16 <strong>Arterielle</strong> Durchblutungsstörungen <strong>der</strong> <strong>Beine</strong> von Prof. Dr. med. C. Diehm Gefäßsportgruppe an. In vielen Städten gibt es bereits von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für Gefäßsport und von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Gefäßliga initiiert solche Gruppen. Wie können verschlossene Blutgefäße wie<strong>der</strong> eröffnet werden? Kathetertechniken: Darunter sind Verfahren zu verstehen, durch die vorhandene Engstellen o<strong>der</strong> Verschlüsse beseitigt werden: Die Ballon-Dilatation (sog. PTA) ist eine <strong>der</strong> Standardmethoden zur Behandlung <strong>der</strong> PAVK. Dabei wird zunächst ein Katheter – meist von <strong>der</strong> Leiste aus - durch die Engstelle o<strong>der</strong> den Verschluss geschoben. Dann wird ein Ballon aufgepumpt, <strong>der</strong> die atherosklerotischen Engstellen zur Seite drückt. Damit wird <strong>der</strong> Engpass beseitigt und die Arterie wie<strong>der</strong> erweitert. Durch zunehmende Verbesserung des Kathetermaterials und zunehmende Erfahrung <strong>der</strong> diese Eingriffe vornehmenden Ärzte (z.B. Angiologen/ Gefäßspezialisten und Radiologen) konnten die Ergebnisse in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert werden, so dass Gefäßoperationen immer seltener notwendig werden. Auch gelingt es bei Ausschöpfung aller Therapiemöglichkeiten in den meisten Fällen, eine Amputation zu vermeiden. Die primäre Erfolgsrate liegt heute in guten Gefäßzentren bei <strong>der</strong> PTA <strong>der</strong> Beckenarterie (Arteria iliaca) bei 93 - 96%. Nach drei Jahren sind die erweiterten Beckenarterien noch in 70 - 80% offen. Die Ergebnisse bei <strong>der</strong> PTA <strong>der</strong> Oberschenkelarterie (Arteria femoralis) sind nur geringfügig schlechter: Der Primärerfolg liegt hier bei 73 - 88%, nach 3 Jahren sind noch 68% <strong>der</strong> erweiterten Gefäße offen. Die Vorteile <strong>der</strong> Kathetertechnik für den Patienten sind: • Der Eingriff erfor<strong>der</strong>t keine Allgemeinnarkose • Es ist nur eine kurze Krankenhausbehandlung erfor<strong>der</strong>lich • Der Eingriff kann mehrfach wie<strong>der</strong>holt werden Mögliche Komplikationen Schwerwiegende Komplikationen wie Bildung von Blutgerinnseln, Nachblutung an <strong>der</strong> Einstichstelle, Gefäßverschluß und -verletzungen durch den GefäßReport 1/2006 Katheter, Ballon o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Instrumente, sind selten. Das gleiche gilt für Überempfindlichkeitsreaktionen im Bereich von Herz - Kreislauf, Darm o<strong>der</strong> Nieren. Nach <strong>der</strong> Behandlung ist Bettruhe für 24 - 48 Stunden erfor<strong>der</strong>lich. In dieser Zeit muß ein Druckverband belassen werden. Nach <strong>der</strong> Ballondilatation „Stützkorsett“ hält die Arterien offen Becken-Bein-Angiographie mit Einsetzen eines Stents (Drahtgeflecht) <strong>der</strong> die Arterien offen halten soll. Bisher war es ein Dilemma <strong>der</strong> perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA), daß sich die erweiterten Blutgefäße nach einiger Zeit wie<strong>der</strong> verengten. Ein flexibles Drahtgeflecht, das aussieht wie ein „Lockenwickler“, soll dem entgegenwirken und die Arterien dauerhaft offen halten. Stents sind Gefäßprothesen bzw. -Stützen, die zur Abstützung <strong>der</strong> Gefäßinnenwand dienen . Im Gegensatz zu den chirurgischen Prothesen wird <strong>der</strong> Stent nicht operativ eingesetzt, son<strong>der</strong>n mit einem kleinen Lumen von nur wenigen mm Durchmesser ins Gefäß eingebracht und an <strong>der</strong> zu behandelnden Stelle auf den benötigten Größendurchmesser mit einem Ballonkatheter aufgedehnt. Der langfristige Erfolg einer Ballon- Dilatation o<strong>der</strong> Bypass-Operation hängt wesentlich davon ab, wie konsequent die <strong>der</strong> Gefäßerkrankung zugrunde liegenden Risikofaktoren behandelt werden. Wie lange ein Gefäß offen bleibt, wird nämlich auch vom Fortschreiten <strong>der</strong> Atherosklerose bestimmt. Plavix ® 75 mg Filmtabletten; Wirkstoff: Clopidogrelhydrogen- sulfat. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Filmtabl. Plavix ® 75 mg enthält: 97,875 mg Clopidogrelhydrogensulfat (entspr. 