Deutsche Bahn AG: Menschen bewegen – Welten verbinden
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Paketdienst Auslieferung von Handelsgütern in einem Schenker-<br />
Zwischenlager der indischen 19-Millionen-Metropole Mumbai.<br />
Wartezone Vor Mumbais neuem Containerhafen Nhava Sheba stauen<br />
sich die mit Blechkisten beladenen Lkw oft Kilometer lang.<br />
Stauraum Ein Großteil des Angebots der indischen Supermarktkette<br />
Hypercity fi ndet sich in den Regalen dieses Distributionszentrums.<br />
Züge heute von Berlin nach Hamburg zirka 90 Minuten<br />
und sind damit eine gute halbe Stunde schneller als im<br />
Jahr 2004. Zwischen Frankfurt und Köln beträgt die Fahrzeit<br />
rund 70 Minuten, eine Stunde weniger als noch 2002.<br />
Zwischen Nürnberg und München verkehrt der ICE außerdem<br />
seit Dezember im Halbstundentakt, die Reisezeit<br />
beträgt auf der Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke<br />
60 Minuten und wird ergänzt durch optimale Verknüpfung<br />
der Angebote im Regional- und Stadtverkehr. Motto:<br />
„<strong>Bahn</strong> und Bus aus einem Guss“. Ohnehin verfügt die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>AG</strong> über den europaweit leistungsfähigsten<br />
Nahverkehr. Er wurde vor zehn Jahren regionalisiert<br />
und in dieser Zeit erhöhte sich das Angebot um 15 Prozent,<br />
die Nachfrage wuchs sogar um 30 Prozent.<br />
Alles Zahlen, die ohne eine leistungsfähige, moderne<br />
Infrastruktur und die Nutzung neuer, elektronischer<br />
Vertriebskanäle nicht denkbar wären. Über Internetbuchung<br />
und Online-Tickets erzielt der Personenverkehr<br />
schon heute zehn Prozent seiner Einnahmen und längst<br />
nutzen <strong>Bahn</strong>kunden auch die Möglichkeit des Handy-<br />
Tickets. Hierbei wird der gewünschte Fahrschein per<br />
MMS bis zehn Minuten vor Abfahrt des Zuges auf das<br />
Mobiltelefon übertragen.<br />
So weit die Berichtslage „nationaler <strong>Bahn</strong>themen“ auf<br />
dem Konzerntreff . Danach wird international diskutiert:<br />
Es berichten Karl-Heinz Matthes und Steve Dearnley, die<br />
Schenker/BAX-Regionalleiter Asien/Pazifi k, en détail<br />
über das Marktgeschehen und die Chancen in ihren Wirtschaftsräumen.<br />
Schauplätze sind nun nicht Bayern oder<br />
Berlin-Brandenburg, sondern Indien und China, das aufstrebende<br />
Vietnam, auch Kambodscha, die Philippinen,<br />
die reife Industriemacht Japan selbstredend, das Drehkreuz<br />
Singapur oder etwa das Geschehen bei Luft- und<br />
Seefracht auf den weltweiten „Tradelanes“.<br />
Ein spannungsvolles Knistern liegt in der Luft, denn<br />
was an Zahlen und Fakten aufgefächert wird, sucht im alten<br />
Europa vor allem bei Wachstumsraten seinesgleichen.<br />
Sagt Karl-Heinz Matthes: „Wir haben in 13 Ländern mittlerweile<br />
215 Standorte mit Logistikzentren in der Größenordnung<br />
von insgesamt 700.000 Quadratmetern und<br />
rund 10.000 Mitarbeitern. Allein die Luftfracht in dem<br />
asiatischen Raum beträgt pro Jahr eine Million Tonnen<br />
und bei der Seefracht sind es knapp 960.000 TEU.“<br />
Gemeint ist damit die Lademenge in Normal-Containern.<br />
Der Blick über den Tellerrand kennzeichnet das neue<br />
Konzernbewusstsein. Findet jedenfalls DB-Personalvorstand<br />
Margret Suckale: „Wir werden uns in Zukunft sogar<br />
noch weit mehr international orientieren“, sagt sie,<br />
„schließlich arbeitet nahezu jeder fünfte Mitarbeiter<br />
