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Richard Dawkins: Das egoistische Gen 459<br />

bedingungen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Geschlechter genau i<strong>de</strong>ntisch sind.<br />

Wie <strong>de</strong>r Leser bemerken wird, ähnelt dies <strong>de</strong>r von Parker,<br />

Baker und Smith entwickelten Theorie über die frühe Aufteilung<br />

<strong>de</strong>r ursprünglichen Gameten in Spermien und Eizellen,<br />

die ich in Kapitel 9 erörtert habe. Das gera<strong>de</strong> ausgeführte<br />

Argument ist aber allgemeinerer Art. Die Trennung in Samenund<br />

Eizellen ist nur ein Aspekt einer grundlegen<strong>de</strong>ren Trennung<br />

<strong>de</strong>r Geschlechter<strong>ro</strong>llen. Statt sie als primär zu behan<strong>de</strong>ln<br />

und alle charakteristischen Attribute von Männchen und<br />

Weibchen auf sie zurückzuführen, kennen wir nun eine Argumentation,<br />

die die Aufteilung in Spermien und Eizellen sowie<br />

an<strong>de</strong>re Aspekte alle auf dieselbe Weise erklärt. Wir brauchen<br />

lediglich vorauszusetzen, daß es zwei Geschlechter gibt, die<br />

sich miteinan<strong>de</strong>r paaren; weitere Informationen über diese<br />

Geschlechter sind nicht not<strong>wen</strong>dig. Von dieser Min<strong>de</strong>stannahme<br />

ausgehend, erwarten wir positiv, daß sich die bei<strong>de</strong>n<br />

Geschlechter, so gleich sie einan<strong>de</strong>r zu Beginn auch sein<br />

mögen, in zwei Geschlechter auseinan<strong>de</strong>rentwickeln wer<strong>de</strong>n,<br />

die sich auf entgegengesetzte und einan<strong>de</strong>r komplementäre<br />

Fortpflanzungstechniken spezialisieren. Die Trennung in Spermien<br />

und Eizellen ist ein Symptom dieser allgemeineren Aufteilung,<br />

nicht ihre Ursache.<br />

3 Diese I<strong>de</strong>e, zu versuchen, eine evolutionär stabile Mischung<br />

von Strategien innerhalb eines Geschlechts zu fin<strong>de</strong>n, die<br />

durch eine evolutionär stabile Mischung von Strategien in<br />

<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Geschlecht ausgeglichen wird, ist inzwischen<br />

von Maynard Smith selbst weiter vorangetrieben wor<strong>de</strong>n und,<br />

unabhängig davon, aber in eine ähnliche Richtung weisend,<br />

auch von Alan Grafen und Richard Sibly. Der Beitrag von<br />

Grafen und Sibly ist technisch weiter fortgeschritten, <strong>de</strong>r von<br />

Maynard Smith dagegen ist leichter mit Worten zu erklären.<br />

Kurz zusammengefaßt, beginnt er mit <strong>de</strong>r Annahme von zwei<br />

Strategien – Behüten und Verlassen –, die von je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Geschlechter angewandt wer<strong>de</strong>n können. Wie in meinem<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Strategien „sprö<strong>de</strong>/leichtfertig“ und „treu/ flatterhaft“<br />

ist von Interesse, welche Kombinationen männlicher

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