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Dokument 1 - RWTH Aachen University

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5.3 Ein Modell zur Erfassung der Qualität eines DW-Systems 105<br />

• Ziele (konzeptuelle Ebene): Ein Ziel wird für ein Objekt (z.B. Produkt, Prozess, Ressource)<br />

definiert und hat einen bestimmten Zweck (z.B. Verbesserung, Erreichung). Ferner wird<br />

das Ziel durch den Standpunkt einer Rolle beschrieben (z.B. Programmierer, Projektleiter,<br />

Produktmanager). Jedes Ziel ist zu einer oder mehreren Qualitätskategorien bzw. -<br />

dimensionen zugeordnet.<br />

• Fragen (operationelle Ebene): Fragen beschreiben wie die Bewertung eines Ziels zu erfolgen<br />

hat. Wie an dem Beispiel in Abbildung 5.7 zu erkennen ist, sind Fragen einem<br />

bestimmten Ziel zugeordnet. Eine Frage konkretisiert also ein Ziel, indem sie Qualitätsaspekte<br />

des zu betrachtenden Objekts untersucht.<br />

• Metriken (quantitative Ebene): Metriken liefern die quantitativen Daten zur Beantwortung<br />

der Fragen. Metriken (und deren Ergebnisse) können entweder objektiv sein, wenn sie nur<br />

vom betrachteten Objekt abhängen und nicht vom Standpunkt der Messung (z.B. Anzahl<br />

der Kommentarzeilen). Subjektive Metriken hängen z.B. von der Einschätzung desjenigen<br />

ab, der die Messung durchführt (z.B. Verständlichkeit der Kommentare). Metriken können<br />

Antworten zu unterschiedlichen Fragen liefern.<br />

Aufgrund dieser Struktur kann man für die Definition eines Qualitätsziels eine Schablone (Template)<br />

vorgeben, in der zunächst das Ziel und dann die Fragen und Metriken beschrieben werden.<br />

Zur Definition eines Ziels muss man dann den Zweck, die Qualitätskategorie (bzw. -dimension),<br />

das zu betrachtende Objekt und den Standpunkt bestimmen. Entsprechende Auswahlwerte können<br />

durch ein IT-gestütztes Qualitätsmanagementsystem vorgegeben werden.<br />

Die Definition von GQM-Modellen besteht daher nach [Oivo und Basili, 1992] aus zwei parallelen<br />

Prozessen. Zum einen muss eine Menge von Template-Objekten definiert werden, die die<br />

Basis für die Definition von Zielen, Fragen und Metriken bilden. Zum anderen müssen die Schablonen<br />

mit konkreten Objekten instanziiert werden um konkrete, ausführbare Ziele zu definieren.<br />

Der GQM-Prozess ist die Anwendung der GQM-Methode auf ein Softwareprojekt und die Instanziierung<br />

der Schablonen. Basili [1992] definiert den GQM-Prozess die folgenden Schritte:<br />

• Zunächst müssen Produktivitäts- bzw. Qualitätsziele auf Unternehmens-, Abteilungs- oder<br />

Projektebene definiert werden. Oivo und Basili [1992] beschreiben dies als einen Top-<br />

Down-Prozess bei der zunächst die Ziele auf einer hohen Ebene definiert werden und dann<br />

sukzessive auf tieferen Ebenen in Teilziele verfeinert werden.<br />

• Für diese Ziele müssen Fragen definiert werden, die die Ziele soweit wie möglich auf eine<br />

quantifizierbare Art beschreiben.<br />

• Dann ist die Spezifikation der Metriken notwendig, die für die Beantwortung der Fragen<br />

erforderlich sind.<br />

• Wenn die Metriken definiert wurden, kann man Mechanismen zur Sammlung der Daten<br />

definieren.

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