Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV
Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV
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und in den USA getrunken.<br />
Im Papierfilter wird eine Fettfraktion<br />
aus <strong>der</strong> Kaffeebohne zurückgehalten,<br />
die konzentriert verabreicht offenbar zu<br />
einer Erhöhung des LDL-Cholesterins<br />
führt.<br />
Wir meinen, daß auch beim Kaffee-<br />
genuss Mäßigkeit die absolut notwendige<br />
Parole ist. Empfehlungen haben wir<br />
in den folgenden Ratschlägen für die<br />
Praxis zusammengefasst:<br />
Der gewohnte, nicht übermäßige<br />
Kaffeekonsum ist auch für Herz - und<br />
Gefäßkranke unbedenklich. Lediglich<br />
bei bereits bestehenden Herzrhythmusstörungen<br />
muß mit einer Verstärkung<br />
<strong>der</strong> Arrhythmien gerechnet werden.<br />
Gerade ältere Menschen sollten nicht<br />
auf ihre gewohnte Tasse Bohnenkaffee<br />
verzichten. Bei Hirndurchblutungsstörungen<br />
wirkt Kaffee oft erstaunlich gut.<br />
Tee wird im Allgemeinen von gefäßkranken<br />
Patienten gut vertragen.<br />
Die meisten Kaffeetrinker (mehr als 5<br />
Tassen pro Tag) sind gleichzeitig auch<br />
starke Zigarettenraucher. Diese Risikokombination<br />
ist natürlich für den<br />
Gefäßpatienten äußerst schädlich.<br />
Kakao: Schutzfaktor für die Gefäße<br />
Warum dunkle Schokolade und Kakao<br />
nicht nur wahre Glücksmacher sind,<br />
son<strong>der</strong>n sich auch positiv auf unsere<br />
Gefäße auswirken, erläutert eine aktuelle<br />
Untersuchung.<br />
Schon längere Zeit ist <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
bekannt, dass die in Kakao reichlich<br />
enthaltenen Flavonoide wesentlichen<br />
Anteil an <strong>der</strong> gesunden Wirkung des beliebten<br />
Heißgetränks und dunkler<br />
Schokolade haben.<br />
Warum dem so ist, will ein deutschamerikanisches<br />
Forscher-Team nun<br />
ausgemacht haben, berichten die<br />
„Proceedings of the National Academy<br />
of Sciences“. „Diese Studie liefert den<br />
direkten Beweis dafür, dass das<br />
Flavonoid Epicatechin die Entspannung<br />
von Blutgefäßen vermittelt“,<br />
bringt Hagen Schroeter von <strong>der</strong><br />
University of California die aktuellen<br />
Ergebnisse auf den Punkt.<br />
Schroeter und Kollegen hatten gesunden<br />
männlichen Testpersonen zwei verschiedene<br />
Kakao-Getränke verabreicht<br />
– reich o<strong>der</strong> arm an für Kakao typischen<br />
Flavonoiden. Wie erwartet zeigte sich,<br />
dass <strong>der</strong> reichhaltigere Kakao eine stär-<br />
kere Entspannung <strong>der</strong> Blutgefäße bewirkte.<br />
Die Forscher fanden zudem heraus,<br />
dass für diesen Effekt eine erhöhte<br />
Ausschüttung von Stickstoffmonoxid<br />
(NO) durch Zellen <strong>der</strong> Gefäßwand<br />
(Endothelien) verantwortlich war. NO<br />
bewirkt eine erhöhte Elastizität <strong>der</strong><br />
Arterien und dadurch einen verbesserten<br />
Blutfluss.<br />
Risikofaktor: körperliche Inaktivität<br />
Dem Sport und vermehrter körperlicher<br />
Aktivität wurden seit jeher gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
und darüber hinaus lebensverlängernde<br />
Wirkungen zugeschrieben.<br />
Bereits Platon war davon<br />
überzeugt, daß regelmäßige muskuläre<br />
Aktivität die „Lebenssäfte“ erneuert.<br />
Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen<br />
zeigen, daß regelmäßige körperliche<br />
Aktivität in Beruf und Freizeit<br />
die Häufigkeit arteriosklerotischer Gefäßverän<strong>der</strong>ungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
koronaren Herzkrankheit, vermin<strong>der</strong>t.<br />
Hyperhomocysteinämie: ein neuer<br />
Risikofaktor?<br />
Ein weiterer Risikofaktor, vor allem in<br />
den USA schon seit mehr als einem<br />
Jahrzehnt Gegenstand <strong>der</strong> Arterio-<br />
skleroseforschung, wurde in Deutschland<br />
bislang wahrscheinlich zu wenig<br />
beachtet. Die Eiweissubstanz (Aminosäure)<br />
Homocystein, ein Zwischen-<br />
produkt <strong>der</strong> Umwandlung von<br />
Methionin zu Cystein.<br />
Schon frühzeitig fiel auf, daß Patienten<br />
mit <strong>der</strong> seltenen Stoffwechseler-<br />
krankung, <strong>der</strong> Homocysteinurie, sehr<br />
häufig eine frühzeitige generalisierte<br />
Arteriosklerose mit frühen Herz-<br />
infarkten, Schlaganfällen und Verschlüssen<br />
<strong>der</strong> Becken - Bein - Arterien<br />
bekamen. Bereits bei geringgradig erhöhten<br />
Homocystein - Plasmaspiegeln<br />
war das Risiko auf mehr als das<br />
Dreifache erhöht. Allerdings zeigen<br />
neue Studien bei Patienten nach Herzinfarkt<br />
keine bessere Überlebensrate,<br />
wenn man die Hyperhomocysteinämie<br />
behandelt.<br />
Welche Behandlungs-<br />
möglichkeiten gibt<br />
es bei <strong>der</strong> Schau-<br />
fensterkrankheit<br />
Die Therapieentscheidung ist abhängig<br />
vom Beschwerdebild, <strong>der</strong> individuellen<br />
Situation des Patienten (Beruf, Hobbies)<br />
sowie von <strong>der</strong> Lokalisation und <strong>der</strong><br />
Morphologie <strong>der</strong> Stenosen bzw.<br />
Verschlüsse.<br />
Es stehen konservative, interventionelle<br />
radiologische und gefäßchirurgische<br />
Therapiemaßnahmen zur Verfügung:<br />
Konservative Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei PAVK<br />
• Ausschaltung <strong>der</strong> Risikofaktoren, Geh- und<br />
Bewegungstraining.<br />
• Sekundärprävention mit Thrombozytenfunktionshemmer<br />
(Azetylsalizylsäure,<br />
Clopidogrel).<br />
• Viskositätsverbesserung durch hyper- o<strong>der</strong><br />
isovolämische Hämodilution bei hohem<br />
Hämatokrit - Wert (>48 %)<br />
Bewegung för<strong>der</strong>t aktiv die<br />
Durchblutung<br />
Im Stadium des intermittierenden<br />
Hinkens ist regelmäßiges und konsequentes<br />
Gehtraining und ein ent-<br />
sprechendes gymnastisches Übungsprogramm<br />
Mittel <strong>der</strong> Wahl.<br />
Sie sollten im Alltag jede Gelegenheit<br />
nutzen, sich regelmäßig und so oft wie<br />
möglich zu bewegen.<br />
Das Gehtempo, Gehstrecke und<br />
Steigung sollten nicht zu starken<br />
Schmerzen in den <strong>Beine</strong>n führen. Am<br />
effektivsten ist das so genannte Intervalltraining.<br />
Durch die aktive Bewegungstherapie<br />
eröffnen sich um den<br />
Gefäßverschluß herum kleine Blut-<br />
gefäße und erweitern sich. Wir sprechen<br />
von einem Umgehungskreislauf<br />
(=“Kollateralkreislauf“).<br />
Außerdem kommt es durch eine regelmäßige<br />
Bewegungstherapie zu einer<br />
Blutumverteilung zugunsten schlecht<br />
versorgter Beinmuskeln.<br />
Schließen Sie sich einer ambulanten<br />
GefäßReport 1/2006 15