FESTSCHRIFT - Fachklinik-Hornheide
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5.6 ABTEILUNG FÜR TUMORFORSCHUNG<br />
Unter der Leitung von Dr. Brunner<br />
wurden 1999 – 2007 zunehmend<br />
neue molekularbiologische Fragestellungen<br />
und Techniken in<br />
Grundlagen- und klinische Forschungsprojekte<br />
einbezogen.<br />
Dabei wurde die Erkenntnis<br />
ausgenutzt, dass die molekularen<br />
und zellulären Mechanismen,<br />
die für das maligne<br />
Verhalten von Tumoren verantwortlich<br />
sind, in vielen Aspekten<br />
denen der Wundheilung<br />
ähneln, in Tumoren aber häufig<br />
fehlreguliert sind. Im Mittelpunkt<br />
der Forschungsarbeiten standen<br />
die Bedeutung und Regulation<br />
hydrolytischer Enzyme<br />
(Proteasen / Phospholipasen)<br />
sowie Wachstumsfaktoren im<br />
Rahmen von Tumorprogression<br />
und Wundheilung.<br />
Der Beginn des molekularen<br />
Zeitalters der biomedizinischen<br />
Forschung, eingeleitet<br />
durch die in den letzten Jahren<br />
gelungene umfassende<br />
Erforschung des gesamten<br />
menschlichen Erbgutes, hat<br />
auch in <strong>Hornheide</strong> zu einem<br />
Durchbruch in der biomole<br />
kularen Forschung geführt. In<br />
Zusammenarbeit mit Professor<br />
Dr. Dr. Atzpodien, dem Leiter<br />
der onkologischen Abteilung in<br />
<strong>Hornheide</strong>, wurde das genetische<br />
Aktivitätsprofil („der genetische<br />
Fingerabdruck”) des<br />
malignen Melanoms charakterisiert.<br />
Diese Arbeiten gestatten<br />
einen umfassenden Einblick in<br />
die Biologie dieser Tumoren<br />
und sind wegweisend in Bezug<br />
auf die Definition neuer<br />
Prognosefaktoren und die Entwicklung<br />
neuartiger molekularer<br />
Therapien für das maligne<br />
Melanom.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch eine leistungsfähige<br />
molekulare Technik, eine<br />
Multimarker- Polymerasen -<br />
kettenreaktion (PCR), entwickelt<br />
und unseren Patienten in <strong>Hornheide</strong><br />
als Routinediagnostik zur<br />
Verfügung gestellt, bei der einzelne<br />
Melanomzellen im Blut<br />
detektiert werden (bis zu 1 Zelle<br />
in 1 ml Blut). Dieser hochsensitive<br />
diagnostische Nachweis<br />
dient als „Frühwarnsystem” für<br />
Risikopatienten, bei denen die<br />
Tumorausbreitung im Körper<br />
frühzeitig (bevor bildgebende<br />
Verfahren ansprechen) nachgewiesen<br />
kann, was die zeitnahe<br />
Einleitung anderer diagnostischer<br />
bzw. therapeutischer<br />
Maßnahmen erlaubt. In Zusammenarbeit<br />
mit Priv.-Doz. Dr.<br />
Schulze, dem Leiter der dermatologischen<br />
Abteilung in <strong>Hornheide</strong>,<br />
ist der Einsatz dieser<br />
PCR-Diagnostik auch bei<br />
Merkelzellkarzinompatienten in<br />
Vorbereitung.<br />
Tumorforschung in <strong>Hornheide</strong><br />
ist immer geprägt gewesen<br />
von regen Kontakten und Kooperationen<br />
mit internationalen<br />
Forschergruppen. Schon Ende<br />
der 70er bzw. Anfang der 80er<br />
Jahre (unter der Leitung von Dr.<br />
Schumann) bestand eine enge<br />
Kooperation zwischen <strong>Hornheide</strong><br />
und dem MD Anderson<br />
Hospital in Houston, die den<br />
Austausch von Gastwissenschaftlern,<br />
den Aufbau eines<br />
Impulszytophotometrie-Labors<br />
in Houston durch Professor<br />
Göhde, sowie die Ausrichtung<br />
internationaler Symposien umfasste.<br />
Auch in den letzten<br />
8 Jahren (unter der Leitung<br />
von Dr. Brunner) hat die Forschungsabteilung<br />
in <strong>Hornheide</strong><br />
von zahlreichen internationalen<br />
Kooperationen profitiert (vor<br />
allem mit Forschergruppen der<br />
Universitäten von New York<br />
[NYU und Columbia University],<br />
Manchester, Göteborg und<br />
Budapest), und es wurden<br />
regelmäßig Gastwissenschaftler<br />
dieser Universitäten in <strong>Hornheide</strong><br />
aufgenommen.<br />
Ausgewählte Publikationen: siehe Literaturverzeichnis (Seite 89)<br />
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