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FESTSCHRIFT - Fachklinik-Hornheide

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6.10 PSYCHOSOZIALE ONKOLOGIE<br />

Für besondere Patientengruppen<br />

gibt es psychosoziale<br />

Behandlungsmodule, die im<br />

Rahmen des Behandlungsablaufs<br />

bedarfsgerecht zum<br />

Einsatz kommen. Dies betrifft<br />

z. B. die Patienten, denen<br />

große Gesichtsoperationen bzw.<br />

gravierende funktionelle Einschränkungen<br />

bevorstehen.<br />

Essentielle psychoonkologische<br />

Interventionen sind bei dieser<br />

Gruppe: die präoperative Kontaktaufnahme,<br />

der präoperative<br />

Besuch der Epithesenabteilung,<br />

die Mitbeteiligung an den<br />

Aufklärungsgesprächen, das<br />

Angebot eines Einzel-, Partneroder<br />

Familiengespräches und<br />

die postoperative Konfrontation<br />

mit dem Gesichtsdefekt.<br />

Letztere Intervention bedeutet:<br />

im geschützten Setting (z. B.<br />

Verbandszimmer) in Anwesenheit<br />

gewünschter Personen<br />

(z. B. Partner, Verbandschwester,<br />

Operateur, Psychologe) in<br />

einem individuell vereinbarten<br />

Zugang (z. B. Defekt beschreiben,<br />

Defektränder abtasten, mit<br />

Wand- und Handspiegel zuerst<br />

die Defektfläche anschauen,<br />

dann Schritt für Schritt sich mit<br />

der Tiefe des Defektes, mit dem<br />

„Loch im Gesicht“ konfrontieren)<br />

den „1., 2. und 3. Blick in den<br />

Spiegel“ so zu gestalten, dass<br />

Bewältigung möglich wird.<br />

Überbelasteter Bereich<br />

Psychisches Befinden<br />

Tumorangst<br />

Anspannung und innere Unruhe<br />

Soziale Unterstützung<br />

Ärztliche Unterstützung<br />

Selbstunsicherheit/Körperbild<br />

Berufliche und finanzielle Probleme<br />

Zu den zusätzlichen Interventionen<br />

gehört auch das<br />

kunsttherapeutische Angebot.<br />

Im Unterschied zur früheren<br />

Beschäftigungstherapie, die<br />

aufgrund der Verkürzung der<br />

stationären Verweildauern nicht<br />

mehr möglich ist, stellt die<br />

Kunsttherapie ein Angebot für<br />

einzelne und kleine Gruppen<br />

von Patienten dar, für die der<br />

kreative Ausdruck ihrer Belastungen<br />

die beste Möglichkeit<br />

für ihre Bewältigung darstellt. In<br />

zwei vom Förderverein der Klinik<br />

finanziell unterstützten Projekten<br />

konnten wir zeigen, dass bei einer<br />

Verweildauer von nur 6 bis 7<br />

Tagen ein kunsttherapeutisches<br />

Angebot sowohl realisierbar ist<br />

als auch von einer umschriebenen<br />

Gruppe von Patienten<br />

gerne angenommen wird.<br />

Interventionen<br />

Therapeutische Gespräche, Kunsttherapie<br />

zusätzliche Aufklärungsgespräche, Krisenintervention<br />

bzw. therapeutische Gespräche, Tiefenentspannung,<br />

imaginative Verfahren, Kunsttherapie<br />

Entspannungstraining (einzeln oder in der Gruppe)<br />

Angehörigenkontakt, Partner-, Familiengespräche<br />

Zusätzliche Arztgespräche, bei Bedarf Dreiergespräch<br />

(Patient, Arzt, Psychologe)<br />

Selbstsicherheitstraining (Gespräch, Rollenspiel<br />

oder Übung in Realsituationen)<br />

Beratung durch Sozialarbeiter<br />

Tab. 2: Hilfreiche Interventionen<br />

| FESTSCHRIF T | 75 Jahre | <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> | 73

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