Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan Castrop-Rauxel derdeutschen Hallenhauses durch die dreischiffige Deele und Stallungen, Quer-Flett wie Stubenfach ist als „Wohnen und Wirt- Wirtschaften unter einem Dach“ bis 1950 geführt worden [SCHEPERS, 1960]. T-förmige Erweiterungsbauten oder „Villen“ als von den Ställen abgesetzte Wohnhäuser haben sich nur vereinzelt durchgesetzt [EIYNCK, 1990]. Zumeist handelt es sich jedoch um Neu- oder Wiederaufbau an einem überkommenen Standort innerhalb der Bauerschaft [SPOHN, 1999]. Stadtteil Hof / Standort Pöppinghausen Hof Spinn, Pöppinghauser Straße 125 Behringhausen Gut Behringhaus / Hof Müller (1974) Frohlinde Gutsanlage Schulte Frohlinde / Hof Vierhaus Dorfstraße 17 - Das Gutshaus am ehemaligen Standort des Schultenhofes wurde um 1900 als villenartiges Wohnhaus separat von den Stallungen errichtet. Die Gartengestaltung hat ihre Vorbilder in den Anlagen des Adels. Pöppinghauser Straße 125 - Am Standort einer Vorgängerhofstelle (die Scheune ist noch erhalten) wurde um 1910 ein Neubau in den Formen der Zeit errichtet. Dieser vollzog die Trennung zwischen Wohn- und Stallteil noch halbherzig. - 54 - Bochumer Straße 149 - In Nachbarschaft zum zerstörten Haus Callenberg entstand um 1925 ein Neubau in den Formen der Zeit. Die Trennung zwischen Wohn- und Stallteil ist deutlich abzulesen. 7.1.10 Entwicklung nach 1945 Der Wiederaufbau von kriegszerstörten Hofstellen nach dem 2. Weltkrieges vollzog sich ebenfalls innerhalb der tradierten Bauformen bis 1960. Diese wurden geprägt durch den zusammenhängenden Wohn- und Stallteil unter einem gemeinsamen, steil geneigten Dach. Als beispielhafte Bauten aus dieser Zeit können herangezogen werden: Stadtteil Hof / Standort Frohlinde Hof Grümer, Dortmunder Straße 383 Frohlinde Hof Wittenberg, Dortmunder Straße 390 Dortmunder Straße 390 - Der kriegszerstörte Hof im Typ des niederdeutschen Hallenhauses wurde in seinen ursprünglichen Formen nach 1945 wieder hergestellt.
Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan Castrop-Rauxel Dortmunder Straße 383 - Am Standort einer Vorgängerhofstelle wurde um 1950 ein Neubau in den tradierten Formen des Heimatstils errichtet. Die Trennung zwischen Wohn- und Stallteil wurde bereits vollzogen. 7.1.11 Entwicklung nach 1960 Diese Phase ist gekennzeichnet durch Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur, durch Funktionswandel, wie Mechanisierung der Landwirtschaft, Spezialisierung und Produktionsverbesserung durch Futter- und Düngemitteleinsatz. Die überkommene Höfestruktur im Westenhellweg-Raum hat diese Veränderungen überstanden und die funktionalen Anforderungen durch den Bau neuer Ställe, Silo- und Güllebehälter, etc. an vorgefundenen Standorten geschaffen. Im Untersuchungsbereich gibt es nur vereinzelt einige als typische Aussiedlerhöfe gekennzeichnete Hofstellen. Überwiegend kommen sehr wohl Wiederaufbauhöfe (nach Zerstörung durch Brand etc.) in den Formen, Materialien dieser Zeit vor, die sich jedoch in der Anzahl gegenüber den überkommenen Hofstandorten und -gebäuden unterordnen. Stadtteil Hof / Standort Henrichenburg Hof, Kainhorststraße (um 1965) Pöppinghausen Hof Bomholt, Pöppinghauser Furt 12 (um 1965) Frohlinde Hof Berthold, Dortmunder Straße 311 (um 1965) - 55 - Dortmunder Straße 311 - Aufgrund der räumlichen Enge im Weiler (Dorf) entschlossen sich vereinzelt Landwirte, in die umgebende Flur auszusiedeln. Diese Hofstellen konnten dort nach neuesten Gesichtspunkten des landwirtschaftlichen Betriebes gestaltet werden. Die Trennung zwischen Wohn- und Stallteil wurde vollzogen. Der baulichen Tradition wurde durch ein flach geneigtes Dach entsprochen. Nach Aufgabe der Landwirtschaft werden die Flächen 2009 für den Freizeitsport Golf genutzt. 7.2 Städtebau zu Beginn des 20. Jahrhunderts Jedes Haus folgte seither den Funktionsabläufen seiner Bewohner und stand anfangs als freistehendes Gebäude in der Landschaft. Die Menschen verwendeten die Materialien, welche die Umgebung für Außenwände und Dachflächen vorhielt. Die Anordnung der weiteren Nebengebäude war ebenso von den jeweiligen Nutzungsanforderungen und -abläufen der Menschen und ihrer Arbeit bestimmt. Auch die Gruppierung der einzelnen Häuser und Hofstellen zu Weilern und Dörfern geschah nach keinem festgelegten Muster, sondern nach der Zweckmäßigkeit, die einzelnen Hofstellen zu erschließen und die umliegenden Flächen zu bewirtschaften. Herrenhäuser und Adelssitze entstanden parallel als Solitäre in der Landschaft nach eigenen Gesetzmäßigkeiten von Repräsentation und Ausdruck von Macht. Ebenso waren im besonderen Fall eine Kirche oder Kapelle eigentlich Einzelgebäude am jeweiligen Standort, der vom Friedhof umgeben war. Selbst eine Schule oder eine Gemeindeverwaltung ließ sich lange Zeit in dem vorgefundenen Maßstab der Wohn- und Wirtschaftsgebäude innerhalb der Siedlungen unterbringen. Erst das Anwachsen der Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung mit ihren eigenen Ansprüchen an Funktion und Gestaltung be-
Seite 1:
LWL-Amt für Landschafts- und Bauku
Seite 4 und 5: Impressum Verfasser: Landschaftsver
Seite 6 und 7: Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag
Seite 16 und 17: Statistischer Bezirk / Nummer Kultu
Seite 70 und 71: Fotonachweis Kulturlandschaftlicher
Seite 72 und 73: Lfd. Darstellung Nr. FNP 1974 Stati
Seite 74 und 75: Lfd. Nr. Darstellung FNP 1974 Stati
Seite 86 und 87: Statistischer Bezirk 209 Ickern-Nor
Seite 88 und 89: Statistischer Bezirk 210 Ickern-Sü
Seite 90 und 91: Statistischer Bezirk 213 Pöppingha
Seite 92 und 93: Statistischer Bezirk 217 Henrichenb
Seite 94 und 95: Lfd. Nr. Darstellung FNP 1974 Kultu
Seite 104 und 105:
Lfd. Nr. Darstellung FNP 1974 Stati
Seite 106 und 107:
Lfd. Nr. Darstellung FNP 1974 Stati
Seite 108 und 109:
. Lfd. Nr. Darstellung FNP 1974 Sta
Alle anzeigen

Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?