Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV
Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV
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Medizinpolitik<br />
ich haben es zur Chefsache erklärt, ein<br />
zukunftsfestes System zu entwerfen.“<br />
Dem Barmer-Chef reicht das jedoch<br />
nicht. Fiedler for<strong>der</strong>te den Einsatz <strong>der</strong><br />
Kanzlerin. „Letztlich ist die Finanzreform<br />
im Gesundheitswesen Chefsache“,<br />
sagte er <strong>der</strong> „Rheinischen Post“. Im Gegensatz<br />
zu Kau<strong>der</strong> meint Fiedler damit<br />
nicht die Fraktionschefs <strong>der</strong> Union und<br />
<strong>der</strong> SPD, son<strong>der</strong>n die CDU-Kanzlerin<br />
Merkel persönlich.<br />
Der BEK-Chef for<strong>der</strong>te die Regierung<br />
zudem dazu auf, beim Arzneimittel-<br />
Sparpaket nachzubessern: „Das Gesetz<br />
sieht vor, dass nur die Preise für Generika<br />
um 10% gesenkt werden. Dies müsste<br />
aber auch für patentgeschützte Arzneimittel<br />
gelten.“ Der Pharmaindustrie<br />
warf er vor, 2005 den „Hauptgewinn“<br />
eingestrichen zu haben. Allein wegen<br />
<strong>der</strong> Scheininnovationen habe die Pharmawirtschaft<br />
etwa 1,3 Milliarden Euro<br />
zu viel von den Krankenkassen kassiert,<br />
kritisierte Fiedler. Als Scheininnovationen<br />
werden teure, patentgeschützte<br />
Medikamente bezeichnet, die aber keine<br />
neuartige Heilwirkung entfalten.<br />
Für die nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte for<strong>der</strong>te<br />
<strong>der</strong> Barmer-Chef eine Reform <strong>der</strong> Gebührenordnung.<br />
„Es muss eine einheitliche<br />
Gebührenordnung geben, die den<br />
Ärzten Fall-Pauschalen gewährt - ähnlich<br />
wie in den Krankenhäusern“, erklärte<br />
Fiedler. Damit könnten auch die<br />
untauglichen Budgets für Arztpraxen<br />
abgelöst werden.<br />
Quelle: BEK/Union<br />
© 2005 MedCon Health Contents AG<br />
Ein Viertel <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />
für Bürokratie<br />
Berlin<br />
Nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte wenden nach<br />
eigenen Angaben durchschnittlich<br />
14 Stunden pro Woche für administrative<br />
Tätigkeiten auf, also etwa ein Viertel<br />
<strong>der</strong> gesamten Arbeitszeit. Das hat eine<br />
Umfrage <strong>der</strong> Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV) zum Aufwand für<br />
Bürokratie in Arztpraxen ergeben.<br />
GefäßReport 1/2006<br />
Neben <strong>der</strong> Praxisgebühr, die den meisten<br />
Verwaltungsaufwand produziert,<br />
ärgern sich viele Ärzte nach eigenen<br />
Angaben beson<strong>der</strong>s über Krankenkassenanfragen,<br />
den Aufwand für Einschreibung<br />
und Dokumentation <strong>der</strong><br />
Teilnahme an Disease Management<br />
Programmen und die Arbeit mit dem<br />
neuen EBM 2000plus.<br />
Die Erhebung zeige, dass die bürokratische<br />
Belastung <strong>der</strong> Arztpraxen die<br />
zumutbaren Grenzen schon lange überschritten<br />
habe, erklärte die KBV. Die<br />
Bürokratie müsse zurückgefahren werden,<br />
damit <strong>der</strong> Arzt „sich wie<strong>der</strong> auf das<br />
Wesentliche, nämlich die Behandlung<br />
des Patienten“, konzentrieren könne.<br />
KBV<br />
© 2005 MedCon Health Contents AG<br />
Durchblutung ist Leben<br />
Deutschland macht den<br />
Arteriencheck<br />
Im September und Oktober 2005 hat die<br />
<strong>Deutsche</strong> Gefäßliga e.V. eine Reihe von<br />
Gesundheitstagen durchgeführt. Die<br />
Aktion „Deutschland macht den Arteriencheck“<br />
startete in den Köln Arcaden.<br />
Von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr konnten<br />
sich Interessierte über das Krankheitsbild<br />
PAVK, auch Schaufensterkrankheit<br />
genannt, und über die Risikofaktoren<br />
informieren. Es gab Vorträge von Experten,<br />
einen kostenlosen Risiko-Check<br />
sowie persönliche Beratung. Mit einer<br />
einfachen Untersuchung, eine Doppler-<br />
Untersuchung, die in je<strong>der</strong> Hausarztpraxis<br />
durchgeführt werden kann, konnte<br />
geklärt werden, ob eine Behandlung<br />
o<strong>der</strong> vorbeugende Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich<br />
sind.<br />
Doppler-Messung an <strong>der</strong> Fußarterie<br />
Die seit kurzem vorliegenden 3-Jahresergebnisse<br />
<strong>der</strong> getABI-Studie (German<br />
epidemiologocal trial on Ankle<br />
Brachial Index) zeigen, dass bei fast<br />
jedem fünften Patienten in deutschen<br />
Hausarztpraxen eine periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit (PAVK), auch<br />
Schaufensterkrankheit genannt, vorliegt.<br />
Damit liegt ein stark erhöhtes Risiko<br />
vor, frühzeitig an einem Herzinfarkt<br />
zu versterben o<strong>der</strong> einen Schlaganfall zu<br />
erleiden.<br />
Kardiovaskuläre Erkrankungen, wie<br />
Herzinfarkt o<strong>der</strong> Schlaganfall gehören<br />
seit Jahren zu den häufigsten Todesursachen<br />
in Deutschland. Bei diesen Erkrankungen<br />
bilden sich in verkalkten<br />
Schlaga<strong>der</strong>n (Arterien) Blutgerinnsel,<br />
die die Blutgefäße schlimmstenfalls<br />
vollständig verschließen. Geschieht dies<br />
in den Herzkranzarterien, ist ein Herzinfarkt<br />
die Folge. Geschieht <strong>der</strong> Vorgang<br />
in den hirnzuführenden Arterien<br />
(Halsschlaga<strong>der</strong>n), kann ein Schlaganfall<br />
entstehen. Ein bisher weit unterschätzter<br />
Risikofaktor für diese Gefäßkomplikationen<br />
ist die periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit, also die Durchblutungsstörung<br />
in den Becken-Bein-Arterien.<br />
Wird diese Krankheit festgestellt,<br />
hat <strong>der</strong> Hausarzt nicht nur einen Patienten<br />
mit Durchblutungsstörungen in den<br />
Beinschlaga<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n dieser Patient<br />
ist auch hochgradig gefährdet, einen<br />
Herzinfarkt o<strong>der</strong> einen Schlaganfall zu<br />
erleiden. Damit ist die PAVK eindeutig<br />
eine Markerkrankung für lebensbedrohliche<br />
Ereignisse wie den Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall.<br />
Die Gefahr, die tatsächlich von <strong>der</strong><br />
PAVK ausgeht, war bis vor kurzem in<br />
Deutschland nicht bekannt. Erst durch