreichend<br />
bemessen, werden alle Formulare,<br />
Schriften und Bilder über die Einschaltdauer<br />
des Druckers nur ein<br />
einziges Mal geladen, statt wie bei Host<br />
Print Transform mit jedem Druckjob<br />
oder gar mit jeder Seite. Das kann in der<br />
Praxis bedeuten, dass die erste Seite<br />
nicht nach Minuten, sondern schon<br />
nach wenigen Sekunden im Ausgabefach<br />
liegt.<br />
Ein weiterer ganz wesentlicher Vorteil<br />
von IPDS-Druckern ist die durch die bidirektionale<br />
Kommunikation ermöglichte<br />
bessere Fehlerbehandlung. Praktisch<br />
alle aus der Twinax-Zeit gewohnten<br />
Sicherheitskriterien werden auch im<br />
Netzwerk erfüllt.<br />
Für die meisten Laser-, Matrix- und Etikettendrucker<br />
sind inzwischen IPDS-<br />
Netzwerkadapter verfügbar. Deren Preise<br />
liegen zwar deutlich über denen der<br />
Standard-Netzwerkadapter, aber aufgrund<br />
der eben gemachten Ausführungen<br />
ist deutlich geworden, dass sich diese<br />
Mehrkosten in vielen Fällen sehr<br />
schnell amortisieren lassen.<br />
CSP Computer Schnittstellen<br />
Peripherie GmbH<br />
D-63110 Rodgau<br />
� (+49) 06106/8707-0<br />
� www.csp-gmbh.de<br />
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