Die Bewertung von Fluglärm
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Für den Landeanflug stellt sich die Situation ganz anders dar, weil in dieser Schlussphase<br />
des Fluges neben der Turbine auch der Luftstrom um das Flugzeug eine relevante Lärm-<br />
quelle bildet. <strong>Die</strong>s ist darin begründet, dass die Turbine nicht den ganzen Landeanflug über<br />
in Betrieb ist und durch Ausfahren der Klappen und Spoiler ein erheblicher Luftwiderstand<br />
bzw. Verwirbelungen der Luft entstehen, die wiederum sehr lärmintensiv sind.<br />
Als Konsequenz des beschriebenen Verhaltens der Lärmquellen zueinander muss bei ei-<br />
nem Ansatz zur Minderung <strong>von</strong> <strong>Fluglärm</strong>emissionen auf die Auswahl der Technik und<br />
deren Wirkungsbereich geachtet werden. <strong>Die</strong>ser ergibt sich aus dem Anteil, den die ent-<br />
sprechende Quelle zum Gesamtlärm beiträgt.<br />
3.4 Flugverfahren 36<br />
Eine weitere Möglichkeit die Belastung durch <strong>Fluglärm</strong> zu verringern ist in der Änderung<br />
bestehender Flugverfahren zu sehen. <strong>Die</strong>se sind für die weitere Arbeit nicht relevant, ver-<br />
vollständigen jedoch das Gesamtbild der Ansatzpunkte und Möglichkeiten zur Verringe-<br />
rung <strong>von</strong> <strong>Fluglärm</strong> und sollen daher kurz dargestellt werden.<br />
Ein Ansatz für lärmoptimierte Abflugverfahren ist das Modern Noise Abatement Proce-<br />
dure (MONA-Depature), dem die lauteste Lärmquelle beim Startvorgang zugrunde liegt,<br />
nämliche die Triebwerke. Das Flugzeug startet in einem etwas flacheren Winkel und bleibt<br />
somit länger in Bodennähe, was sich in einer Reduktion des Schubniveaus widerspiegelt.<br />
Das geringere Schubniveau überwiegt den flacheren Winkel des startenden Flugzeugs und<br />
führt zu einer Reduktion des dabei erzeugten Lärms. 37<br />
Im Bereich der Anflugverfahren soll beispielhaft der Continuouse Descent Approach<br />
(CDS) genannt werden. Der CDS impliziert einen Sinkflug, der sich durch einen kontinu-<br />
ierlichen Übergang auf den Gleitpfad auszeichnet. 38 Neben lärmreduzierenden Effekten<br />
sind bei diesen Verfahren grundsätzliche Aspekte wie Sicherheit und Fliegbarkeit zu be-<br />
achten, die eine größere Bedeutung bei der praktischen Umsetzung spielen als die dabei<br />
verringerten Lärmemissionen.<br />
36 Eine ausführliche Untersuchung lärmoptimierter An- und Abflugverfahren ist in Neise, W. u.a. (2007),<br />
Zusammenfassender Abschlussbericht – Lärmoptimierte An- und Abflugverfahren (LAnAb), Berlin zu finden.<br />
37 Vgl. König (2004), S. 6.<br />
38 Vgl. ebda., S. 12.<br />
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