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Volltext - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz

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2.4.4. Synchronisationsregel (SR) und Synchronisationschema (SS)<br />

„Synchronisationsregel (SR), ergänzt vom Synchronisationschema (SS); sie gibt an, wie die<br />

einzelnen Aktionen (zu Gruppen) zu komponieren sind, welche Auswahl, welche Menge pro<br />

Zeit, in welcher Weise, zu welchem Gesamtverlauf. Hier wird auch das Verhalten der Akteure<br />

zueinander determiniert“. 20<br />

Während die SR verbal beschrieben wird, wird das SS graphisch dargestellt. Die SR gilt für<br />

Sprecher und Instrumentalisten gemeinsam; das SS enthält getrennte Direktiven für die<br />

Akteure. In der SR führt Schnebel den Begriff „Gruppe“ ein: „Eine Gruppe ist die Gesamtzahl<br />

von Verläufen als Zusammenhang einer ausgearbeiteten Einheit einer MP“. 21<br />

a.MP „extentionen“: An erster<br />

Stelle wird hier angegeben, wie<br />

in einem Parameter Gruppen zu<br />

einem Gesamtverlauf verbunden<br />

werden können. Dies geschieht<br />

„durch Pausen des<br />

Einatmens→größere Pausen von<br />

anderen abgesetzten Gruppen“.<br />

Für die Anzahl von Verläufen<br />

sieht Schnebel eine<br />

„geringe→hohe Anzahl“ vor.<br />

Die Anzahl kann „homogen→inhomogen“ sein, sie kann sich „überschichten→weit in der<br />

Zeit positionieren“. Die Dichte bewegt sich zwischen „geringer→geringst“. Die<br />

Gesamtgestalt wird bestimmt als „langsam→langsamst“ und „einheitlich→diffus“. Ferner<br />

finden wir Angaben zu den Einsätzen („zugleich→nacheinander“). Schnebel präzisiert auch,<br />

dass wenige Ereignisse auf möglichst viel Zeit mit möglichst großen Abständen verteilt<br />

werden sollten.<br />

Aus dem SS ist ersichtlich, dass Vokalisten nach dem Einatmen (bezeichnet durch<br />

Vertiefungen in den Vokalpartien) gleichzeitig einsetzen sollen, gemeinsam mit den<br />

Instrumentalisten. Ähnlich wie bei der SR sieht man auch hier, dass viele Akteure beteiligt<br />

sind. Am Ende bleibt jedoch nur ein Instrumentalist übrig.<br />

20 Schnebel, Erläterung zur glossolalie (1959/60), Vorbemerkungen<br />

21 Simone Heilgendorff, glossolalie:eine »Sprache der Freiheit« in Schnebel 60, S.344<br />

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