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Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

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Neues aus <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

Training hält den Geist fit<br />

Demenz kann aktiv verzögert<br />

werden<br />

Regelmäßiges körperliches Training<br />

kann das Auftreten einer Alzheimer-<br />

Krankheit und an<strong>der</strong>e Demenzen deutlich<br />

verzögern. Dies zeigte Eric Larson<br />

und seine Mitarbeiter von <strong>der</strong> „Group<br />

Health Cooperative“ in Seattle in einer<br />

neuen Studie anhand 1740 Patienten im<br />

Alter von mindestens 65 Jahren. Die<br />

Probanden wurden über einen Zeitraum<br />

von 6 Jahren verfolgt. Keiner <strong>der</strong><br />

Teilnehmer an dieser Studie hatte zu<br />

Beginn eine Demenz.<br />

Die Fitness <strong>der</strong> Patienten wurde anhand<br />

von vier Übungen ermittelt (Laufstrecke<br />

pro Zeit, Aufstehen aus sitzen<strong>der</strong><br />

Position, Balancetests und Kraftübungen).<br />

Zudem mussten die Probanden ihren<br />

Gesundheitszustand anhand einer<br />

Skala einschätzen.<br />

Etwa 3/4 <strong>der</strong> Studienteilnehmer übten<br />

mindestens dreimal pro Woche.<br />

Sportliche Betätigungen waren: Walking,<br />

Wan<strong>der</strong>n, Radfahren, Aerobic, Schwimmen<br />

und Gewichtheben für einen<br />

Zeitraum von mindestens 15 Minuten.<br />

Die Tests wurden jährlich wie<strong>der</strong>holt.<br />

Die amerikanischen Wissenschaftler<br />

publizierten die Ergebnisse ihrer Studie<br />

in „Annals of Internal Medicine“ (144:<br />

S75, 2006). Bis zum Ende <strong>der</strong> Studie erkrankte<br />

etwa je<strong>der</strong> 10. Teilnehmer an<br />

einer Demenz. Es zeigte sich aber, dass<br />

die Senioren, die regelmäßig Sport trieben,<br />

ein um 30 - 40% niedrigeres Risiko<br />

hatten, an einer Demenz zu erkranken.<br />

Selbst wenn eine Demenz auftrat, wurde<br />

<strong>der</strong>en Verlauf durch regelmäßige<br />

sportliche Betätigung deutlich verlangsamt.<br />

Am meisten profitierten die Studienteilnehmer,<br />

bei denen <strong>der</strong> Fitnesstest zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Studie schlechte Ergebnisse<br />

zeigte, wenn sich diese untrainierten<br />

Probanden dann entschlossen, mindestens<br />

dreimal pro Woche Sport zu treiben,<br />

profitierten sie ganz ausgeprägt.<br />

Die Autoren erklären die beobachteten<br />

Effekte mit einer stärkeren Durchblutung<br />

des Gehirns während <strong>der</strong> körperlichen<br />

Aktivität. Körperliche Betätigung<br />

führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung<br />

<strong>der</strong> Gehirnzellen.<br />

CD<br />

Neue Genstudie bei<br />

Schaufensterkrankheit gestartet<br />

Bei <strong>der</strong> Schaufensterkrankheit kommt<br />

es beim Gehen o<strong>der</strong> bei körperlicher<br />

Betätigung zu Schmerzen in den<br />

<strong>Beine</strong>n, vorwiegend in den Waden. Dies<br />

ist auf eine Durchblutungsnot in den<br />

Becken-Bein-Arterien zurückzuführen.<br />

Durch Verengungen o<strong>der</strong> Verschlüsse<br />

in diesen Gefäßen wird <strong>der</strong> Muskel<br />

nicht mit genügend Sauerstoff versorgt,<br />

er verkrampft und die Betroffenen<br />

müssen kurze Zeit stehen bleiben. Ist<br />

<strong>der</strong> Muskel wie<strong>der</strong> mit Sauerstoff versorgt,<br />

