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Deutsche Bahn AG: Menschen bewegen – Welten verbinden

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Schenker ist bei Luft-<br />

und Seefracht in Richtung<br />

USA und Europa absolut<br />

die Nummer eins.<br />

Im Käfi g Mit Plastik-Schutzbrille und Gummihandschuhen spielt<br />

Offi cer Skinner Leigh den Spürhund seiner Behörde.<br />

Quarantäne-Inspektion Eine australische Besonderheit. Aus Angst vor<br />

Tierseuchen untersucht man routinemäßig eintreff ende Ware.<br />

repräsentativ und auf Zuwachs gebaut, platzt das moderne<br />

Bürogebäude mit seinem 4.000 Quadratmeter großen<br />

Im- und Export Logistikzentrum fast schon wieder aus<br />

allen Nähten. Zuletzt wurden Wände abgebrochen und<br />

mehr Raum geschaff en, denn es zogen kürzlich zum wachsenden<br />

Stammpersonal noch zahlreiche Kollegen von<br />

BAX Global ein.<br />

Der Zusammenschluss beider Organisationen – der<br />

US-Logistikkonzern wurde von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong> <strong>AG</strong><br />

2006 für 1,1 Milliarden Dollar übernommen – verlief<br />

„down under“ reibungslos und ohne gegenseitige Animositäten.<br />

Australisch eben. „Die Integration ging schnell<br />

über die Bühne“, erzählt Oliver Bohm, Geschäftstellenleiter<br />

Sydney und New South Wales, „wir sind längst ein Management-Team<br />

und haben jetzt einen Supermix.“<br />

Neue Infrastrukturprojekte<br />

Im Luftfrachtgeschäft nahezu gleich stark, bilden die jeweiligen<br />

Geschäftsfeld-Schwerpunkte Logistik (BAX)<br />

und Seefracht (Schenker) nun eine ideale Mischung. Der<br />

Kundenstamm jedenfalls geht quer durch alle Märkte<br />

und liest sich in Auszügen wie folgt: Dell, Samsung, Nokia,<br />

Nortel, Beiersdorf. „Was Consumer Goods angeht“,<br />

erläutert Bohm, den sein Pioniergeist aus Travemünde an<br />

der Ostsee nach Sydney verschlug, „ist Australien fast<br />

reines Importland, dabei kommt mittlerweile schon jeder<br />

zweite Container aus China. Die Dynamik auf diesem Sektor<br />

ist enorm, aber kaum weniger wichtig ist das Exportgeschäft.<br />

In Richtung USA und Europa sind wir bei Luft-<br />

und Seefracht die Nummer eins.“<br />

„Jetcargo economy“ oder „business“, „Jetcargo fi rst“<br />

oder „special“ – so heißen die maßgeschneiderten Produkte.<br />

Sie bieten globalen Gütertransit selbst in nur<br />

24 Stunden, wobei alle wichtigen Wirtschaftszentren wie<br />

Melbourne, Brisbane oder Adelaide mehrmals in der<br />

Woche bedient werden, Sydney sogar täglich.<br />

Hinzu kommt das „Sahnehäubchen Projektgeschäft“.<br />

Dort kündigt sich neben dem Rohstoff boom in den Western<br />

Territories auch fl ächendeckend weiteres Wachstum<br />

an. Die australische Regierung will in den kommenden<br />

Jahren massiv in Infrastrukturprojekte investieren. Gedacht<br />

ist an einen Ausbau schienengebundener Nah-,<br />

Fern- und Güterverkehrssysteme, selbst eine Landbrücke<br />

von Darwin gen Süden ist im Gespräch. Was insgesamt<br />

bedeutet: enormes Transportaufkommen an Schienen,<br />

Waggons und Lokomotiven, an Maschinenmaterial<br />

zum Bau von Brücken, Viadukten und Tunnels.<br />

Rosige Aussichten für Oliver Bohm und seine 520 Mitarbeiter<br />

im Großraum Sydney und Bundesstaat New<br />

South Wales. Aber kein Ruhekissen. „In Europa denkt<br />

man zwar immer, wir seien entweder am Beach oder beim<br />

Barbecue, dabei wird hier genauso hart gearbeitet wie<br />

in New York. Und zwar an sieben Tagen der Woche<br />

bei Dreischichtbetrieb in unseren sechs insgesamt 65.000<br />

Zugnummer Vor Abfahrt schließt der Fahrer eines Schenker-Lkw die Ladeplane. Danach geht es in Australiens Hauptstadt Canberra.<br />

Quadrameter großen Logistikzentrum.“ Man kann sich<br />

selbst davon überzeugen, denn morgens, kurz nach sieben<br />

Uhr, verlassen jede Menge Jogger und andere Sportfreunde<br />

die traumhaften Stadtstrände und stürzen sich<br />

frisch geduscht in die Rushhour. Auf zur Arbeit, auch<br />

wenn’s schwer fällt im gleißenden Sonnenlicht.<br />

Anderes stellt die Welt dann doch wieder auf den<br />

Kopf oder sah man je einen deutschen Chef mit Baby auf<br />

dem Arm zum Board Meeting schreiten? Auftritt Ron<br />

Koehler, Managing Director Schenker Australia/New<br />

Zealand oder anders: „Anführer der Schenker United<br />

Nations“. Sagt er und zählt auf: „Wir haben alleine in Sydney<br />

40 Nationalitäten unter einem Dach. Christen und<br />

Moslems. Europäer und Asiaten und jeder akzeptiert jeden.<br />

Das zum Beispiel ist Australien.“<br />

Es sei dazu bemerkt: das neue, das moderne, das entwickelte<br />

Australien. Weltoff en war man „down under“ zwar<br />

immer schon, aber zu Zeiten, als Ron Koehler 1961 in Melbourne<br />

geboren wurde, da fühlte man sich noch fern aller<br />

<strong>Welten</strong>. Von wirtschaftlicher Dynamik jedenfalls war wenig<br />

zu spüren. Sie setzte erst mit Erfi ndung des Internets,<br />

beginnender Globalisierung und – dies vor allem – den<br />

Olympischen Spielen anno 2000 ein. „Mit deren Vergabe<br />

an Sydney 1993 änderte sich alles“, erinnert sich Ron<br />

Koehler. „Seitdem haben wir nahezu 14 Jahre lang ununterbrochen<br />

Hochkonjunktur.“<br />

Offi zieller Logistikpartner des IOC<br />

Die Spiele waren auch ein Schlüssel zu Ron Koehlers persönlichem<br />

Erfolg. Seine Wiege stand zwar nahe Yarra<br />

River und Flinders Park, dem Austragungsort der „Australian<br />

Tennis Open“, aufgewachsen aber im Dunstkreis<br />

von Maultaschensuppe und Käsespätzle. Ein Schwabe,<br />

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