Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan Castrop-Rauxel
Am Beispiel der Rütgers-Siedlung wird
deutlich, dass die Objekte der Denkmalpflege
in einem siedlungsstrukturellen Zusammenhang
stehen, dessen Keimzelle das Chemiewerk
Rütgers ist. Dieser inhaltliche und
räumliche Zusammenhang wird durch die einbindende
Darstellungsweise im System sichtbar.
Der Beschreibungstext für den baukulturellen
Aspekt geht zunächst auf die
Entstehung und Funktion der Siedlung ein: Die
im Laufe von mehr als 100 Jahren entstandene
Siedlung bildet in unmittelbarer Nachbarschaft
zu einem weiterhin sehr aktiven Betrieb einen
städtebaulichen Zusammenhang von Wohnen
und Arbeiten ab. Dieses ist heute für Castrop-
Rauxel einmalig und für das Ruhrgebiet selten
und häufig wohl noch nachvollziehbare Geschichte,
hier „vor Ort“ aber noch wirklich gelebter
Alltag in einer überschaubaren Wohn-
und Arbeitswelt.
- 14 -
Unter Denkmalschutz stehen Teile der Arbeitersiedlung
aus der Anfangszeit. Der denkmalpflegerische
Beschreibungstext ergänzt als
Aspekt den Gesamtzusammenhang und hebt
auf die Architektur ab: Die Häuser Markusstraße
1 – 10, Juliusstraße 17 – 21 und
Vördestraße 40 – 48, sind Wohnhäuser und
wurden nach 1898 errichtet. Es handelt sich
um traufständige, in Zeilen aufgestellte, langgestreckte,
zweigeschossige Putzbauten mit
auskragenden, mit Bitumenpappe gedeckten
Satteldächern flacher Neigung. Wichtige Elemente
sind Segmentbogenfester und die
Hauseingänge mit Verdachungen sowie die
großen Gärten mit Stallgebäuden. Das Baudenkmal
umfasst frühe, nach 1898 errichtete
Siedlungshäuser der Zeche Victor, den späteren
Rütgers-Werken.