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FESTSCHRIFT - Fachklinik-Hornheide

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6.8 POSTOPER ATIVE SCHMER Z THER APIE<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Direkte Kosten<br />

Tabelle 2: Nachteile und Vorteile der Epiduralanalgesie<br />

Epiduralanalgesie<br />

Nach Abwägen von Vor- und<br />

Nachteilen (vgl. Tabelle 2) erhalten<br />

Risikopatienten, die sich ausgedehnten<br />

Operationen unterziehen,<br />

eine Epiduralanalgesie.<br />

Ein optimaler Nutzen kann durch<br />

die Wahl einer geeigneten Punktionshöhe<br />

erreicht werden. Bei<br />

lumbalem Zugang kommt es<br />

immer zu einer Anästhesieausdehnung<br />

auf die untere Körperhälfte.<br />

Mit Ausnahme von<br />

Eingriffen an den unteren<br />

Extremitäten ist dieser Effekt<br />

unerwünscht, weil die Patienten<br />

wegen des motorischen und<br />

sensorischen Blocks sowie<br />

orthostatischer Probleme nicht<br />

mobilisiert werden können.<br />

Für alle abdominellen oder<br />

thorakalen Eingriffe muß eine<br />

Analgesieausdehnung angestrebt<br />

werden, die sich bei lumbalem<br />

Zugang nur mit sehr hohen<br />

nebenwirkungsreichen Dosierungen<br />

erreichen lässt. Die<br />

thorakale Epiduralanalgesie ist<br />

daher ein besonders wichtiger<br />

Bestandteil des Behandlungskonzepts.<br />

Sie erleichtert weitere<br />

prognoserelevante Maßnahmen<br />

wie Atemtherapie und<br />

Frühmobilisation. Daher sollten<br />

Epiduralkatheter für die postoperative<br />

Schmerztherapie immer<br />

im Zentrum der betroffenen Wirbelsäulensegmente<br />

angelegt<br />

werden (71).<br />

Verschiedene Nebenwirkungen<br />

und Befindensbeeinträchtigungen<br />

wie: Übelkeit, Sedierung,<br />

Verwirrtheit oder Halluzinationen<br />

werden bei Epiduralanalgesie<br />

seltener beobachtet als<br />

bei intravenöser Analgesie.<br />

Auch das Risiko für Störungen<br />

des Gasaustausches ist geringer.<br />

Andererseits kann bei<br />

Epiduralanalgesie mit Lokalanästhetika<br />

häufiger eine Hypotension<br />

oder Beeinträchtigung<br />

motorischer und sensorischer<br />

Funktionen auftreten (72).<br />

Natürlich sind besondere personelle<br />

und apparative Aufwendungen<br />

sowie die Verwendung<br />

spezifischer Verbrauchsmaterialien<br />

für patientenkontrollierte<br />

intravenöse oder regionale<br />

Analgesieverfahren erforderlich.<br />

Unter Einbeziehung der Reduktion<br />

des Arbeitsaufwandes<br />

von Pflegenden werden beim<br />

Vergleich mit traditionellen<br />

Behandlungskonzepten unterschiedliche<br />

direkte Kosten<br />

ermittelt. Schätzungen bezüglich<br />

des Kostenaufwandes<br />

bei modernen Verfahren der<br />

postoperativen Schmerztherapie<br />

schwanken zwischen einer<br />

leichten Kostenreduktion und<br />

Kostensteigerungen (73).<br />

Indirekte Kosten<br />

Das Verhältnis von Kosten und<br />

Nutzen ärztlicher Therapiemaßnahmen<br />

darf nicht nur anhand<br />

des direkten finanziellen Aufwandes<br />

beurteilt werden (74).<br />

Trotz des hohen personellen<br />

und apperativen Aufwandes<br />

kann vor allem die Epiduralanalgesie<br />

zu einer Verbesserung<br />

der Krankenhausökonomie führen.<br />

Aufgrund einer Verkürzung<br />

des Zeitraumes bis zur Extubation<br />

sowie der Aufenthaltsdauer<br />

auf der Intensivstation und der<br />

Gesamtaufenthaltsdauer im<br />

Krankenhaus wurde eine signifikante<br />

Reduktion der Kosten<br />

bei Tumoroperationen ermittelt,<br />

wenn die Patienten eine Epiduralanalgesie<br />

erhalten hatten<br />

(75).<br />

| FESTSCHRIF T | 75 Jahre | <strong>Fachklinik</strong> <strong>Hornheide</strong> | 68

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