kann <strong>der</strong> Betroffene wie<strong>der</strong> einige<br />

Meter gehen. Dies kann sich nach 150<br />

o<strong>der</strong> 200 Meter wie<strong>der</strong>holen.<br />

Vor wenigen Wochen wurde an drei<br />

deutschen Gefäßzentren die sogenannte<br />

WALK-Studie gestartet. Insgesamt werden<br />

nur etwa 300 Patienten in Europa<br />

und den USA an dieser klinischen<br />

Prüfung teilnehmen. Für Deutschland<br />

sind 70 Probanden vorgesehen.<br />

An Patienten, die an <strong>der</strong> Schaufensterkrankheit<br />

(medizinisch: Claudicatio intermittens)<br />

leiden, soll die Sicherheit<br />

und die potentielle Wirkung eines neuen<br />

Medikamentes mit dem Namen<br />

Ad2/hypoxia Inducible Factor (HIF)-<br />

1a/VP16 getestet werden, das von<br />

Forschern des amerikanischen Biotech-<br />

Unternehmens Genzyme Corporation<br />

entwickelt worden ist.<br />

Hinter diesem komplizierten Namen,<br />

den wir kurz HIF nennen, verbirgt sich<br />

ein neues Medikament, das eng mit einer<br />

körpereigenen Substanz verwandt<br />

ist. Mit Hilfe von HIF soll ein Gen in<br />

die Zellen <strong>der</strong> <strong>Beine</strong> gelangen. Dieses<br />

Gen soll dann dafür sorgen, dass aus<br />

den vorhandenen Blutgefäßen neue<br />

Blutgefäße wachsen und sich dadurch<br />

die Durchblutungssituation wie<strong>der</strong> verbessert<br />

und die Patienten wie<strong>der</strong> länger<br />

gehen können. Das Gen wird mit Hilfe<br />

eines Adenovirus in die Zellen <strong>der</strong> <strong>Beine</strong><br />

transportiert.<br />

In Frage kommende Patienten werden<br />

nach dem Zufallsprinzip einer<br />

von drei Dosierungen des experimentellen<br />

Gentransferpräparates zugeordnet.<br />

Hierbei kann es sich entwe<strong>der</strong><br />

um eine von drei HIF-Dosierungen<br />

o<strong>der</strong> um ein Placebo handeln. Das<br />

Studienpräparat wird an einem einzigen<br />

Tag mit mehreren Injektionen in die<br />

Muskeln des <strong>Beine</strong>s verabreicht. Je<strong>der</strong><br />

Studienpatient wird zwei Jahre an dieser<br />

klinischen Forschungsstudie teilnehmen.<br />

Im ersten Jahr werden acht ambulante<br />

Untersuchungen vorgenommen,<br />

im zweiten Jahr sind nochmals zwei<br />

Untersuchungstermine geplant.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> strengen Richtlinien bei<br />

<strong>der</strong> Durchführung von klinischen<br />

Studien, insbeson<strong>der</strong>e von Genstudien,<br />

werden vor einem Einschluss in diese<br />

Studie einige wichtige Untersuchungen<br />

durchgeführt, um Erkrankungen, z.B.<br />

Krebserkrankungen auszuschließen.<br />

Zielgruppe dieser klinischen Forschungsstudie<br />

sind Erwachsene im Alter zwischen<br />

40 und 80 Jahren, <strong>der</strong>en<br />

Gehfähigkeit aufgrund von Claudicatio<br />

intermittens-Symptomen seit mindestens<br />

6 Monaten eingeschränkt ist. Die<br />

klinische Diagnose einer PAVK (periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit)<br />

sollte gesichert sein. Patienten mit einer<br />

akuten kritischen Ischämie o<strong>der</strong> mit arteriosklerotischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, die<br />

auf eine immunologische o<strong>der</strong> entzündliche<br />

Ursache zurückzuführen sind,<br />

können nicht in diese Studie eingeschlossen<br />

werden.<br />

Weitere Info’s zu dieser neuen Studie<br />

kann man unter:<br />

www.WALKStudy.com<br />

(nur in englischer Sprache) nachlesen.<br />

Weitere Informationen und<br />

die in Deutschland teilnehmenden<br />

Studienzentren können Sie auch über<br />

die <strong>Deutsche</strong> Gefäßliga erfragen.<br />

HR<br />

GefäßReport 1/2006 31

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