Dokument 1 - RWTH Aachen University
Dokument 1 - RWTH Aachen University
Dokument 1 - RWTH Aachen University
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.1 Stand der Praxis und Forschung 87<br />
P1<br />
Bestimmung der<br />
Datenschema- &<br />
Systemqualität<br />
P6<br />
Etablierung einer Datenqualitätsumgebung<br />
P2<br />
Bestimmung der<br />
Datenqualität<br />
P3<br />
Bestimmung der<br />
Kosten mangelhafter<br />
DQ<br />
P4<br />
Umstrukturierung<br />
& Bereinigung<br />
der Daten<br />
Datenwert/<br />
Kosten<br />
P5<br />
Optimierung der<br />
Datenverarbeitungsprozesse<br />
Bereinigte<br />
Daten<br />
Verbesserte<br />
Datenqualität<br />
Abbildung 5.3: Prozessmodell des Total Quality data Management [English, 1999]<br />
Prozesses ist es, im Unternehmen ein Bewusstsein für die Bedeutung von Datenqualität zu schaffen.<br />
Dazu gehört zum einen, dass die „Produktion“ von Daten als Wissensproduktion angesehen<br />
wird. Andererseits muss auch bewusst gemacht werden, dass die Kosten, die durch mangelnde<br />
Datenqualität verursacht werden, nicht als „normale“ Kosten des Geschäftsbetriebs betrachtet<br />
werden, sondern als unnötig und nicht akzeptierbar erkannt werden. Ein solches Bewusstsein<br />
lässt sich nicht in kurzer Zeit schaffen, daher schlägt English vor, diesen Prozess parallel zu den<br />
anderen Prozessen immer fortzuführen.<br />
Im Gegensatz zum TDQM-Modell ist das Modell von English auch nicht rein zyklisch, sondern<br />
zwischen den Phasen gibt es verschiedene Möglichkeiten zu den vorhergehenden Phasen<br />
zurückzuspringen. In der ersten Phase werden auch wie bei der Definitionsphase im TDQM die<br />
Definitionen der Datenschemata und die Architektur der Informationssysteme untersucht. Hier<br />
wird die Qualität der Schemata und Architekturen beurteilt und mit den Anforderungen und der<br />
Zufriedenheit der Datennutzer verglichen.<br />
Der Prozess P2 beschäftigt sich dann mit der eigentlichen Messung der Datenqualität. Hierbei<br />
muss zunächst festgelegt werden, was und wie überhaupt gemessen wird. Durch eine Analyse<br />
des Datenflusses in einem Unternehmen kann man die Daten erkennen, die an vielen Stellen<br />
genutzt werden oder bei mangelnder Qualität hohe Kosten verursachen. Die Messung erfolgt<br />
dann z.B. durch die Analyse eines Auszugs der Daten, und ein Datenqualitätsbericht fasst dann<br />
die Ergebnisse zusammen.<br />
Im Prozess P3 sollen die Kosten, die mangelnde Datenqualität verursacht, berechnet werden.<br />
Ziel dieses Prozesses ist es, Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität zu motivieren. Die<br />
Kosten setzen sich aus zusätzlichen Prozesskosten für die Behandlung fehlerhaften Daten und<br />
entgangenen Profit durch unzufriedene Kunden zusammen.<br />
Die nächsten beiden Prozesse beschäftigen sich mit der Verbesserung der Datenqualität. Prozess<br />
P4 bereinigt oder restrukturiert die Daten, so dass sie eine bessere Qualität erhalten. Dieser<br />
Schritt ist vergleichbar mit der Datenbereinigungsphase im DW-System. Der Prozess P5 ist wei-