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Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

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20<br />

<strong>Arterielle</strong> Durchblutungsstörungen <strong>der</strong> <strong>Beine</strong><br />

von Prof. Dr. med. C. Diehm<br />

Die intravenöse Infusion wird heute bevorzugt,<br />

da die Verträglichkeit besser ist<br />

als die früher eingesetzte Therapie in die<br />

Arterie direkt.<br />

Hauptdomäne <strong>der</strong> Behandlung ist das<br />

Stadium III und IV <strong>der</strong> PAVK.<br />

Prostaglandine kommen heute vor allem<br />

zum Einsatz, wenn bei drohen<strong>der</strong><br />

Amputation eine gefäßwie<strong>der</strong>eröffnende<br />

Behandlung operativ o<strong>der</strong> mit<br />

Katheterverfahren nicht mehr möglich<br />

ist. Prostavasin ® ermöglicht bei einem<br />

hohen Anteil <strong>der</strong> behandelten Patienten<br />

die Vermeidung von Amputationen und<br />

die Abheilung von Geschwüren.<br />

Auch bei intermittierendem Hinken<br />

können die Prostaglandin - Infusionen<br />

die Gehstrecke <strong>der</strong> betroffenen Patienten<br />

deutlich verlängern.<br />

Schmerztherapie bei Ruheschmerzen<br />

und im Stadium IV<br />

Bei Ruheschmerzen in fortgeschrittenen<br />

Stadien <strong>der</strong> arteriellen Verschlußkrankheit<br />

ist die Tieflagerung <strong>der</strong> unteren<br />

Extremitäten eine sehr hilfreiche<br />

Methode zur Steigerung <strong>der</strong> Durch-<br />

blutung. Wichtig ist auch die Anlage<br />

eines Watteverbandes in <strong>der</strong> durch-<br />

blutungsgestörten Extremität (Watte-<br />

stiefel).<br />

GefäßReport 1/2006<br />

Ist eine medikamentöse Schmerz-<br />

therapie erfor<strong>der</strong>lich, sollten die in <strong>der</strong><br />

Tabelle aufgelisteten Medikamente zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Internationaler Handelsname:<br />

Freiname:<br />

Metamizol Novalgin®<br />

Tildin Valoron N®<br />

Tramadol Tramal®<br />

Buprenorphin Temgesic®<br />

Pethidin Dolantin®<br />

Bei schweren Schmerzzuständen<br />

empfiehlt sich ein häufiger Wechsel <strong>der</strong><br />

Schmerzmittel. Die zusätzliche Gabe<br />

von Beruhigungsmittel wie Valium ®<br />

und Tranxilium ® können insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei stationären Patienten den Schmerzmittelverbrauch<br />

reduzieren.<br />

Periduralanästhesie: bei starken<br />

Schmerzen<br />

Ist mit Medikamenten eine Schmerzfreiheit<br />

nicht zu erreichen, empfiehlt<br />

sich das Anlegen einer Katheter -<br />

Peridural - Daueranästhesie.<br />

Periduralkatheter können über Tage bis<br />

Wochen im Periduralraum des Rückenmarks<br />

verbleiben und Schmerzmittel<br />

können nach Bedarf - selbst durch<br />

Patienten gesteuert - verabreicht werden.<br />

Rückenmarkstimulation kann<br />

Schmerzen und Amputation<br />

verhin<strong>der</strong>n<br />

Wenn bei schwerster peripherer arterieller<br />

Verschlußkrankheit und quälenden<br />

Ruheschmerzen alle konservativen<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft sind und<br />

Katheterverfahren und gefäßchirurgische<br />

operative Maßnahmen nicht möglich<br />

sind, blieb in <strong>der</strong> Vergangenheit oft<br />

nur die Amputation des betroffenen<br />

<strong>Beine</strong>s.<br />

Bevor man heute zur Amputation<br />

schreitet, sollte noch an die letzte<br />

Möglichkeit gedacht werden:<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> therapeutischen Rückenmarkstimulation<br />

können die Schmerzen<br />

doch noch in den Griff gebracht<br />

werden und das Bein erhalten bleiben.

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