FESTSCHRIFT - Fachklinik-Hornheide
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6.9 MOLEKUL AR - ONKOLOGISCHE TUMORTHER APIE<br />
Die Internistische Onkologie der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong><br />
versteht sich in interdisziplinärer Zusammenarbeit aller<br />
Fachabteilungen seit vielen Jahren als Schrittmacher<br />
moderner medikamentöser Tumortherapien.<br />
Die Entwicklung solcher Krebstherapeutika stützt sich<br />
heute auf die Entdeckung molekularer Zielstrukturen<br />
der Krebszellen.<br />
Professor<br />
Dr. Dr. Jens Atzpodien<br />
Mit dem Prinzip der medikamentösen<br />
Unterdrückung der<br />
Gefäßneubildung – der sogenannten<br />
Anti-Angiogenese<br />
– ist es erstmals möglich, einen<br />
wesentlichen Mechanismus<br />
des Tumorwachstums effektiv<br />
zu blockieren.<br />
Die überproportionale Vermehrung<br />
von Krebszellen<br />
setzt in der Regel vermehrte<br />
Wachstumssignale sowie eine<br />
erhöhte Blut- und Nährstoffversorgung<br />
des bösartigen<br />
Gewebes voraus.<br />
Durch gezielte medikamentöse<br />
Intervention mittels monoklonaler<br />
Antikörper oder „small<br />
molecules“ kann die klinische<br />
Onkologie heute die weitere<br />
Ausbreitung von fortgeschrittenen<br />
Krebserkrankungen gezielt<br />
stoppen und Tumor zur<br />
Rückbildung bringen.<br />
Die neue Klasse molekularer<br />
Medikamente ergänzt die<br />
bisherigen Modalitäten der<br />
chirurgischen, strahlentherapeutischen,<br />
chemotherapiegestützten<br />
und immunologischen<br />
Tumortherapie.<br />
Die Abteilung Internistische<br />
Onkologie wendet Tumor-Angiogenese-Regulatoren<br />
bei<br />
verschiedenen Krebserkrankungen<br />
an und erforscht<br />
darüber hinaus in enger Kooperation<br />
mit der Abteilung für<br />
Tumorforschung / Dr. rer. nat.<br />
G. Brunner die medizinischwissenschaftlichen<br />
Grundlagen<br />
und Angriffspunkte.<br />
Molekulare Medikamente im<br />
regelmäßigen therapeutischen<br />
Einsatz bei onkologischen Patienten<br />
der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong><br />
sind neben den gentechnisch<br />
hergestellten rekombinanten<br />
Cytokinen und Wachstumsfaktoren<br />
wie Interferon-alfa (IFNalfa),<br />
Interleukin-2 (IL-2) und<br />
Granulocyten-Colonie-Stimulierender<br />
Faktor (G-CSF) ein<br />
Vielzahl sogenannter monoklonaler<br />
Antiköper wie Anti-HER-<br />
2 / Herceptin (Trastuzumab)<br />
zur Blockade des Humanen<br />
Epidermalen Wachstumsfaktor-<br />
Rezeptors 2 bei Patientinnen<br />
mit Mammacarcinomen, Anti-<br />
CD20 / Mabthera (Rituximab)<br />
zur antikörper-vermittelten Zell-<br />
Lyse von CD20-positiven B-<br />
Lymphozyten bei B-Zell-Lymphomen,<br />
Anti-VEGF / Avastin<br />
(Bevacizumab) zur Blockade<br />
des Vasculär-Endothelialen-<br />
Wachstums-Faktors bei Patienten<br />
mit Adenokarzinomen sowie<br />
biochemisch-synthetisierte<br />
sogenannte Tyrosin-Kinase-<br />
Inhibitoren wie z. B. Sutent<br />
(Sunitinib) zur molekularen<br />
Hemmung einer Vielzahl von<br />
Wachstumsfaktor-Rezeptoren,<br />
die die Krebszellvermehrung<br />
regulieren.<br />
Die Weiterentwicklung und<br />
Verbreiterung des Einsatzes<br />
molekularen Krebsmedikamente<br />
in der Onkologie der<br />
<strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> ermöglicht<br />
im engen Zusammenwirken<br />
mit einer leistungsfähigen<br />
molekularen Tumordiagnostik<br />
eine hoch-spezifische, gezielte<br />
medikamentöse Tumortherapie,<br />
die die Relation von Behandlungswirkung<br />
und unerwünschten<br />
Nebenwirkungen<br />
massiv verbessert und dadurch<br />
die langfristigen Chancen<br />
der Krebspatienten deutlich<br />
erhöht.<br />
| FESTSCHRIF T | 75 Jahre | <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> 70