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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

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<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flächennutzungsplan</strong> Castrop-Rauxel<br />

Bäuerliche Kulturlandschaften Beckum und<br />

Becklem<br />

Der Bereich <strong>der</strong> heutigen Gemeinde Becklem<br />

wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t besiedelt. Neben dem<br />

Kern <strong>der</strong> erhaltenen Bauerschaft befand sich an<br />

<strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Ortschaft in <strong>der</strong> Flurübersichtskarte<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Castrop-Rauxel von 1826/30<br />

ein Torfheide- und Ackerschlag.<br />

Beckum liegt als lose Gruppensiedlung entlang<br />

<strong>der</strong> Bachaue, unterteilt von Gärten, Wiesen,<br />

Weideflächen und Hainen. Auch<br />

dazwischenliegende Ackerschläge und Gehölze<br />

werden individuell bewirtschaftet und gepflegt.<br />

Der gesamte Bereich zwischen Im Finkenbrink<br />

und <strong>der</strong> Bahntrasse sowie <strong>der</strong> Beckumer Strasse<br />

und Zu den Höfen spiegelt die Streusiedlung<br />

von 1842 in ihrer weitestgehend lage- und formtreuen<br />

Anordnung wie<strong>der</strong>.<br />

Maßgebliche Bestandteile <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

sind Waldschläge, Feldgehölze und die<br />

von Gehölzen gesäumten Bachläufe. Die heutigen<br />

Hauptwege waren früher Verbindungsachsen<br />

zwischen den beiden Bauerschaften und<br />

dem Borghagen. Im Gesamtbild lässt die heutige<br />

Kulturlandschaft um Becklem deutlich die<br />

Spuren <strong>der</strong> Landschaftsstruktur des preußischen<br />

Kartenblattes von 1842 erkennen.<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem kulturlandschaftlichen<br />

Erbe <strong>der</strong> Bauerschaft wird durch die<br />

Dichte <strong>der</strong> wertgebenden landschaftlichen Elemente,<br />

die noch heute in Familienbesitz stehenden<br />

Höfe und die dadurch mündlich vorhandene<br />

Geschichtsschreibung begünstigt. Gerade die<br />

ältere, agrarisch geprägte Generation könnte in<br />

die touristische Nutzung und Vermittlung <strong>der</strong><br />

Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Kulturlandschaft integriert<br />

werden. Eine erhaltende Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Gruppensiedlung Beckum stellt eine<br />

Beson<strong>der</strong>heit in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ungszone dar und<br />

sollte unter Beachtung traditioneller wirtschaftlicher<br />

Tätigkeiten im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> kulturlandschaftlichen<br />

Pflege stehen.<br />

Korrespondierend mit den Festsetzungen<br />

des Landschaftsplans sollten insbeson<strong>der</strong>e die<br />

linearen Landschaftsstrukturen mit Blick auf die<br />

historischen Karten gepflegt und verdichtet werden,<br />

um ihren kulturlandschaftlichen Wert zu erhalten.<br />

Die bäuerliche Kulturlandschaft in den Bauerschaften<br />

Beckum und Becklem im Stadtteil<br />

Henrichenburg trägt im LWL-GDK die Aspekt ID<br />

A-P363N410-20090610-0001.<br />

- 36 -<br />

Bäuerliche Kulturlandschaft Pöppinghausen<br />

Im gesamten Bereich <strong>der</strong> Bauerschaft Pöppinghausen<br />

sind die vorindustriellen, landwirtschaftlichen<br />

Strukturen (Wegeverbindungen, Ackerschläge,<br />

Waldstücke, Feldgehölze) trotz <strong>der</strong><br />

massiven industriegeschichtlichen Einflüsse in<br />

hoher Dichte und ursprünglicher Lage erhalten<br />

und auch im Landschaftsplan zur Erhaltung vorgesehen.<br />

Neben dem kleinen Ortsmittelpunkt in<br />

Nachbarschaft zur Kirche macht vorwiegend die<br />

zerstreute Besiedlung durch Einzelhöfe und<br />

Drubbel die Bedeutung für die Kulturlandschaft<br />

und das Landschaftsbild aus. Die Industrialisierung<br />

brachte <strong>zum</strong> Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

einen Aufkauf vieler Flächen durch die<br />

Zeche Friedrich <strong>der</strong> Große (im Stadtteil Börnig /<br />

Herne), den Bau des werkseigenen Hafens, Zechensiedlungen<br />

und die Zechenbahn, die heute<br />

einen überhöhten Radweg bildet.<br />

Neue Gastronomie blickt in Pöppinghausen auf Tradition<br />

Die vorindustriell geprägten Bauerschaften<br />

liegen damit zwischen den industriegeschichtlich<br />

entstandenen Wasserläufen von Emscher und<br />

Rhein-Herne-Kanal und sind auch Gegenstand<br />

des Masterplans Emscher-Zukunft. Dabei soll<br />

das Landschaftsbild sich erkennbar aus <strong>der</strong> industriellen<br />

Vergangenheit ableiten und keinen<br />

Zustand aus vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ten nachempfinden.<br />

Für den Integrationsraum entlang<br />

<strong>der</strong> Emscher ist eine Verbesserung <strong>der</strong> mangelhaften<br />

Landschaftsstruktur und eine Einbindung<br />

<strong>der</strong> benachbarten Landschaftsräume und Stadtquartiere<br />

vorgesehen. Die kulturlandschaftlich<br />

bedeutsamen, vorindustriellen Objekte könnten<br />

dabei einen Kernbereich (auf <strong>der</strong> „Insel“<br />

Pöppinghausen) bilden, <strong>der</strong> von einer industriegeschichtlich<br />

geprägten Pufferzone umgeben<br />

wird. Einzelne Punkte (etwa <strong>der</strong> Buddenhof, Hof<br />

Geilmann) bieten sich für Gastronomie und Bildungsmaßnahmen<br />

sowie Infrastruktureinrichtungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung von Identifikation mit den<br />

gewachsenen Strukturen an. Da sich die Objekte<br />

in einem Gunstraum für die Erholungsnutzung<br />

befinden, bietet sich im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung

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