Dokument 1 - RWTH Aachen University
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46 3 Ein Metamodell für die Architektur von Data-Warehouse-Systemen<br />
Die Stärken des Rahmenwerks liegen nicht nur in der konzeptuellen Perspektive, sondern insbesondere<br />
auch in der Verbindung zwischen den einzelnen Perspektiven. Durch diese Verbindungen<br />
ist es möglich festzustellen, welche Datenquelle Informationen über ein Konzept anbietet oder<br />
welche Daten überhaupt in den Datenquellen erfasst sind. Dennoch werden die Perspektiven auch<br />
explizit getrennt, da für die unterschiedlichen Aspekte in physischer, logischer oder konzeptueller<br />
Perspektive auch unterschiedliche Formalismen eingesetzt werden müssen. Dieses Vorgehen<br />
wird zum Beispiel auch im CWM-Standard oder dem Oracle Warehouse Builder verfolgt.<br />
3.5 Umsetzung des Rahmenwerks in Telos<br />
Das vorgestellte Rahmenwerk bildet nur die Grundlage für das erweiterte Metadatenmodell. In<br />
diesem Abschnitt präsentiere ich die formale Darstellung des Rahmenwerks in der konzeptuellen<br />
Modellierungssprache Telos und dem Metadatenbanksystem ConceptBase. Durch die Einführung<br />
einer expliziten konzeptuellen Perspektive ist es nun möglich, die Modelle auf der logischen<br />
und physischen Ebene auf Korrektheit und Vollständigkeit bezüglich des Unternehmensmodells<br />
zu überprüfen. Diese Überprüfung setzt natürlich adäquate Verfahren und Algorithmen voraus,<br />
die durch die Formalisierung der Modelle unterstützt werden.<br />
Das Metadatenbanksystem ConceptBase selbst kann nur einen Teil der Überprüfung übernehmen,<br />
da der zugrundeliegende logische Formalismus nicht die notwendige Ausdrucksstärke hat,<br />
um Konsistenz, Korrektheit und Vollständigkeit der konzeptuellen Modelle zu überprüfen. Aufgrund<br />
dessen werden für spezielle Aufgaben externe Werkzeuge eingesetzt. Diese Werkzeuge<br />
nutzen die Metadaten in ConceptBase als Eingabe und können diese Metadaten mit ihren Ergebnissen<br />
auch anreichern. Dies gewährleistet, dass die Metadaten in ConceptBase eine umfassende<br />
Beschreibung aller relevanten Metadaten für das DW-System darstellen. Beispiele für die Integration<br />
externer Werkzeuge werden im Abschnitt 3.6 besprochen.<br />
Die Anfrage- und Integritätsprüfungsmechanismen von ConceptBase erlauben zwar keine tiefgehende<br />
Überprüfung der konzeptuellen Modelle, dennoch können die meisten Integritätsbedingungen<br />
als Constraints formalisiert werden. Im Gegensatz dazu sind die Integritätsbedingungen<br />
im CWM nur als Anmerkungen den UML-Konzepten hinzugefügt. Dies und die leichte<br />
Erweiterbarkeit der Metamodelle durch die objekt-orientierte Modellierungssprache waren die<br />
Hauptgründe für den Einsatz von Telos und ConceptBase bei der Entwicklung der Metamodelle.<br />
Bevor auf die einzelnen Teilmodelle für die drei Perspektiven eingegangen wird, gibt Abbildung<br />
3.8 einen Überblick über das Metamodell. Die Basisklasse in unserem Metamodell ist<br />
DW_Object, die für alle DW-Objekte in allen Perspektiven und in den verschiedenen Ebenen<br />
(Source, DW und Client) steht. Die horizontalen Verbindungen zwischen den Perspektiven has-<br />
Schema und isViewOn repräsentieren die horizontalen Verbindungen in Abbildung 3.7: Typen<br />
(z.B. Relationen oder multidimensionale Würfel) sind eine logische Sicht auf die Konzepte aus<br />
der konzeptuelle Perspektive und eine Komponente aus der physischen Perspektive beinhaltet<br />
die Implementierung eines logischen Schemas. Die Konzepte Source und Client stellen eine Datenquelle<br />
bzw. ein Client-Programm unabhängig von einer konkreten Perspektive dar.