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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan Castrop-Rauxel 1 Bedeutung des kulturlandschaftlichen Fachbeitrags Der vorliegende Bericht ist als Beitrag zur Stadtentwicklung ein neues Instrument. Er ist das Ergebnis eines von der Deutschen Bundesumweltstiftung geförderten Projektes zum kommunalen Kulturlandschaftsschutz. Der Beitrag für den Flächennutzungsplan der Stadt Castrop-Rauxel soll die kulturlandschaftlichen Werte und Potenziale im Stadtgebiet aufzeigen. Im Einzelnen spiegeln sich diese Werte in den Darstellungen des kulturlandschaftlichen 2 Landschaftsgliederung Das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel gehört zur Kulturlandschaft Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet wurde als eine von 32 Kulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2007 in dem Gutachten Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen [LWL/LVR 2007) definiert. Darin haben die beiden Landschaftsverbände prägende Merkmale für das Ruhrgebiet insgesamt benannt, aber auch aufgezeigt, dass es im Ruhrgebiet noch erhebliche Unterschiede in der landschaftlichen Ausstattung und in der geschichtlichen Entwicklung gibt. Deshalb ist es auf regionaler und auf örtlicher Ebene erforderlich, die unterschiedlichen Teile dieser Kulturlandschaft genauer abzugrenzen und zu beschreiben. - 6 - Informationssystems LWL-GeodatenKultur (im folgenden auch als LWL-GDK abgekürzt) wider. Auf dieser Grundlage werden im Fachbeitrag weitere Aussagen und planerische Empfehlungen getroffen, die zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft beitragen sollen. Der Fachbeitrag besteht aus verschiedenen Teilinstrumenten, die in der folgenden Tabelle aufgelistet sind. Teile des kulturlandschaftlichen Fachbeitrages zum Flächennutzungsplan Teilinstrument: Infosystem mit Datenbestand wird erläutert in: Kap. 3 und www.LWL- GeodatenKultur.de bezieht sich auf: Objekte und Komplexe Handlungs- und Maßnahmenkonzept Wirkungsweise: Grundinformation mittelfristig strategisch Zielgruppe: Fachöffentlichkeit Heimatkunde Verwaltung denkbare Weiterentwicklung: Modul Planungshinweise Leitlinien Stellungnahmen Kapitel 6 Kapitel 5 Kapitel 4 und Anhang Objekte und Objektkategorien Stadtgebiet gesamt Verwaltung Fachplanung Fortschreibung Übernahme in Fachpläne mittelfristig strategisch Verwaltung Fachplanung Stadtmarketing Tourismus Im Stadtgebiet zeichnen sich drei kulturlandschaftliche Einheiten ab, die über eigene typische Merkmale verfügen und in ihrem Charakter weiter entwickelt werden sollen. Im Einzelnen bestehen siedlungsstrukturelle, naturräumliche und wirtschaftsgeographische Unterschiede: Das Stadtgebiet ist ein typisches Stück östliches Ruhrgebiet, weil drei Kulturlandschaftseinheiten vertreten sind, die sich auch in den Nachbarstädten fortsetzen. Von Nord nach Süd gliedert sich die Stadt in: � Lippelandschaft � Emscherlandschaft � Hellwegzone Einzelflächen kurzfristig Verwaltung Politik Fortschreibung Alternativlösungen im FNP Planungsvarianten in der Ausführung
Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan Castrop-Rauxel Die Lippelandschaft wirkt wie hier an der Eschstraße ländlich. In der flachen Lippelandschaft herrscht die in das Münsterland überleitende Streusiedlungsstruktur vor. Dies lässt sich im landwirtschaftlich genutzten Außenbereich gut ablesen. Der Naturraum grenzt an den vestischen Höhenrücken von Recklinghausen an. Die Emscherrandplatten und eine Mergelinsel in Pöppinghausen haben ein leicht bewegtes Relief. Auch der Geländesprung zum benachbarten Stadtgebiet von Waltrop verdient Erwähnung. Der Schleusenpark und das Schiffshebewerk Henrichenburg verdanken ihre Entstehung diesem Höhenunterschied und sorgen hier für den Übergang vom Rhein- Herne-Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal. Die Lippelandschaft wurde schon frühzeitig landwirtschaftlich genutzt. In diesem nördlichen Teil der Stadt Castrop-Rauxel wurden keine Anlagen des Bergbaus begründet und auch die begleitenden Siedlungstätigkeiten blieben weitgehend aus. Die Flächen standen nicht im Eigentum der Zechen Ickern und Victor. Jenseits der Produktionszweige von Kohle, Kokereien und Teerverwertung sind jedoch in der Lippelandschaft durchaus industrielle Schwerpunkte auszumachen. Begünstigt durch die Wasserstraßen finden sich hier Anlagen der chemischen Industrie und der Metallherstellung und -verarbeitung. So liegen die Rheinzink-Werke in unmittelbarer Nachbarschaft von Castrop-Rauxel am Rhein-Herne- Kanal. - 7 - Die Emscherlandschaft nahm mit der Industrialisierung eine rasante Entwicklung. Emscherlandschaft Das Emschertal war in seinem Urzustand ein schwer zu durchdringendes Sumpf- und Bruchwaldgebiet. Der flach eingesenkte Talraum hatte schon immer ein nur geringes Gefälle und die Emscher durchzog die Niederung in unübersichtlichen Windungen mit meist langsam fließendem Wasser. Die Folge waren lange Überschwemmungszeiten und kaum nutzbare Böden. Das Emschertal war von Natur aus siedlungsfeindlich. Zu Beginn der Zeitrechnung waren Germanenstämme die Bewohner der randlichen und höheren Lagen. Heute ist die ländliche Siedlungsstruktur mit den ehemaligen Einzelhöfen in den Stadtteilen der Emscherlandschaft wie Habinghorst, Bladenhorst oder Ickern überformt und schwer ablesbar. Der Stadtteil Henrichenburg hat in gewisser Weise eine Sonderstellung. Die Burg Henrichenburg und die Freiheit im alten Ortskern waren siedlungsgeschichtlich von großer Bedeutung. Bedeutende Adelssitze wie „Reichshof” Castrop, Haus Ickern oder Schloss Bladenhorst entstanden südlich des Emschertals. Später hat die gesamte Emscherlandschaft durch den enormen Arbeitskräftebedarf in Bergbau und Industrie seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine erhebliche Zunahme der Siedlungsfläche erfahren. Die Stadtteile im Norden von Castrop-Rauxel gehen in ihrer
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