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Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

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34<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

Die Arteriosklerose begünstigenden Risikofaktoren<br />

(Bluthochdruck, hohe<br />

Blutfettwerte, Rauchen, Diabetes mellitus<br />

etc.) verringern die NO-Synthese<br />

und begünstigen so die endotheliale<br />

Dysfunktion.<br />

Auf dieser kurz beschriebenen Bedeutung<br />

von NO und seiner Ausgangssubstanz<br />

L-Arginin für die Entstehung arteriosklerotischer<br />

Gefäßerkrankungen,<br />

beruht die Therapie und Prophylaxe mit<br />

dieser Aminosäure. Eine große Zahl<br />

tierexperimenteller und klinischer Studien<br />

zeigen, dass sowohl durch Gabe von<br />

L-Arginin das Risiko <strong>der</strong> Arterioskleroseentstehung<br />

reduziert wird, als auch<br />

die Beschwerden bei z. T. bereits weit<br />

fortgeschrittenen arteriosklerotischen<br />

Gefäßerkrankungen reduziert werden.<br />

Der positive therapeutische Effekt dieser<br />

Aminosäure, die wir in einer Menge<br />

von 4-5 g mit den Eiweißen einer üblichen<br />

Mischkost regelmäßig mit <strong>der</strong><br />

Nahrung aufnehmen, wurde in einigen,<br />

meist in den USA durchgeführten Therapiestudien,<br />

beschrieben. Die wesentlichen<br />

Indikationen für eine orale Therapie<br />

mit L-Arginin, meist in einer<br />

Dosierung von 6-9 g pro Tag, sind koronare<br />

Herzkrankheiten und arterielle<br />

Durchblutungsstörungen <strong>der</strong> <strong>Beine</strong>.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass mit L-Arginin, einem<br />

Nährstoff, <strong>der</strong> regelmäßig mit <strong>der</strong> Nahrung<br />

