CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
CRM-EXPO 2002 - Midrange Magazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Schlechtrate<br />
Editorial<br />
Eine neue Online-Shopping-Studie bringt es an den Tag: Frauen haben eine<br />
schlechtere Zahlungsmoral als Männer und Lieferungen in Mehrfamilienhäuser<br />
bergen hohe Erlösrisiken. Frei nach dem Motto: Sag mir, wo Du wohnst, und<br />
ich weiß, ob Du zahlst, werden sich mit zunehmendem Web-Shopping-Interesse<br />
nun wohl auch die Miet-Präferenzen weiter verändern. Kommt für so manchen<br />
schon ein bestimmter Stadtteil nicht in Frage, könnte künftig die Anzahl der<br />
Wohneinheiten im Wunschzuhause ein echtes K.O-Kriterium sein.<br />
Eine Untersuchung der Pago eTransaction Services hat erstaunliche Erkenntnisse<br />
ergeben: Auf einen männlichen kommen 1,86 weibliche Online-Käufer,<br />
die sich mit der Zahlung der bestellten Ware mindestens zwei Mahnungen<br />
Zeit lassen. Aus der Anzahl derer, die so agieren, ergibt sich die so genannte<br />
Schlechtrate. 15 Millionen Transaktionen hat Pago analyisert, und das ist<br />
meine – nicht ganz ernst gemeinte – Quintessenz der Ergebnisse:<br />
1. Es gibt einen Unterschied zwischen Mann und Frau.<br />
Männer kaufen sehr viel häufiger online, dafür zahlen die Frauen schlechter.<br />
2. Es gibt keinen Unterschied zwischen Ost und West.<br />
Bei Kauf auf Rechnung beträgt die Schlechtrate 8,6 in den neuen und<br />
8,5 Prozent in den alten Bundesländern. Bei den Lastschriften sind es 5,1 im<br />
Osten und 6,1 Prozent im Westen.<br />
3. Kälte lockert die Muskeln<br />
Rund 75 Prozent aller Klicks auf den Bestell-Button finden in den<br />
Schlechtwettermonaten November bis März statt.<br />
4. Mittelalter ist ein Synonym für Geldfluss<br />
Klar über der durchschnittlichen Schlechtrate von 4,5 Prozent liegen die bis<br />
17jährigen mit 8,7 und die 26- bis 27jährigen. Bei ansteigendem Alter nimmt<br />
auch die Schlechtrate bis 2,8 Prozent bei den 43 bis 53jährigen stetig ab um<br />
dann bei den über 53jährigen wieder auf 5,7 Prozent anzusteigen.<br />
5. Direkte Nachbarn verderben die Zahlungsmoral<br />
Die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls steigt mit der Zahl der vorhandenen<br />
Wohneinheiten: Bei ein bis zwei beträgt sie gerade mal 3,8 Prozent<br />
und steigt proportional bis auf neun Prozent bei über 20 Wohneinheiten an.<br />
Was man den deutschen Online-Shops wünschen sollte, kann man schlecht<br />
raten. Gutes Wetter in den Ballungszentren, vielleicht. Oder schlechtes<br />
Wetter für Single-Männer in Nobelgegenden, da wo die Einfamilienhäuser<br />
stehen. Vielleicht aber auch einfach die Erkenntnis, dass eine Umstellung<br />
auf Zahlung per Kreditkarte lohnt. Damit sinkt zwar wahrscheinlich die Zahl<br />
der Bestellvorgänge – aber die wenigen, die ordern, die zahlen wenigstens.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Michael Wirt<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN November <strong>2002</strong> 3