Papiermaschinen Divisions - Voith
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8<br />
sehwerbung weggezappt.<br />
Gemessen daran ist es erstaunlich, daß<br />
die Einschalt-Preise für Fernsehspots<br />
heute fast viermal so teuer sind wie<br />
1980, während Zeitungsanzeigen noch<br />
nicht einmal das Doppelte kosten wie<br />
damals. Außerdem sind Fernsehspots<br />
auch in der Produktion sehr viel teurer<br />
als Zeitungsanzeigen. Ein 20 Sekunden-<br />
Spot, der mehrere 100.000 Mark für die<br />
reine Herstellung kostet, ist eher die<br />
Regel als die Ausnahme.<br />
Zeitungen sind auch deshalb besser als<br />
andere Medien, weil sie auf werbeaufgeschlossenere<br />
Konsumenten treffen. Über<br />
zu viel Werbung in den Medien klagen<br />
nämlich: beim Fernsehen 98 Prozent der<br />
Nutzer, bei den Zeitschriften 50,3 Prozent,<br />
beim Radio 37,4 Prozent, bei Tageszeitungen<br />
aber nur 25,2 Prozent. Für Zeitungen<br />
sind Zapping, Grazing, Switching,<br />
Hopping zum Glück Fremdwörter!<br />
Das Medium Zeitung ist überall verfügbar.<br />
Es benötigt keine technische Infrastruktur<br />
wie Energie- oder Kommunikationsnetze.<br />
Eines ist allerdings auch<br />
wahr: Keine noch so gute Zeitung verkauft<br />
sich von selbst. Und die meisten<br />
Zeitungen sind noch nicht so gut, wie sie<br />
sein könnten.<br />
Sie brauchen mehr Farbe, denn das<br />
Leben ist bunt. Farbe ist Information.<br />
Fehlende Farbe signalisiert „von vorgestern“!<br />
Es setzt sich ja auch niemand<br />
mehr gern vor einen Schwarzweiß-Fernseher!<br />
Überzeugende Farbkonzepte müssen die<br />
Leser interessieren und müssen den<br />
Anzeigenkunden zeigen, wie phantastisch<br />
Farbe in der Zeitung wirken kann. Es muß<br />
auch Phantasie her, wenn es darum geht,<br />
Leser wie Anzeigenkunden durch die pure<br />
Optik des Produkts zu faszinieren.<br />
Erst kommt der Markt und dann die Technik.<br />
Für uns Zeitungstechniker heißt das<br />
– wir müssen bei unseren Partnern deutlicher<br />
machen, welche Zusammenhänge<br />
zwischen Vorstufentechnik, Drucktechnik<br />
und eben auch der Qualität des Zeitungspapiers<br />
bestehen.<br />
Für die Zeitungsverlage bedeutet das –<br />
sie müssen langfristig denken und sich<br />
intensiver als bisher mit den Qualitätsanforderungen<br />
des Marktes auseinandersetzen:<br />
Nicht nur im Service, sondern<br />
auch im Erscheinungsbild der gedruckten<br />
Zeitung.<br />
Für die Papierhersteller bedeutet dies –<br />
das Zeitungspapier muß sich der Herausforderung<br />
stellen. Das moderne Printmedium<br />
Zeitung darf nicht an den überkommenen<br />
Qualitätsnormen des Rohstoffs<br />
Papier scheitern.<br />
Was von uns allen gefordert wird, ist<br />
tatsächlich nichts Geringeres als die<br />
Erkenntnis: Erst kommt der Markt und<br />
dann die Technik!<br />
Zeitungstechnik<br />
Die Forderung nach besserer Qualität hat<br />
im Zeitungsdruck Tradition. Und hier hat<br />
gerade in den letzten 20 Jahren der technische<br />
Wandel in geradezu revolutionärem<br />
Ausmaß stattgefunden. Bis Mitte<br />
der 70er Jahre war der Satz von Texten<br />
mit Zeilengießmaschinen (Blei), die<br />
Reproduktion von Bildern auf Zinkplatten<br />
und der Druck von Metall- oder Kunststoff-Platten<br />
Standard. In außerordentlich<br />
kurzer Zeit hat sich Mitte bis Ende der<br />
70er Jahre (in Großbritannien und USA<br />
etwas früher) zunächst der Filmsatz, dann<br />
der rechnergesteuerte Lichtsatz durchgesetzt.<br />
Heute ist die volldigitale, integrierte<br />
Text-Bild-Produktion Stand der Technik.<br />
Vor diesem Hintergrund wird deutlich,<br />
welche Rolle das optimale Druckverfahren<br />
für den Zeitungsdruck spielt. Hier hat<br />
sich (ausgehend von mittleren Zeitungsverlagen<br />
in den USA und England) ebenfalls<br />
ab den 70er Jahren das Offset/Flachdruck-Verfahren<br />
durchgesetzt.<br />
Dem Hochdruckverfahren begegnet man<br />
in Westeuropa, USA, Australien und<br />
Japan nur noch selten; eine gewisse, aber<br />
nachgeordnete Rolle spielt im Zeitungsdruck<br />
noch das Flexo-Druckverfahren –<br />
Hochdruck von weichen Gummiformen.<br />
Die Qualität hält der des Offsetdrucks<br />
jedoch nicht stand. Der Tiefdruck spielt<br />
im Zeitungsbereich keine Rolle.<br />
Entscheidend war die Fähigkeit des Offset-Druckverfahrens,<br />
auch auf rauhen<br />
Papieren feine Bildlauflösungen (Rasterpunkte)<br />
zu übertragen – der direkte Kontakt<br />
zum Papier erfolgt nicht durch die<br />
Metall-Druckplatte, sondern durch ein<br />
Gummi-Drucktuch. Die lichtempfindliche<br />
Offset-Druckplatte hat über die Zwischenstufe<br />
Film- und Lichtsatz der digitalen<br />
Vorstufe massive Impulse gegeben.<br />
Heute entwickelt sich dieser Bereich<br />
mehr und mehr zur medienneutralen<br />
Datenverarbeitung, der seine Daten allen<br />
denkbaren Medien entsprechend aufbereitet<br />
zur Verfügung stellt.