Papiermaschinen Divisions - Voith
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28<br />
<strong>Papiermaschinen</strong> <strong>Divisions</strong>:<br />
FloatLip-Former N, NO, S –<br />
die Innovation am Rundsiebsektor<br />
Der Kurzformer als bekanntes Aggregat<br />
zur Bildung der Einzellagen bei der Karton-<br />
und Pappenherstellung wurde durch<br />
den sehr verwandten, aber durch einige<br />
Innovationen deutlich aufgewerteten<br />
FloatLip-Former abgelöst.<br />
Die Innovationen sowie einfache, produktgerechte<br />
Konstruktion haben die<br />
Blattbildung am Rundsiebformer verbessert<br />
sowie die Fahrweise vereinfacht. Der<br />
neue Name – FloatLip-Former – weist<br />
bereits auf eine der Innovationen hin.<br />
Der FloatLip-Former besteht, wie auch<br />
sein Vorgänger, aus den Komponenten<br />
Rundsieb, Stuhlung mit Wanne und<br />
Gautschwalze sowie Stoffauflauf mit<br />
Zuführsystem. Während Rundsieb und<br />
Gautschwalze ohne nennenswerte Änderungen<br />
vom Kurzformer übernommen<br />
wurden, bilden Stuhlung und Wanne beim<br />
neuen Aggregat einen integralen Bauteil.<br />
Die eigentliche Neuerung liegt jedoch im<br />
völlig neuen Stoffauflauf sowie im Verteilsystem.<br />
Die Blattbildung eines konventionellen<br />
Formers ist dadurch<br />
geprägt,<br />
daß die Entwässerung<br />
im Blattbildungsbereich<br />
über<br />
die fest vorgegebene<br />
Geometrie<br />
des Düsenraumeserzwungen<br />
wird. Der<br />
Der Autor:<br />
Dr. Günter Halmschlager<br />
<strong>Papiermaschinen</strong><br />
Division Karton und<br />
Verpackung<br />
Blattbildungsdruck<br />
ist damit abhängig<br />
vom Durchfluß<br />
und demEntwässerungsverhalten<br />
des Stoffes sowie der Auslaufspaltgeometrie.<br />
Durch Mahlgradschwankungen<br />
des Stoffes verändert sich der Entwässerungsdruck.<br />
Auch Imperfektionen der<br />
Siebzylinder ändern den Entwässerungsdruck,<br />
indem sich die Spaltweite periodisch<br />
– zufolge der Rundlauftoleranz<br />
ändert. Weiters verursachen die Kräfte,<br />
die auf die Oberlippe des Stoffauflaufes<br />
wirken, bei konventionellen Ausführungen<br />
eine Durchbiegung der Oberlippe<br />
über die Breite, die zwar kompensiert<br />
werden kann, bei Veränderungen des<br />
Betriebszustandes aber nachjustiert werden<br />
müßte. Das Flächengewichtsquerprofil<br />
wird am Kurzformer über konventionelle<br />
Spaltverstellung korrigiert. Der<br />
bekannte Nachteil der lokalen Änderung<br />
der Faserorientierung wirkt sich nachteilig<br />
auf die Konstanz des Reißlängenverhältnisses<br />
und damit auf das Biegesteifigkeitsverhältnis<br />
über die Bahnbreite<br />
aus.<br />
Alle eben genannten Nachteile konnten<br />
dank der konsequenten Weiterentwicklung<br />
des Kurzformers eliminiert werden.<br />
Die Neuerungen fallen zwar optisch nicht<br />
besonders auf, sind aber für die Produktqualität<br />
und die Bedienerfreundlichkeit<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Oberlippe des Stoffauflaufes ist beim<br />
FloatLip-Former nicht mehr starr gestützt,<br />
sondern wird druckdefiniert über einen<br />
Pneumatikschlauch an die Suspension<br />
angelegt. Der Entwässerungsdruck wird<br />
dadurch konstant gehalten, unabhängig<br />
von Mahlgradschwankungen des Stoffes.<br />
Zudem kann sich die Oberlippe mit den<br />
Imperfektionen des Rundsiebes mitbewegen<br />
– der Auslaufspalt bleibt dadurch<br />
konstant. Das Anlegen der Oberlippe mit<br />
Anpreßschlauch<br />
schwimmende<br />
Oberlippe<br />
Turbulenzblock<br />
1<br />
einem Schlauch gewährleistet auch<br />
gleichmäßige Abstützung und damit Vermeidung<br />
von Verformungen zufolge<br />
Durchbiegung. Die Summe der Einflüsse<br />
dieser Neuerungen wirkt sich äußerst<br />
positiv auf die Gleichmäßigkeit der Blatteigenschaften<br />
des Endproduktes aus<br />
(Faserorientierung, Reißlängenverhältnis,<br />
Formation).<br />
Eine weitere wesentliche Innovation bildet<br />
das Zuführsystem mit Zentrifugalverteiler<br />
und Verdünnungswasserregelung.<br />
Der FloatLip-Former-Stoffauflauf wird<br />
über Schläuche von einem Zentrifugalverteiler<br />
angespeist.<br />
Der Zentrifugalverteiler ist im Aufbau<br />
dem Zentralverteiler ähnlich, jedoch mit<br />
der Unterscheidung, daß der Zulauf tangential<br />
in den Verteilerbehälter einmündet.<br />
Leichtstoffe und ungelöste Luft sammeln<br />
sich in der Mitte des Verteilers an<br />
und werden nach oben abgeführt.<br />
Im Vergleich zum seitlichen Abzug eines<br />
Querverteilers werden jedoch vernachlässigbar<br />
kleine Mengen abgezogen, die<br />
Menge ist aber ausreichend, um die Luft