Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV
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ten Einnahme von Schmerzmitteln. Sie<br />
müssen in aller Regel stationär behandelt<br />
werden.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Maßnahmen, die bei <strong>der</strong> normalen peripheren<br />
arteriellen Verschlußkrankheit<br />
Standard - Therapie sind, wie Bypass-<br />
Operationen und wie Eröffnungen von<br />
Gefäßen mit Katheter-Technik, sind<br />
beim Patienten mit einer entzündlichen<br />
Buerger-Erkrankung lei<strong>der</strong> nicht aussichtsreich.<br />
Sie werden heute praktisch<br />
nicht mehr durchgeführt. Geeignet ist<br />
eine intravenöse Infusionsbehandlung<br />
mit gefäßerweiternden Prostaglandin-<br />
Medikamenten wie Prostavasin ® und<br />
wie Ilomedin ®. In <strong>der</strong> Regel müssen die<br />
Patienten zusätzlich mit einem<br />
Kalziumantagonisten vom Nifedipin-<br />
Typ (z.B. Adalat ®) behandelt werden.<br />
Darüber hinaus verabreichen wir niedrig<br />
dosiert Azetylsalizylsäure (z.B. Aspirin<br />
® 100 mg). Im akuten Schub ist oft<br />
eine Cortison-Behandlung unerläßlich.<br />
Trotz einer deutlichen Verbesserung <strong>der</strong><br />
Behandlungsmöglichkeiten in den letzten<br />
Jahren, müssen heute noch 17%<br />
aller Patienten amputiert werden, meist<br />
im Bereich <strong>der</strong> Zehen, <strong>der</strong> Vorfüße und<br />
- weniger häufig - im Unterschenkelbereich.<br />
In den Jahren bis 1968 betrug die<br />
Amputationsfrequenz noch 34%.<br />
Es muss nochmals darauf hingewiesen<br />
werden, daß die Prognose für<br />
den Extremitätenerhalt von den weiteren<br />
Rauchgewohnheiten abhängt.<br />
Wer weiter raucht, muss in aller<br />
Regel weiterhin viel Schmerzen und<br />
Amputationen im Kauf nehmen.<br />
Farbduplexuntersuchung: Typische Korkenzieherkollateralen<br />
beim Buerger-Patient<br />
Wie kann die erektile<br />
Dysfunktion (ED) bei<br />
PAVK – Patienten<br />
erfolgreich behandelt<br />
werden?<br />
Durchblutungsstörungen als<br />
Ursache einer ED<br />
Früher ging man davon aus, daß Erektionsstörungen<br />
hauptsächlich auf dem<br />
Boden von seelischen Ursachen entstehen.<br />
Heute wissen wir, daß dies nur bei<br />
etwa 15% aller Fälle zutrifft. Größtenteils<br />
liegen Mischformen mit verschiedenen<br />
Ursachen vor. Neben nervlich, seelisch<br />
bedingten Erektionsstörungen können<br />
auch hormonelle (z.B. Testosteronmangel)<br />
und arzneimittelbedingte (u.a.<br />
Herzmedikamente, Bluthochdruckmedi<br />
kamente, Blutfettsenker) Erektions-<br />
störungen vorliegen.<br />
In vielen Fällen sind Erektionsstörungen<br />
aber gefäßbedingt und das Hauptproblem<br />
sind arterielle Durchblutungsstörungen<br />
infolge Gefäßverkalkung. Die<br />
Erektionsfunktion ist so intakt wie Ihre<br />
Gefäße!<br />
Wie führen Durchblutungsprobleme<br />
zu Erektionsstörungen?<br />
In mindestens 70% aller Fälle sind an<br />
den Erektionsstörungen Gefäßschäden<br />
wie Arteriosklerose beteiligt.<br />
Während bei den meisten jüngeren<br />
Patienten die psychischen Faktoren<br />
überwiegen, finden sich bei den über<br />
50-Jährigen in <strong>der</strong> Regel organische<br />
Ursachen. Der Arzt wird deshalb nach<br />
Durchblutungstörungen aufgrund<br />
einer Arteriosklerose (z.B. Herzkrankheit<br />
wie Angina pectoris, Herzinfarkt,<br />
Schaufensterkrankheit) fragen. Liegt<br />
eine Herzkrankheit o<strong>der</strong> Bluthochdruck<br />
vor?<br />
Arteriosklerose wirkt sich nicht nur an<br />
den Blutgefäßen des Herzens aus.<br />
Durchblutungsstörungen machen sich<br />
auch an den für die Erektion wichtigen<br />
Blutgefäßen des Penis bemerkbar.<br />
Typischerweise zeigt sich bei arteriosklerotischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen eine über<br />
Jahre abnehmende Erektionsfähigkeit.<br />
Die Gefäßfunktion ist für die Erektion<br />
entscheidend. Der Penis wird nur steif,<br />
wenn eine ausreichende Blutzufuhr über<br />
die Arterien gewährleistet ist. Es muss<br />
mehr Blut in den Penisschwellkörper hinein<br />
– als herausfließen. Wenn die<br />
Arterien, die den Penis versorgen, verengt<br />
sind, reicht die Blutzufuhr für eine<br />
Erektion nicht aus.<br />
Häufigste Ursache für Gefäßvereng-<br />
ungen infolge Arteriosklerose sind die<br />
Zuckerkrankheit (Diabetes), starkes<br />
Rauchen, Fettstoffwechselsstörungen<br />
und Bluthochdruck (Hypertonie). Mehr<br />
als die Hälfte <strong>der</strong> Diabetiker leidet unter<br />
Erektionsstörungen.<br />
Die Einnahme von Tabletten wie<br />
Viagra ®, Cialis ®, Levitra ®, Ixense ®,<br />
Uprima ® ist für den Patienten die einfachste<br />
Form <strong>der</strong> Therapie. Liegt bei<br />
durchblutungsgestörten Patienten eine<br />
ED vor, sollte eine Behandlung erfolgen,<br />
wenn <strong>der</strong> betroffene Patient unter<br />
<strong>der</strong> Störung leidet.<br />
Erektionsstörungen belasten viele<br />
Männer und Partnerschaften mehr, als<br />
es normalerweise zugegeben wird. Die<br />
neuen Medikamente zeigen eine hohe<br />
Ansprechrate – über 70% <strong>der</strong> Patienten<br />
haben eine befriedigende Erektion<br />
– bei einer guten Verträglichkeit. Eine<br />
Voraussetzung ist allerdings, daß <strong>der</strong><br />
Patient noch über eine ausreichende<br />
Libido verfügen muss.<br />
GefäßReport 1/2006 25