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Richard Dawkins: Das egoistische Gen 226<br />

<strong>de</strong>nen die Theorie <strong>de</strong>r Gruppenselektion zu kämpfen hat. Die<br />

Theorie vom egoistischen Gen dagegen erklärt ohne weiteres<br />

die Tatsache, daß die Zahl männlicher und weiblicher Individuen<br />

sich ungefähr im Gleichgewicht befin<strong>de</strong>t, selbst <strong>wen</strong>n die<br />

Männchen, die sich tatsächlich fortpflanzen, möglicherweise<br />

nur einen kleinen Bruchteil <strong>de</strong>r Gesamtpopulation darstellen.<br />

Die Erklärung wur<strong>de</strong> zuerst von R. A. Fisher geliefert.<br />

Das P<strong>ro</strong>blem, wie viele männliche und wie viele weibliche<br />

Kin<strong>de</strong>r geboren wer<strong>de</strong>n sollen, stellt einen Son<strong>de</strong>rfall <strong>de</strong>s P<strong>ro</strong>blems<br />

<strong>de</strong>r Elternstrategie dar. In <strong>de</strong>r gleichen Weise, in <strong>de</strong>r<br />

wir erörtert haben, welches die optimale Familiengröße für<br />

eine Mutter ist, die <strong>de</strong>n Fortbestand ihrer Gene zu maximieren<br />

versucht, können wir auch die optimale Geschlechterverteilung<br />

erörtern. Sollte man seine kostbaren Gene lieber Söhnen<br />

o<strong>de</strong>r Töchtern anvertrauen? Nehmen wir an, eine Mutter investierte<br />

alle ihre Mittel in Söhne und hätte daher keine übrig,<br />

um sie in Töchtern anzulegen: Wür<strong>de</strong> sie im Durchschnitt<br />

mehr zum Genpool <strong>de</strong>r Zukunft beitragen als eine rivalisieren<strong>de</strong><br />

Mutter, die in Töchter investiert? Nehmen Gene für das<br />

Bevorzugen von Söhnen gegenüber Genen für das Bevorzugen<br />

von Töchtern an Zahl zu o<strong>de</strong>r ab? Fisher bewies, daß unter<br />

normalen Umstän<strong>de</strong>n das optimale Geschlechterverhältnis 50<br />

zu 50 beträgt. Wenn wir wissen wollen, warum dies so ist,<br />

müssen wir uns zunächst ein <strong>wen</strong>ig mit <strong>de</strong>m Mechanismus <strong>de</strong>r<br />

Geschlechtsbestimmung befassen.<br />

Bei <strong>de</strong>n Säugetieren wird das Geschlecht genetisch<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen festgelegt. Alle Eier sind in <strong>de</strong>r Lage, sich<br />

entwe<strong>de</strong>r zu männlichen o<strong>de</strong>r zu weiblichen Lebewesen zu<br />

entwickeln. Die Spermien sind diejenigen, welche die für das<br />

Geschlecht ausschlaggeben<strong>de</strong>n Ch<strong>ro</strong>mosomen beherbergen.<br />

Die Hälfte <strong>de</strong>r von einem Mann p<strong>ro</strong>duzierten Spermien sind<br />

X-Spermien, die Töchter erzeugen, die an<strong>de</strong>re Hälfte, die<br />

Y-Spermien, erzeugt Söhne. Die bei<strong>de</strong>n Spermientypen sehen<br />

gleich aus. Sie unterschei<strong>de</strong>n sich lediglich in bezug auf ein einziges<br />

Ch<strong>ro</strong>mosom. Ein Gen, durch <strong>de</strong>ssen Wirkung ein Mann<br />

ausschließlich Töchter bekäme, könnte dies erreichen, in<strong>de</strong>m<br />

es ihn nur X-Spermien erzeugen ließe. Ein Gen, das eine Frau

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