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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der ...

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<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flächennutzungsplan</strong> Castrop-Rauxel<br />

Die Lippelandschaft wirkt wie hier an <strong>der</strong> Eschstraße<br />

ländlich.<br />

In <strong>der</strong> flachen Lippelandschaft herrscht die<br />

in das Münsterland überleitende Streusiedlungsstruktur<br />

vor. Dies lässt sich im landwirtschaftlich<br />

genutzten Außenbereich gut<br />

ablesen. Der Naturraum grenzt an den<br />

vestischen Höhenrücken von Recklinghausen<br />

an. Die Emscherrandplatten und eine Mergelinsel<br />

in Pöppinghausen haben ein leicht bewegtes<br />

Relief. Auch <strong>der</strong> Geländesprung <strong>zum</strong><br />

benachbarten Stadtgebiet von Waltrop verdient<br />

Erwähnung. Der Schleusenpark und das<br />

Schiffshebewerk Henrichenburg verdanken ihre<br />

Entstehung diesem Höhenunterschied und<br />

sorgen hier für den Übergang vom Rhein-<br />

Herne-Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal.<br />

Die Lippelandschaft wurde schon frühzeitig<br />

landwirtschaftlich genutzt. In diesem nördlichen<br />

Teil <strong>der</strong> Stadt Castrop-Rauxel wurden<br />

keine Anlagen des Bergbaus begründet und<br />

auch die begleitenden Siedlungstätigkeiten<br />

blieben weitgehend aus. Die Flächen standen<br />

nicht im Eigentum <strong>der</strong> Zechen Ickern und Victor.<br />

Jenseits <strong>der</strong> Produktionszweige von Kohle,<br />

Kokereien und Teerverwertung sind jedoch in<br />

<strong>der</strong> Lippelandschaft durchaus industrielle<br />

Schwerpunkte aus<strong>zum</strong>achen. Begünstigt durch<br />

die Wasserstraßen finden sich hier Anlagen<br />

<strong>der</strong> chemischen Industrie und <strong>der</strong> Metallherstellung<br />

und -verarbeitung. So liegen die<br />

Rheinzink-Werke in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

von Castrop-Rauxel am Rhein-Herne-<br />

Kanal.<br />

- 7 -<br />

Die Emscherlandschaft nahm mit <strong>der</strong> Industrialisierung<br />

eine rasante Entwicklung.<br />

Emscherlandschaft<br />

Das Emschertal war in seinem Urzustand ein<br />

schwer zu durchdringendes Sumpf- und<br />

Bruchwaldgebiet. Der flach eingesenkte<br />

Talraum hatte schon immer ein nur geringes<br />

Gefälle und die Emscher durchzog die Nie<strong>der</strong>ung<br />

in unübersichtlichen Windungen mit meist<br />

langsam fließendem Wasser. Die Folge waren<br />

lange Überschwemmungszeiten und kaum<br />

nutzbare Böden. Das Emschertal war von Natur<br />

aus siedlungsfeindlich. Zu Beginn <strong>der</strong><br />

Zeitrechnung waren Germanenstämme die<br />

Bewohner <strong>der</strong> randlichen und höheren Lagen.<br />

Heute ist die ländliche Siedlungsstruktur mit<br />

den ehemaligen Einzelhöfen in den Stadtteilen<br />

<strong>der</strong> Emscherlandschaft wie Habinghorst,<br />

Bladenhorst o<strong>der</strong> Ickern überformt und schwer<br />

ablesbar. Der Stadtteil Henrichenburg hat in<br />

gewisser Weise eine Son<strong>der</strong>stellung. Die Burg<br />

Henrichenburg und die Freiheit im alten Ortskern<br />

waren siedlungsgeschichtlich von großer<br />

Bedeutung. Bedeutende Adelssitze wie<br />

„Reichshof” Castrop, Haus Ickern o<strong>der</strong> Schloss<br />

Bladenhorst entstanden südlich des<br />

Emschertals.<br />

Später hat die gesamte Emscherlandschaft<br />

durch den enormen Arbeitskräftebedarf in<br />

Bergbau und Industrie seit Anfang des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts eine erhebliche Zunahme <strong>der</strong><br />

Siedlungsfläche erfahren. Die Stadtteile im<br />

Norden von Castrop-Rauxel gehen in ihrer

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