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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

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<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flächennutzungsplan</strong> Castrop-Rauxel<br />

Mühlenkamp 17 - Die ehemalige Wassermühle am<br />

Mühlenbach belegt noch heute (2009) die Nutzung des<br />

Wassers für Mahlzwecke. Dass inzwischen die Wohnnutzung<br />

überwiegt, schadet dem Erscheinungsbild<br />

nicht.<br />

7.1.8 Französische Revolution / Aufklärung<br />

Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts bis Mitte<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Infolge <strong>der</strong> Französischen Revolution und <strong>der</strong><br />

Auswirkungen des Befreiungskrieges gegen<br />

Napoleon l. erfolgte in Westfalen – im Zuge <strong>der</strong><br />

„Bauernbefreiung“ – die Aufteilung <strong>der</strong> Gemeinflächen<br />

(Gemeinheit, Marken, Allmende)<br />

in Privateigentum. Die bisher von Grundherren<br />

abhängigen Bauern mussten das Land ablösen<br />

o<strong>der</strong> häufig, wie etwa Kötter und Heuerlinge,<br />

den Besitz aufgeben.<br />

Stadtteil Hof / Standort<br />

Henrichenburg Schulte-Strathaus,<br />

Su<strong>der</strong>wicher Straße 5<br />

Habinghorst Schulte-Habinghorst,<br />

Wartburgstraße 145<br />

Pöppinghausen Schulte-Pöppinghausen<br />

(Hof Gremme),<br />

Pöppinghauser Straße 261<br />

Bladenhorst Haus Bladenhorst<br />

Behringhausen Schulte-Behringhausen,<br />

Behringhauser Straße 42<br />

Castrop ehemals „Reichshof“<br />

Rauxel Schulte-Rauxel<br />

Dingen (Schulte) Dingebauer,<br />

Am Dingerhof 6<br />

Obercastrop Haus Callenberg<br />

Bövinghausen Schulte Bövinghausen,<br />

Bövinghauser Straße 223<br />

Frohlinde Schulte Frohlinde,<br />

Dorfstraße 17<br />

- 53 -<br />

7.1.9 Industriezeitalter ab Mitte des 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Aufgrund <strong>der</strong> verstärkt einsetzenden Industrialisierung<br />

(Dampfmühle, Kornbrennerei) und Erfindungen<br />

<strong>der</strong> Agrartechnik (Kunstdünger und<br />

Meliorisation zur Nutzbarmachung feuchter<br />

Wiesen) kam es zu Umwälzungen in <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Produktion und zur Freisetzung<br />

von Arbeitskräften.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> „Separationen“ (Umlegung)<br />

um 1900 sind vereinzelt Hofstellen aus den<br />

Ortskernen hinaus auf die weitgehend arrondierten<br />

Besitzflächen verlegt worden:<br />

Stadtteil Hof / Standort<br />

Habinghorst Hof und Brennerei<br />

Kleinalstede,<br />

Wartburgstraße 197<br />

Bövinghausen Hof und Brennerei Büchter,<br />

Gerther Straße 104<br />

Wartburgstraße 193 - Die ehemalige Gastwirtschaft<br />

Kleinalstedde entwickelte sich aus einem bäuerlichen<br />

Betrieb mit Stallungen und einer Kornbrennerei. Als<br />

Neubau um 1900 belegt die Gebäudegruppe nicht nur<br />

die Gestaltwerte, son<strong>der</strong>n auch die verän<strong>der</strong>ten Produktionsverhältnisse<br />

<strong>der</strong> Zeit.<br />

Die bäuerliche Siedlung wurde jedoch wie<strong>der</strong><br />

aufgenommen für nicht mit <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

verbundene Wohnstätten von<br />

Heuerlingen, Landarbeitern, Tagelöhnern und<br />

Handwerkern, oftmals in Nebengebäuden <strong>der</strong><br />

Höfe o<strong>der</strong> in eigens erbauten Kleinhäusern,<br />

langläufig als Kotten bezeichnet<br />

[KRAFT/RIEGER, 1993].<br />

Diese Entwicklungen im ländlichen Raum<br />

führten, verstärkt durch den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung nach 1871 (Reparationen durch<br />

Frankreich, Reichsgründung), zu einem Wohlstand,<br />

<strong>der</strong> sich in vielen Neu-, Um- und Erweiterungsbauten<br />

<strong>der</strong> Hofstellen äußerte<br />

[EIYNCK, 1990]. Die Grundaufteilung des nie-

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