unseres Unternehmens im Ausland, wobei wiederum<br />
jeweils vier Auslandsjobs einen Arbeitsplatz in Deutschland<br />
sichern oder schaff en.“<br />
Einen großen Beitrag zur Internationalisierung leis tete<br />
die Akquisition des US-Logistikers BAX Global. Eine<br />
reibungslose und zugleich zügige Verschmelzung der<br />
Im Land des Lächelns Shubhendu Das, der Geschäftsstellen-Leiter der Schenker Landesgesellschaft Mumbai, und seine bezaubernde Belegschaft.<br />
Geschäftsportfolios war dabei keineswegs selbstverständlich.<br />
Dass die Integration dennoch „schnell, sauber und<br />
ohne gegenseitige Irritationen gelang“, so Hartmut<br />
Mehdorn, ist auf dem Konzerntreff allemal einen Preis<br />
wert. Tusch und Applaus also für Thomas Lieb, den<br />
Schenker-Vorstand für Luft- und Seefracht, der vieles davon<br />
in Szene setzte und dafür die alljährliche Auszeichnung<br />
„DB Award 2006“ zusammen mit Joseph L. Carnes<br />
erhält. Sein Handeln beschreibt er übrigens auf Englisch<br />
und zwar so: „Think fi rst, then act. And remember: It’s<br />
always people, you are dealing with. “<br />
Langfristige Perspektive<br />
Schenker<br />
in Indien<br />
39 Standorte<br />
950 Mitarbeiter<br />
Lieb ist Schwabe und wenn er von<br />
<strong>Menschen</strong> spricht, von Mitarbeitern,<br />
dann auch im Sinne eines alten deutschen<br />
Satzes: „Der Ton macht die<br />
Musik.“ Kommandostimme jeden-<br />
falls ist seine Sache nicht. Eher hält er es mit dem ehemaligen<br />
Chrysler-Chef Lee Iacocca, der einmal sagte: „Die<br />
einzige Möglichkeit, Leute zu motivieren, ist die Kommunikation.“<br />
Kluge Worte und eine langfristige Perspektive zählen<br />
dabei zuweilen mehr als das schnelle Geld. Indien ist so<br />
ein Beispiel, das erwachende Indien. Dort verantwortet<br />
Shubhendu Das als VP Freight Management das Transport-<br />
und Logistikgeschäft von Schenker für den gesamten<br />
Westteil des Subkontinents. Allein dort wächst der<br />
Im- und Exportmarkt seit 2000 um jährlich 20 Prozent<br />
und entsprechend groß ist der Bedarf an geschultem Personal<br />
im Speditionsgewerbe.<br />
„Geschäfte zu bekommen ist momentan ziemlich einfach“,<br />
berichtet Shubhendu Das, „aber den Kunden den<br />
richtigen Service zu bieten, ist ziemlich schwierig. Man<br />
bekommt die guten Leute, die dafür notwendig sind, nicht<br />
einfach mit mehr Gehalt. Sie legen Wert auf eine dauerhafte<br />
Anstellung, eine intensive Aus- und Weiterbildung,<br />
wollen lernen, auch Erfahrungen in Europa oder Amerika<br />
sammeln und dazu wissen sie sehr genau um Profi l,<br />
Stärke und Arbeitsklima der hier tätigen ausländischen<br />
Unternehmen.“<br />
Die Schenker-Niederlassung in der 19-Millionen-Metropole<br />
Mumbai genießt einen exzellenten Ruf. Ist, wie<br />
der für alle Hafenangelegenheiten zuständige Lohit<br />
Savant sagt, „eine Top Company. Sehr professionell, aber<br />
auch sehr fair und menschlich.“ Man sei bei einem deutschen<br />
Unternehmen jedenfalls mehr als nur ein beliebig<br />
austauschbares Rädchen im Getriebe.<br />
Eine Fahrt mit Savant hinaus zu den Terminals von<br />
Nhava Sheva, Mumbais neuem Container-Port, off enbart<br />
eindrucksvoll die Probleme stürmischen Wachstums,<br />
Im aufstrebenden Indien wächst das Im- und Exportgeschäft um<br />
20 Prozent pro Jahr. Logistikexperten sind daher stark gefragt.<br />
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