aufgenommen wird, dann wenn er<br />

in relativ hoher Dosis zugeführt wird,<br />

über eine vermehrte Bereitstellung von<br />

Stickstoffmonoxid in <strong>der</strong> Gefäßwand,<br />

eindeutig Verbesserungen bei arteriellen<br />

Durchblutungsstörungen erzielt werden<br />

können. Zu Nebenwirkungen kommt<br />

es, auch nach Zufuhr wesentlich höherer<br />

Dosen dieser „natürlichen Substanz“<br />

nur selten.<br />

GefäßReport 1/2006<br />

Mo<strong>der</strong>ne Therapie des<br />

Diabetes mellitus -<br />

mehr als Blutzuckerkontrolle<br />

Was fällt Ihnen zum Stichwort „Behandlung<br />

<strong>der</strong> Zuckerkrankheit“ ein?<br />

Die meisten Menschen würden auf diese<br />

Frage antworten: Die Einstellung <strong>der</strong><br />

Blutzuckerwerte mit Insulin. Dies ist<br />

richtig, greift aber zu kurz, denn die mo<strong>der</strong>ne<br />

Diabetestherapie geht weit darüber<br />

hinaus. Unzureichend eingestellte<br />

Blutzuckerwerte schädigen die kleinen<br />

und großen Blutgefäße. Mögliche Folgen<br />

sind Retinopathien (Schädigungen<br />

<strong>der</strong> Netzhaut), Nephropathien (Schädigung<br />

<strong>der</strong> Nieren) und Arteriosklerose.<br />

Zudem können Neuropathien, also<br />

Schädigungen <strong>der</strong> Nerven, auftreten.<br />

Dazu leiden Diabetespatienten häufig<br />

unter Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.<br />

Neben dem Diabetes<br />

selbst sind im Rahmen <strong>der</strong> Diabetestherapie<br />

also auch die Begleit- und<br />

Folgeerkrankungen zu behandeln.<br />

Cardio-Diabetes<br />

Da Diabetes-Patienten aufgrund <strong>der</strong><br />

Gefäßschädigungen ein stark erhöhtes<br />

Herzkreislaufrisiko aufweisen, wird in<br />

Fachkreisen zunehmend von Cardio-<br />

Diabetes gesprochen. So hat ein Mensch<br />

mit Diabetes zum Beispiel ein doppelt<br />

bis viermal so hohes Risiko, eine Herzerkrankung<br />

zu entwickeln o<strong>der</strong> einen<br />

Schlaganfall zu erleiden wie gleichaltrige<br />

Menschen ohne Diabetes.<br />

Dies schlägt sich auch in den Kosten<br />

nie<strong>der</strong>, die durch Diabetes mellitus für<br />

unser Gesundheitssystem entstehen. So<br />

hat die KoDim (Kosten des Diabetes<br />

mellitus)-Studie gezeigt, dass <strong>der</strong> überwiegende<br />

Anteil <strong>der</strong> durch Diabetes<br />

verursachten Kosten auf die Folgeerkrankungen<br />

zurückzuführen ist, und<br />

die eigentliche Blutzuckereinstellung<br />

nur einen vergleichsweise geringen Teil<br />

ausmacht.<br />

Diabetestherapie in Deutschland<br />

verbesserungsfähig<br />

Über diese Kostenanalysen darf man<br />

aber den Menschen nicht aus den Augen<br />

verlieren! Die DIG (Diabetes in<br />

Germany)-Studie hat gezeigt, dass Diabetes-Patienten<br />

in Deutschland im internationalen<br />

Vergleich gut eingestellt sind,<br />

was die Autoren unter an<strong>der</strong>em auf den<br />

zunehmenden Einsatz von Insulin zurückführen.<br />

Ein weiteres Ergebnis dieser<br />

neuen Studie ist aber auch, dass bei<br />

über 40% <strong>der</strong> Patienten in Deutschland<br />

die Einstellung <strong>der</strong> Blutzuckerwerte<br />

nicht optimal ist. Die Autoren bemängeln<br />

zudem, dass „die Therapieumstellung<br />

auf Insulin beim einzelnen Patienten<br />

immer noch zu spät erfolgt“.<br />

Nicht selten spielen hierbei Faktoren,<br />

die mit <strong>der</strong> Angst vor dem Spritzen zusammenhängen,<br />

eine Rolle. Daher wird<br />

vielfach nach neuen Darreichungsformen<br />

für Insulin gesucht. Eine Reihe<br />

von pharmazeutischen Unternehmen<br />

arbeiten an inhalativen Insulinen, die<br />

mit Hilfe eines Inhalationsgerätes eingeatmet<br />

werden können und über die<br />

Lunge direkt in die Blutbahn gelangen.<br />

Als erstes und bislang einziges Präparat<br />

hat das inhalative Insulin von Pfizer die<br />

Zulassung erhalten.<br />

Das schnell wirkende und pulverförmige<br />

Insulin wird vor dem Essen mit<br />

Hilfe eines speziell entwickelten Inhalationsgerätes<br />

über den Mund in die Lunge<br />

eingeatmet. Beson<strong>der</strong>s erwachsene<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit<br />

blutzuckersenkenden Tabletten (orale<br />

Antidiabetika) nicht zufriedenstellend<br />

eingestellt sind o<strong>der</strong> Vorbehalte gegenüber<br />

Spritzen haben, könnten davon<br />

profitieren.<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Diabetestherapie ist also<br />

ausgesprochen komplex. Neben <strong>der</strong><br />

eigentlichen Zuckerkrankheit müssen<br />

auch die möglichen Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

behandelt werden, um<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten trotz<br />

<strong>der</strong> Krankheit zu erhalten und Folgeerkrankungen<br />

hinauszuzögern o<strong>der</strong> zu<br />

vermeiden.<br />

Erste Schritte sind gemacht, die Diabetesbehandlung<br />

durch eine für den<br />

Patienten besser akzeptierbare Darreichungsform<br />

zu ergänzen.

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