12.11.2012 Aufrufe

Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

42<br />

Medizinpolitik<br />

ich haben es zur Chefsache erklärt, ein<br />

zukunftsfestes System zu entwerfen.“<br />

Dem Barmer-Chef reicht das jedoch<br />

nicht. Fiedler for<strong>der</strong>te den Einsatz <strong>der</strong><br />

Kanzlerin. „Letztlich ist die Finanzreform<br />

im Gesundheitswesen Chefsache“,<br />

sagte er <strong>der</strong> „Rheinischen Post“. Im Gegensatz<br />

zu Kau<strong>der</strong> meint Fiedler damit<br />

nicht die Fraktionschefs <strong>der</strong> Union und<br />

<strong>der</strong> SPD, son<strong>der</strong>n die CDU-Kanzlerin<br />

Merkel persönlich.<br />

Der BEK-Chef for<strong>der</strong>te die Regierung<br />

zudem dazu auf, beim Arzneimittel-<br />

Sparpaket nachzubessern: „Das Gesetz<br />

sieht vor, dass nur die Preise für Generika<br />

um 10% gesenkt werden. Dies müsste<br />

aber auch für patentgeschützte Arzneimittel<br />

gelten.“ Der Pharmaindustrie<br />

warf er vor, 2005 den „Hauptgewinn“<br />

eingestrichen zu haben. Allein wegen<br />

<strong>der</strong> Scheininnovationen habe die Pharmawirtschaft<br />

etwa 1,3 Milliarden Euro<br />

zu viel von den Krankenkassen kassiert,<br />

kritisierte Fiedler. Als Scheininnovationen<br />

werden teure, patentgeschützte<br />

Medikamente bezeichnet, die aber keine<br />

neuartige Heilwirkung entfalten.<br />

Für die nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte for<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> Barmer-Chef eine Reform <strong>der</strong> Gebührenordnung.<br />

„Es muss eine einheitliche<br />

Gebührenordnung geben, die den<br />

Ärzten Fall-Pauschalen gewährt - ähnlich<br />

wie in den Krankenhäusern“, erklärte<br />

Fiedler. Damit könnten auch die<br />

untauglichen Budgets für Arztpraxen<br />

abgelöst werden.<br />

Quelle: BEK/Union<br />

© 2005 MedCon Health Contents AG<br />

Ein Viertel <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

für Bürokratie<br />

Berlin<br />

Nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte wenden nach<br />

eigenen Angaben durchschnittlich<br />

14 Stunden pro Woche für administrative<br />

Tätigkeiten auf, also etwa ein Viertel<br />

<strong>der</strong> gesamten Arbeitszeit. Das hat eine<br />

Umfrage <strong>der</strong> Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV) zum Aufwand für<br />

Bürokratie in Arztpraxen ergeben.<br />

GefäßReport 1/2006<br />

Neben <strong>der</strong> Praxisgebühr, die den meisten<br />

Verwaltungsaufwand produziert,<br />

ärgern sich viele Ärzte nach eigenen<br />

Angaben beson<strong>der</strong>s über Krankenkassenanfragen,<br />

den Aufwand für Einschreibung<br />

und Dokumentation <strong>der</strong><br />

Teilnahme an Disease Management<br />

Programmen und die Arbeit mit dem<br />

neuen EBM 2000plus.<br />

Die Erhebung zeige, dass die bürokratische<br />

Belastung <strong>der</strong> Arztpraxen die<br />

zumutbaren Grenzen schon lange überschritten<br />

habe, erklärte die KBV. Die<br />

Bürokratie müsse zurückgefahren werden,<br />

damit <strong>der</strong> Arzt „sich wie<strong>der</strong> auf das<br />

Wesentliche, nämlich die Behandlung<br />

des Patienten“, konzentrieren könne.<br />

KBV<br />

© 2005 MedCon Health Contents AG<br />

Durchblutung ist Leben<br />

Deutschland macht den<br />

Arteriencheck<br />

Im September und Oktober 2005 hat die<br />

<strong>Deutsche</strong> Gefäßliga e.V. eine Reihe von<br />

Gesundheitstagen durchgeführt. Die<br />

Aktion „Deutschland macht den Arteriencheck“<br />

startete in den Köln Arcaden.<br />

Von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr konnten<br />

sich Interessierte über das Krankheitsbild<br />

PAVK, auch Schaufensterkrankheit<br />

genannt, und über die Risikofaktoren<br />

informieren. Es gab Vorträge von Experten,<br />

einen kostenlosen Risiko-Check<br />

sowie persönliche Beratung. Mit einer<br />

einfachen Untersuchung, eine Doppler-<br />

Untersuchung, die in je<strong>der</strong> Hausarztpraxis<br />

durchgeführt werden kann, konnte<br />

geklärt werden, ob eine Behandlung<br />

o<strong>der</strong> vorbeugende Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind.<br />

Doppler-Messung an <strong>der</strong> Fußarterie<br />

Die seit kurzem vorliegenden 3-Jahresergebnisse<br />

<strong>der</strong> getABI-Studie (German<br />

epidemiologocal trial on Ankle<br />

Brachial Index) zeigen, dass bei fast<br />

jedem fünften Patienten in deutschen<br />

Hausarztpraxen eine periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit (PAVK), auch<br />

Schaufensterkrankheit genannt, vorliegt.<br />

Damit liegt ein stark erhöhtes Risiko<br />

vor, frühzeitig an einem Herzinfarkt<br />

zu versterben o<strong>der</strong> einen Schlaganfall zu<br />

erleiden.<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen, wie<br />

Herzinfarkt o<strong>der</strong> Schlaganfall gehören<br />

seit Jahren zu den häufigsten Todesursachen<br />

in Deutschland. Bei diesen Erkrankungen<br />

bilden sich in verkalkten<br />

Schlaga<strong>der</strong>n (Arterien) Blutgerinnsel,<br />

die die Blutgefäße schlimmstenfalls<br />

vollständig verschließen. Geschieht dies<br />

in den Herzkranzarterien, ist ein Herzinfarkt<br />

die Folge. Geschieht <strong>der</strong> Vorgang<br />

in den hirnzuführenden Arterien<br />

(Halsschlaga<strong>der</strong>n), kann ein Schlaganfall<br />

entstehen. Ein bisher weit unterschätzter<br />

Risikofaktor für diese Gefäßkomplikationen<br />

ist die periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit, also die Durchblutungsstörung<br />

in den Becken-Bein-Arterien.<br />

Wird diese Krankheit festgestellt,<br />

hat <strong>der</strong> Hausarzt nicht nur einen Patienten<br />

mit Durchblutungsstörungen in den<br />

Beinschlaga<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n dieser Patient<br />

ist auch hochgradig gefährdet, einen<br />

Herzinfarkt o<strong>der</strong> einen Schlaganfall zu<br />

erleiden. Damit ist die PAVK eindeutig<br />

eine Markerkrankung für lebensbedrohliche<br />

Ereignisse wie den Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall.<br />

Die Gefahr, die tatsächlich von <strong>der</strong><br />

PAVK ausgeht, war bis vor kurzem in<br />

Deutschland nicht bekannt. Erst durch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!