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Volltext - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz

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versammlungen-kontraste<br />

2.3. Parameter in den Materialpräparationen<br />

„ Sprechen als solches und als Musik hat viele Aspekte oder Parameter, wie man in der<br />

neueren <strong>Musiktheorie</strong> sagt. Aus der breiten Skala eines jeden davon wurden einige Werte<br />

ausgewählt und miteinander verknüpft […]. Derlei Knoten von Parameterwerten wurden<br />

zunächst definiert, die vorkomponierte Musik also auf einzelnen Blättern notiert und auf diese<br />

Weise angegeben, wie das bestimmteausgewählte vokale und instrumentale Material<br />

vorzubereiten – zu präparieren – sei.“ 9<br />

Jede „Materialpräparation“ hat folgende Parameter die verbal oder graphisch notiert sind:<br />

a) Materialindex MI: graphische Notation der klanglichen und sprachlichen Bereiche.<br />

b) Materialcharakteristik MC: das Material, das durch den MI bereits abstrakt spezifiziert<br />

wurde, ist hier konkret (verbal) definiert.<br />

c) Aktionsdirektive AD: verbale Angaben zu den einzelnen Aktionen der Ausführenden.<br />

d) Synchronisationsregel SR: verbale Angaben zum Verhältnis der Aktionen zueinander.<br />

e) Synchronisationschema SS: zeitliche Organisation des Materials, Ergänzung der SR in<br />

Form einer Graphik.<br />

f) Raumdirektive RD: verbale notierte Angaben zu den Bewegungen bzw. zur<br />

Raumverteilung.<br />

Materialindex und Synchronisationschema sind also grapisch notiert, die anderen vier<br />

Parameter verbal beschreiben.<br />

Anhand von drei ausgewählten Materialpräparationen („extentionen“, „einverständnisse“ und<br />

„kreise“) werde ich nun die sechs Parameter näher erklären. Meine Entscheidung gerade diese<br />

drei Materialpräparationen zu behandeln, steht im Zusammenhang mit der Version, die wir<br />

gemeinsam in der Gruppe im Rahmen der Lehrveranstaltung“ Theorie, Analyse und<br />

kompositorische Techniken“ ausgearbeitet haben. Werner Klüppelholz hat nach Schnebels<br />

Skizzen drei verschiedene Klassen bestimmt, in die jede MP aufgrund ihrer Parameter<br />

eingeordnet werden kann. Hierin liegt ein weiterer Grund warum ich mich genau für diese<br />

MPen entschieden habe. Jede von mir gewählte MP lässt sich nämlich in eine dieser drei<br />

Klassen einteilen. Klüppelholz beschreibt diese drei Klassen wie folgt.<br />

Klasse 1: „Kennzeichend für diese Klasse sind die gleichen Anteile von Tönen,<br />

Tongemischen, Geräuschen an der gesamten Spektralstruktur, die Verwendung vowiegend<br />

9 Schnebel, Denkbare Musik, S. 257<br />

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