Dokument 1 - RWTH Aachen University
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100 5 Datenqualität in Data-Warehouse-Systemen<br />
„Administration und Wartung“ aber auch die zum Datenbeschaffungsprozess gehörenden Qualitätsdimensionen<br />
von Bedeutung, da dieser Prozess intensive Administration erfordert.<br />
Die Designer sind verantwortlich für die Qualität im Bereich Entwurf. Oft wird die Rolle des Designer<br />
und die Rolle der Entwickler von den gleichen Personen wahrgenommen, so dass für diese<br />
dann auch implementierungsspezifische Qualitätsaspekte relevant sind. Die Entwickler sind aber<br />
auch an den Qualitätsdimensionen für Administration und Wartung interessiert, damit sie während<br />
der Entwicklung, des Testens und der Wartung ausreichend Informationen (in Form von<br />
Metadaten, <strong>Dokument</strong>ation oder Berichten) zur Verfügung haben.<br />
Aufgrund dieser Analyse kann man feststellen, dass unterschiedliche Rollen auch unterschiedliches<br />
Interesse an den Qualitätsdimensionen haben. Dieser Aspekt wird auch im Qualitätsmodell<br />
berücksichtigt, indem den Beteiligten bevorzugte Qualitätsdimensionen zugewiesen werden können.<br />
5.3 Ein Modell zur Erfassung der Qualität eines DW-Systems<br />
In diesem Abschnitt werden die zuvor entwickelten Modelle für die Architektur und Prozesse in<br />
DW-Systeme um ein Modell zur Qualitätserfassung erweitert. Dabei müssen mehrere Aspekte<br />
berücktsichtigt werden.<br />
Auf der einen Seite sind die subjektiven Aspekte der Datenqualität durch eine benutzerbezogene<br />
Modellierierung der Qualitätsziele zu beachten. Andererseits müssen Datenqualitätsmerkmale<br />
gemessen werden, möglichst anhand objektiver Kriterien. Da Qualitätsziele oft sehr komplex<br />
sind und eine Kombination von verschiedenen einzelnen (eventuell in Konflikt zueinander stehenden)<br />
Qualitätsmerkmalen darstellen, ist eine direkte Messung nicht immer möglich. Daher<br />
ist eine Verbindung zwischen den Qualitätszielen auf der einen Seite und den konkreten Qualitätsmessungen<br />
auf der anderen Seite notwendig. Das Ziel des Qualitätsmodells ist daher eine<br />
möglichst breite Erfassung der Eigenschaften der Datenqualität. Dabei sollen trotzdem Detailinformationen<br />
für einzelne Datenqualitätsmerkmale mit einbezogen werden. Durch diese umfassende<br />
Modellierung wird ein systematisches Qualitätsmanagement ermöglicht.<br />
Zunächst wird untersucht, welches Rahmenwerk aus dem Bereich des Qualitätsmanagements<br />
für das Datenqualitätsmanagement angewendet werden kann. Dabei wird vor allem das Problem<br />
betrachtet, wie man die benutzerorientierten Qualitätsziele auf verschiedene technische Kriterien<br />
abbilden kann. Dies stellt eins der Hauptprobleme im (Daten-)Qualitätsmanagement dar, da in<br />
der Regel Kunden (bzw. Datennutzer) ihre Probleme nicht in Form von technischen Kriterien<br />
formulieren. Zu diesem Zweck betrachten wir zwei Ansätze: das Quality Function Deployment<br />
(QFD) und den Goal-Question-Metric-Ansatz (GQM). Diese Verfahren bilden einen Teil der in<br />
Abschnitt 5.1.4 vorgestellten umfassenderen Qualitätsprogramme.<br />
5.3.1 Quality Function Deployment<br />
Quality Function Deployment [Akao, 1990] ist eine Methode um Kundenanforderungen in der<br />
Entwurfsphase eines Produkts auf technische Spezifikationen abzubilden. Grundlage des QFD