FESTSCHRIFT - Fachklinik-Hornheide
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6.7 KRANIOFA ZIALE CHIRURGISCHE PROTHE TIK UND EPITHE TIK<br />
Nase<br />
Nach Amputation der Nase<br />
sollte primär eine Nasenepithese<br />
zur Rehabilitation eingesetzt<br />
werden.<br />
Erst sekundär kann abhängig<br />
vom Alter und der Tumorart<br />
individuell entschieden werden,<br />
ob eine aufwändige, dreidimensionale,<br />
operative Rehabilitation<br />
mit Verpflanzung knöcherner<br />
und knorpeliger Strukturen<br />
sowie mikrochirurgischer Techniken<br />
mit Fern- oder Nahlappen<br />
möglich ist.<br />
Auge<br />
Die operative Wiederherstellung<br />
des Lidapparates, ein Lager für<br />
ein künstliches Auge zu schaffen,<br />
ist mit operativen Techniken<br />
nur in Ausnahmen möglich.<br />
Für die Wiederherstellung einer<br />
leeren Augenhöhle gilt als<br />
Goldstandard die epithetische<br />
Versorgung.<br />
Es wird das Ergebnis einer<br />
chirurgischen Rekonstruktion<br />
nach 22 operativen Eingriffen<br />
vorgestellt. Erst die<br />
vollständige Entfernung des<br />
Lidapparates, die Einbringung<br />
von Titanimplantaten und die<br />
epithetische Versorgung mit<br />
einer magnetfixierten Augenepithese<br />
konnte die Patientin<br />
rehabilitieren.<br />
In einem weiteren Fall bestand<br />
bei einer Patientin seit mehr als<br />
10 Jahren eine leere Augenhöhle.<br />
Nur eine Augenepithese<br />
aus Silikon, die von einer/einem<br />
professionell tätigen Epithetiker/<br />
in hergestellt wird, der/die die<br />
notwendigen künstlerischen<br />
und technischen Fähigkeiten<br />
hat, konnte die Patienten in<br />
die Lage versetzen, wieder mit<br />
Selbstsicherheit in ihrem sozialen<br />
Umfeld aufzutreten.<br />
An der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> werden seit dem Jahre 2000 jährlich zwischen 150-210 neue Epithesen<br />
hergestellt, eine große Anzahl von Reparaturen, Korrekturen und Anpassungen durchgeführt.<br />
Dies ist nur in einem interdisziplinären Team, mit einer individuellen Planung und einer großen Zuwendung<br />
an den Patienten möglich. Dazu ist auch die Beratung durch einen erfahrenen Psychologen notwendig,<br />
der dem Patienten dabei hilft, sein „verlorenes“ Gesicht wiederzufinden. Dazu hat die moderne<br />
kraniofaziale chirurgische Epithetik beigetragen.<br />
61 | <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> | 75 Jahre | FESTSCHRIF T |