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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

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<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flächennutzungsplan</strong> Castrop-Rauxel<br />

Dortmun<strong>der</strong> Straße 383 - Am Standort einer Vorgängerhofstelle<br />

wurde um 1950 ein Neubau in den tradierten<br />

Formen des Heimatstils errichtet. Die Trennung<br />

zwischen Wohn- und Stallteil wurde bereits vollzogen.<br />

7.1.11 Entwicklung nach 1960<br />

Diese Phase ist gekennzeichnet durch Maßnahmen<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Agrarstruktur,<br />

durch Funktionswandel, wie Mechanisierung<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft, Spezialisierung und Produktionsverbesserung<br />

durch Futter- und Düngemitteleinsatz.<br />

Die überkommene Höfestruktur im Westenhellweg-Raum<br />

hat diese Verän<strong>der</strong>ungen überstanden<br />

und die funktionalen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

durch den Bau neuer Ställe, Silo- und<br />

Güllebehälter, etc. an vorgefundenen Standorten<br />

geschaffen.<br />

Im Untersuchungsbereich gibt es nur vereinzelt<br />

einige als typische Aussiedlerhöfe gekennzeichnete<br />

Hofstellen. Überwiegend<br />

kommen sehr wohl Wie<strong>der</strong>aufbauhöfe (nach<br />

Zerstörung durch Brand etc.) in den Formen,<br />

Materialien dieser Zeit vor, die sich jedoch in<br />

<strong>der</strong> Anzahl gegenüber den überkommenen<br />

Hofstandorten und -gebäuden unterordnen.<br />

Stadtteil Hof / Standort<br />

Henrichenburg Hof, Kainhorststraße<br />

(um 1965)<br />

Pöppinghausen Hof Bomholt,<br />

Pöppinghauser Furt 12<br />

(um 1965)<br />

Frohlinde Hof Berthold, Dortmun<strong>der</strong><br />

Straße 311 (um 1965)<br />

- 55 -<br />

Dortmun<strong>der</strong> Straße 311 - Aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Enge<br />

im Weiler (Dorf) entschlossen sich vereinzelt Landwirte,<br />

in die umgebende Flur auszusiedeln.<br />

Diese Hofstellen konnten dort nach neuesten Gesichtspunkten<br />

des landwirtschaftlichen Betriebes gestaltet<br />

werden. Die Trennung zwischen Wohn- und Stallteil<br />

wurde vollzogen. Der baulichen Tradition wurde durch<br />

ein flach geneigtes Dach entsprochen. Nach Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft werden die Flächen 2009 für den<br />

Freizeitsport Golf genutzt.<br />

7.2 Städtebau zu Beginn des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Jedes Haus folgte seither den Funktionsabläufen<br />

seiner Bewohner und stand anfangs als<br />

freistehendes Gebäude in <strong>der</strong> Landschaft. Die<br />

Menschen verwendeten die Materialien, welche<br />

die Umgebung für Außenwände und Dachflächen<br />

vorhielt. Die Anordnung <strong>der</strong> weiteren<br />

Nebengebäude war ebenso von den jeweiligen<br />

Nutzungsanfor<strong>der</strong>ungen und -abläufen <strong>der</strong><br />

Menschen und ihrer Arbeit bestimmt. Auch die<br />

Gruppierung <strong>der</strong> einzelnen Häuser und Hofstellen<br />

zu Weilern und Dörfern geschah nach<br />

keinem festgelegten Muster, son<strong>der</strong>n nach <strong>der</strong><br />

Zweckmäßigkeit, die einzelnen Hofstellen zu<br />

erschließen und die umliegenden Flächen zu<br />

bewirtschaften. Herrenhäuser und Adelssitze<br />

entstanden parallel als Solitäre in <strong>der</strong> Landschaft<br />

nach eigenen Gesetzmäßigkeiten von<br />

Repräsentation und Ausdruck von Macht.<br />

Ebenso waren im beson<strong>der</strong>en Fall eine Kirche<br />

o<strong>der</strong> Kapelle eigentlich Einzelgebäude am jeweiligen<br />

Standort, <strong>der</strong> vom Friedhof umgeben<br />

war. Selbst eine Schule o<strong>der</strong> eine Gemeindeverwaltung<br />

ließ sich lange Zeit in dem vorgefundenen<br />

Maßstab <strong>der</strong> Wohn- und<br />

Wirtschaftsgebäude innerhalb <strong>der</strong> Siedlungen<br />

unterbringen.<br />

Erst das Anwachsen <strong>der</strong> Bevölkerung im<br />

Zuge <strong>der</strong> Industrialisierung mit ihren eigenen<br />

Ansprüchen an Funktion und Gestaltung be-

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