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Saz lernen!<br />
Saz ist eine türkische Laute, ihr Name stammt aus<br />
dem Persischen. Der bedeutet so viel wie „Musikinstrument“.<br />
In der Türkei nennt man das Instrument<br />
Saz auch Ba ˘glama. Es ist das traditionelle<br />
Begleitinstrument der „Barden“.<br />
Viele Vereine bieten Saz-Unterricht an, der jedem<br />
offen steht. Einige Beispiele:<br />
Alevitischer Kulturverein <strong>Solingen</strong> und Umgebung<br />
e. V., Ritterstr. 63 (vorübergehend), ab Ende April:<br />
Weyersberger Str. 32,<br />
jeden So, 11.00 Uhr (10-13 Jahre)<br />
+ 14.00 Uhr (15-18 Jahre),<br />
Kontakt: Soner Solmaz, (01 72) 5 42 93 28<br />
Ditib <strong>Solingen</strong>, Saz-Kurse <strong>auf</strong> Anfrage,<br />
Kasernenstr. 31a, Eray Ünver (01 73) 5 34 88 53,<br />
www.zuwanderer.solingen.de<br />
Türkischer Volksverein <strong>Solingen</strong> und Umgebung,<br />
Van-Meenen-Str. 1, jeden Do, 17.00-19.00 Uhr,<br />
Tel. (0176) 63 02 96 56 oder Tel. (02 12) 5 47 28 25,<br />
www.zuwanderer.solingen.de<br />
Bloggen!<br />
„Lesen, gucken, hören“: So heißt ein Blog, den die<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek <strong>Solingen</strong> für Jugendliche erstellt<br />
hat. Mitbloggen dürfen alle ab 12 Jahren, die Spaß<br />
daran haben, über Lieblingsbücher, Filme und<br />
Musik zu schreiben! Jeder ist eingeladen, beim<br />
Jubiso-Blog mitzumachen und das Web 2.0 zu<br />
erobern. Wer Lust hat: Los legen bei der Jubiso!<br />
Jugendbibliothek (<strong>Stadt</strong>bibliothek),<br />
Mummstr. 10, Tel. (02 12) 2 90 32 10,<br />
Mo, 16.00-20.00 Uhr; Di-Fr, 10.00-20.00 Uhr;<br />
Sa, 10.00-16.00 Uhr,<br />
www.blog.jubiso.de<br />
mittags und nachmittags<br />
Was ist eine Saz, Berkay?<br />
Berkay Ünver<br />
(21 Jahre)<br />
Die Saz wird auch als „türkische<br />
Gitarre“ bezeichnet. Je nach Region<br />
gibt es verschiedene Ausführungen.<br />
Es gibt zwölf Arten:<br />
Die Saz mit dem längsten Hals<br />
heißt „Meydan Sazı“, die kleinste<br />
Saz ist die „Cura“. Die „Meydan<br />
Sazı“ ist vom Aussterben bedroht,<br />
weil sie kaum ein Mensch spielen<br />
kann. Man braucht lange Arme<br />
und ein unheimliches Geschick.<br />
Es war schon immer mein Traum,<br />
Saz zu spielen. Allein dieser Klang<br />
und zu beobachten, wie schnell<br />
die Finger der Spieler über die<br />
Saiten gesprungen sind, um die<br />
richtigen Noten selbst bei hoher<br />
Geschwindigkeit zu treffen, ohne<br />
den Rhythmus zu verlieren, hat<br />
mich fasziniert. Es ist wie, als wenn<br />
ich ein inneres Verlangen danach<br />
habe. So, als ob ich mich schon<br />
immer danach gesehnt hätte,<br />
diesen Klang selbst zu erzeugen.<br />
Meinen ersten Unterricht habe ich<br />
in der Ditib-Gemeinde erhalten, in<br />
drei Monaten habe ich das Sazspielen<br />
gelernt, seitdem bringe ich<br />
mir alles selbst bei. Noten lesen<br />
kann ich nicht, ich spiele nach meinem<br />
Gehör. In der Gruppe<br />
„Karde‚sler“ („Geschwister“) trete<br />
ich mit einem Darbuka-Spieler<br />
(Trommel), einer Sängerin und zwei<br />
weiteren Saz-Spielern <strong>auf</strong>. Wir waren<br />
auch <strong>auf</strong> dem Festival „Nazi frei<br />
– Wir sind dabei“. Wir versuchen,<br />
anderen Menschen dieses Instrument<br />
näher zu bringen, um einen<br />
Dialog zwischen Deutschen und<br />
Türken <strong>auf</strong>zubauen. Wir leben<br />
seit über 50 Jahren Tür an Tür,<br />
die Kulturen treffen schon so<br />
lange <strong>auf</strong>einander, aber trotzdem<br />
gucken wir uns gegenseitig komisch<br />
an – das muss nicht sein.<br />
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