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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

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<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flächennutzungsplan</strong> Castrop-Rauxel<br />

rarisch genutzten Freiraums zwischen den dicht<br />

besiedelten Stadträumen von Herne und<br />

Castrop. Der Ausbau des Dienstleistungs- und<br />

Gewerbezentrums Erin-Park wurde in Anlehnung<br />

an den irischen Zechenbesitzer Mulvany<br />

mit Wasser- und Parkflächen künstlerisch gestaltet.<br />

Die eigenwillige, mo<strong>der</strong>ne Interpretation<br />

<strong>der</strong> früheren Zechenanlage grenzt als mo<strong>der</strong>ne<br />

Kulturlandschaft an das Gebiet <strong>der</strong> traditionellbäuerlichen<br />

Kulturlandschaft.<br />

Die Bewirtschaftung <strong>der</strong> hochwertigen Lössböden<br />

findet heute überwiegend durch Pferdebeweidung<br />

statt und gewährleistet somit die<br />

Freihaltung des Offenlandes. Sie gibt allerdings<br />

keinen Hinweis auf traditionelle Nutzungsformen.<br />

Vertraglich vereinbarter Kulturlandschaftsschutz<br />

könnte hier auf eine Rückkehr zu<br />

tradierten Nutzungen und einer entsprechenden<br />

Inwertsetzung <strong>der</strong> Lössböden führen. Die Freihaltung<br />

des Offenlandes und die Pflege <strong>der</strong><br />

Feldgehölz- und Kopfweidenbestände sollten<br />

ebenso gewährleistet werden, um die agrarkulturelle<br />

Entwicklung bildhaft und lebendig zu halten.<br />

Eine Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Namensgebungen<br />

sowie weitere Hinweise auf die geschichtliche<br />

und siedlungsstrukturelle Entwicklung könnten<br />

die hohe Wertigkeit <strong>der</strong> bäuerlichen Kulturlandschaft<br />

an dieser Stelle unterstreichen.<br />

Die bäuerliche Kulturlandschaft<br />

Behringhausen trägt im LWL-GDK die Aspekt ID<br />

A-P363N410-20090625-0001.<br />

Bäuerliche Kulturlandschaft zwischen<br />

Behringhausen und Obercastrop<br />

Das Landschaftsbild ist ein umfassendes Spiegelbild<br />

<strong>der</strong> Landeskultur. Die gut erhaltene, tradierte<br />

Nutzungsstruktur setzt sich einerseits aus<br />

dem landwirtschaftlich schwierig nutzbaren Langelohtal<br />

und traditionell geglie<strong>der</strong>ten Ackerbaustrukturen<br />

zusammen. Die Dichte <strong>der</strong> Abfolge<br />

von vorindustriellen, landwirtschaftlichen Strukturen<br />

und alten, heute umgenutzten Bergbau-<br />

und Industriebrachen mit teilweise massiven<br />

Bodenbelastungen, sowie ehemalige Bergbausiedlungen<br />

geben dem Bereich eine beson<strong>der</strong>e<br />

kulturlandschaftliche Qualität. Die Erhaltung dieser<br />

dichten Aneinan<strong>der</strong>reihung von Elementen<br />

aus drei verschiedenen Zeitstellungen sollte bei<br />

weiteren Planungen angestrebt werden und so<br />

die Sichtbarkeit dieser kulturlandschaftlichen<br />

Abfolge gewährleisten. Im Außenbereich sollten<br />

neben den ökologischen auch die kulturlandschaftlich<br />

wertgebenden Gehölzstrukturen gemäß<br />

dem Landschaftsplan Nr. 3 Castroper<br />

Hügelland nach traditionellem Vorbild wie<strong>der</strong><br />

verdichtet werden.<br />

- 39 -<br />

Die bäuerliche Kulturlandschaft zwischen<br />

Behringhausen und Obercastrop trägt im LWL-<br />

GDK die Aspekt ID A-P363N410-20090625-<br />

0002.<br />

Bäuerliche Kulturlandschaft zwischen<br />

Obercastrop und Merklinde<br />

Der Talraum Wagenbruch ist infolge eiszeitlicher<br />

Prozesse in Teilen mehr als 30 Meter tief in die<br />

Castroper Höhenplatte eingeschnitten. Der untere<br />

Teil des Tales wird heute als Pferdeweide<br />

genutzt. Kopfweiden sind Reste <strong>der</strong> althergebrachten<br />

Nutzung. An <strong>der</strong> Grenze zur Besiedelung<br />

lag <strong>der</strong> Standort des Hauses Callenberg<br />

und seiner Gräfte. Das angrenzende Ackerland<br />

ist gekennzeichnet durch ein tradiertes Wegenetz,<br />

wobei einige <strong>der</strong> Hohlwege heute wie früher<br />

auf das ehemalige Haus Callenberg<br />

zuführen. Der seitliche, dichte Bestand mit<br />

Sträuchern und Feldgehölzen verdeutlicht den<br />

Verlauf im Gelände. Die südliche Begrenzung<br />

<strong>der</strong> bäuerlichen Kulturlandschaft bildet eine alte<br />

Landwehr, welche sich als glie<strong>der</strong>ndes Element<br />

in West-Ost-Richtung durch die Kulturlandschaft<br />

des Hellwegs zieht und eine historische Grenze<br />

nach Süden bildete.<br />

Trotz <strong>der</strong> starken Besiedlung um 1900 infolge<br />

<strong>der</strong> Entwicklung des Bergbaus, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

Überformung <strong>der</strong> bäuerlich geprägten Kulturlandschaft<br />

einherging, sind neben einigen Gebäuden<br />

des alten Weilers Obercastrop<br />

vorwiegend entlang des Castroper Hellwegs<br />

zahlreiche Hofstandorte erhalten geblieben. Der<br />

Blick nach Norden zur Zeche Erin verdeutlicht<br />

die ehemals enge räumliche Verknüpfung mit<br />

dem Bergbau.

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