Dokument 1 - RWTH Aachen University
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204 7 Praktische Erfahrungen und Validierung<br />
die Verhandlungsphase „Vorhandene Sicherheitstechniken“. Die Ergebnisse der verschiedenen<br />
Qualitätskriterien werden gewichtet und zu einem Qualitätswert zusammengefasst.<br />
Mußler [1997] und Rittberger [2000] haben eine benutzer-orientierte Sicht auf einen elektronischen<br />
Marktplatz. Sie betrachten elektronische Fachinformationsmarktplätze (EFIM), bei denen<br />
Fachinformationen (z.B. wissenschaftliche Publikationen) angeboten werden. Solche Marktplätze<br />
werden z.B. von Verlagen oder wissenschaftlichen Vereinigungen angeboten. Die digitalen<br />
Bibliotheken von ACM, IEEE oder Springer kann man als elektronische Fachinformationsmarktplätze<br />
betrachten.<br />
Zubeachten ist hierbei, dass auf diesen Marktplätzen Daten gehandelt werden und keine realen<br />
Produkte. Außerdem werden die Produkte in der Regel von nur einem Unternehmen angeboten.<br />
Die in [Rittberger, 2000] aus Sicht des Benutzers angegebenen Qualitätskategorien beziehen sich<br />
daher eher auf die Daten, die über den Marktplatz gehandelt werden, und nicht auf die Daten,<br />
die zum Betrieb des EM erforderlich sind:<br />
Inhalt: Qualität der Daten/<strong>Dokument</strong>e, die in einem EFIM zur Verfügung stehen,<br />
Darstellung: Qualität der Elemente zur Darstellung der Daten,<br />
Interaktion: Qualität der Navigations- und Suchfunktionen des EFIM,<br />
System: Qualität des Systems, das die Daten verwaltet und die Daten über eine web-basierte<br />
Schnittstelle zur Verfügung stellt,<br />
Anbieter: Qualität des Anbieters (bzw. des Betreibers) des EFIM, z.B. Umfang der angebotenen<br />
Dienstleistungen und Vertrauenswürdigkeit.<br />
Die Beurteilung der Qualität der Produkte in einem allgemeinen EM ist aber nicht Bestandteil<br />
dieser Arbeit, sondern es wird nur die Qualität der Daten und Systeme beurteilt, die die Produkte<br />
bzw. Unternehmen beschreiben. Da Qualität eine subjektive Einschätzung ist, ist eine allgemeine<br />
Beurteilung innerhalb eines Marktplatzes auch nicht möglich.<br />
Die Arbeiten mit Bezug zu E-Commerce bzw. EM beachten bei der Qualitätsbeurteilung also<br />
auch die Interaktion der Benutzer mit dem Marktplatz und die Eigenschaften des Anbieters. Aufgrund<br />
dessen schlage ich für die Beurteilung der Datenqualität in elektronischen Marktplätzen,<br />
neben den bereits in Kapitel 5 bzw. Anhang B definierten Dimensionen, zusätzlich die Kategorien<br />
„Interaktion“ und „Bereitstellung“ vor. In Tabelle 7.1 sind einige Qualitätsdimensionen für<br />
diese Kategorien aufgeführt.<br />
Die Qualitätsdimensionen in der Kategorie „Interaktion“ sind mit den Dimensionen der Datennutzung<br />
(siehe Tabelle B.5) vergleichbar, fokussieren jedoch mehr auf die Navigations- und<br />
Suchfunktionen des Marktplatzes, die vor allem während der Suchphase von Bedeutung sind.<br />
Aber auch die anderen Phasen sind hier relevant, so soll der Benutzer auch immer konsistent<br />
durch die anderen Phasen einer Transaktion geführt werden. Dies ist nicht nur ein Problem des<br />
Systems, das die Phasen umsetzt, sondern auch eine Frage der korrekten Verwendung von Metadaten<br />
und Benutzerprofilen. Die Metadaten (z.B. Ontologien) definieren die Navigationsstrukturen<br />
innerhalb der Suche nach Produkten und Firmen. Die Daten aus dem Benutzerprofil können