Volltext - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz
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präparierter Instrumente und der Gebrauch von Sprache, die außerdem zumeist ‚stockend‘<br />
oder ‚heftig‘ realisiert werden soll“. 10 Zu dieser Klasse gehören folgende MP:<br />
„impulsationen“, „gegeneinander“, „iuxtapositionen“, „für sich“, „verwicklungen“, „einfälle“,<br />
„extentionen“.<br />
Klasse 2: „Diese Klasse, quantitativ die bedeutendste, weist die größten<br />
Parameterausdehnungen und reichhaltigsten Bestimmungen auf. Die zu verwendende Sprache<br />
ist entweder überhaupt nicht (‚beliebig‘) oder syntaktisch ‚Muttersprache→nahe Sprachen‘<br />
bestimmt, wobei überwiegen. Oder im Vokalpart sind Laute vorgesehen, die semantisch<br />
besetzt oder reimartig sind. Analog zur Sprache ist entweder im Instrumentalpart die Syntax<br />
Bindeglied der Varianten oder es sind Assoziationen, die instrumental erzeugt werden<br />
sollen.“ 11 Zu dieser Gruppe gehören „konkurrenzen“, „oppositionen“, „einverständnisse“,<br />
„einwände/einwürfe“, „fortsetzungen“, „perspektiven“, „bestätigungen“, „folgen“,<br />
„kontraste“, „versammlungen“, „initativen“, „verbindungen“, „dis – positionen“.<br />
Klasse 3: „Die dritte Klasse, Gegenstück zur ersten, enthält die wenigsten Bestimmungen und<br />
ist inhaltlich durch das Fehlen von Sprache charakterisiert, instrumental durch die Benutzung<br />
präparierter und nicht-instrumentaler Schallerzeuger.“ 12 Hierher gehören „flektieren“,<br />
„agglutinierren“, „vektoren“, „zustände“, „inkorporieren“, „kreise“, „bewegungen“,<br />
„isolieren“.<br />
2.4. Beschreibung der Parameter anhand von drei ausgewählten Materialpräparationen<br />
2.4.1. Materialindex MI<br />
a.MP „extentionen“:<br />
Der Materialindex MI ist in graphischer Form<br />
dargestellt und setzt sich aus drei verschiedenen<br />
Graphiken zusammen.<br />
Die Graphiken umfassen Direktiven für Frequenz,<br />
Dauer und Dynamik.<br />
Die erste Graphik mit der Bezeichung φMi gibt die<br />
Frequenz an. Das Zeichen zeigt den möglichen<br />
Frequenzbereich von unten nach oben bzw. von tief<br />
nach hoch an. Daneben werden (von links nach rechts)<br />
Töne (T), Tongemische (TG) und Geräusche (G)<br />
10 Klüppelholz, Sprache als Musik, S. 96<br />
11 Ebda. S. 96<br />
12 Ebda. S. 97<br />
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