75 mg Clopidogrel). Sonst. Bestandteile: Mannitol (E 421), Macrogol 6000, mikrokristalline Cellulose, hydriertes Rizinusöl, niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose, Hypromellose (E 464), Lactose, Triacetin (E 1518), Carnaubawachs, Titandioxid (E 171), Eisen(III)oxid (E 172). Anwendungsgebiete: Prävention atherothrombotischer Ereignisse bei Pat. mit Herzinfarkt (wenige Tage bis 35 Tage zurückliegend), ischämischem Schlaganfall (7 Tage bis 6 Monate zurückliegend) o<strong>der</strong> mit nachgewiesener peripherer arterieller Verschlusskrankheit und bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Streckenhebung (instabile Angina pectoris o<strong>der</strong> Non-Q-Wave-Myokardinfarkt) in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Clopidogrelhydrogensulfat o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Bestandteile <strong>der</strong> Filmtabl. Schwere Leberfunktionsstörungen. Akute Blutung (z.B. bei Magen-Darm-Geschwüren o<strong>der</strong> intrakraniellen Blutungen), Schwangerschaft (mangels entspr. Daten), Stillzeit. Nebenwirkungen: Gelegentlich Blutungen: gastrointest. Blutungen, Purpura/blaue Flecken/Blutergüsse, Nasenbluten, Hämatome, Hämarthros, Hämaturie, Augenblutungen (konjunktival, okulär, retinal), Blutungen im Bereich des Atemtraktes (Hämoptysen, Lungenblutungen) und Blutungen aus Operationswunden. In Einzelfällen letale Blutungen (insb. intrakranielle, gastrointest., retroperitoneale Blutungen). Gelegentlich Neutropenie, Eosinophilie. Sehr selten schwere Neutropenie, aplast. Anämie, Panzytopenie, Granulozytopenie, Agranulozytose, Anämie, schwere Thrombozytopenie, thrombotischthrombozytopenische Purpura. Gastrointest. Nebenwirkungen, z. B. Bauchschmerzen, Dyspepsie, Diarrhö, wurden am häufigsten berichtet, gelegentlich Übelkeit, Obstipation, Erbrechen, Blähungen, Gastritis, Magen- o<strong>der</strong> Duodenalulzera. Sehr selten Colitis, Pancreatitis. Gelegentlich Hautreaktionen: Ausschlag, Pruritus. Sehr selten Angioödem, bullöse Dermatitis (Erythema multiforme, Stevens- Johnson-Syndrom), Erythem, Urtikaria, Ekzem, Lichen planus. Gelegentlich Kopfschmerzen, Benommenheit und Parästhesien, selten Schwindel. Sehr selten Hepatitis, akutes Leberversagen. Sehr selten Bronchospasmus o<strong>der</strong> anaphylaxieähnliche Reaktionen, Serumkrankheit, interstitielle Pneumonie, Fieber, Gelenkschmerzen, Arthritis, Myalgie, Vasculitis, Hypotonie, Nierenfunktionsstörungen, erhöhte Leberwerte, erhöhte Kreatininspiegel, Geschmacksstörungen, Verwirrtheitszustände o<strong>der</strong> Halluzinationen. Nebenwirkungen in Kombination mit ASS: signifikant erhöhtes Risiko für leichte, schwere und an<strong>der</strong>e Blutungen (überwiegend gastrointest. o<strong>der</strong> Blutungen an Punktionsstellen). Keine Zunahme <strong>der</strong> Häufigkeit lebensbedrohlicher o<strong>der</strong> tödlicher Blutungen, insb. keine vermehrten intrakraniellen Blutungen. Die Rate schwerer Blutungen ist abhängig von <strong>der</strong> ASS-Dosis und nimmt im Verlauf <strong>der</strong> Therapie ab (siehe CURE-Studie). Die Häufigkeit schwerer Blutungen im Rahmen kardiochirurgischer Eingriffe war bei präoperativem Absetzen > 5 Tage <strong>der</strong> Medikation nicht erhöht; erhöhte Blutungsrate bei Absetzen <strong>der</strong> Medikation < 5 Tage. Thrombozytopenien o<strong>der</strong> Neutropenien nicht vermehrt. Hinweise: Clopidogrel ist 7 Tage vor einem elektiven operativen Eingriff abzusetzen, wenn keine Thrombozytenfunktionshemmung gewünscht ist. Rasche Normalisierung <strong>der</strong> Blutungszeit durch Plättchentransfusion möglich. Vorsichtsmaßnahme Blutbildkontrolle (siehe Fachinformation). Wechselwirkungen sowie weitere Hinweise: Bei Pat. mit Akutem Koronarsyndrom ohne ST-Streckenhebung Therapiebeginn mit einmalig 300 mg Clopidogrel (Aufsättigungsdosis) und Fortsetzung mit 75 mg täglich (in Kombination mit 75 – 325 mg ASS täglich). Aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos wird eine ASS-Dosierung bis max. 100 mg empfohlen. Pharmazeutischer Unternehmer: Sanofi Pharma Bristol-Myers Squibb SNC, Paris, Frankreich. Postanschrift: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Potsdamer Straße 8, 10785 Berlin Dosierung: Erw. und ältere Pat. erhalten tägl. 1 Filmtabl. unabhängig von den Mahlzeiten. Bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen < 18 Jahren Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht. Handelsformen: Plavix ® 75 mg: 28 Tabl. (N2); 100 Tabl. (N3), Klinikpackung. Stand: Dezember 2004. AVS 314 05 067a. Gekürzte Angaben – vollständige Information siehe Fach- bzw. Gebrauchsinformation, die wir Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung stellen.
AVS 314 05 067a Atherothrombose Er will mehr als eine zweite Chance. Mehr Schutz – Auf Dauer. Mehr Schutz – Auf Dauer ®