Papiermaschinen Divisions - Voith
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76<br />
Abb. 1 (Seite 74):<br />
Altchinesische Papiermacherei aus Bambus.<br />
Wie die Bambustriebe gestutzt und in reinem<br />
Wasser eingeweicht werden.<br />
anderen Fasern als in Ts’ai Lun’s Zeit.<br />
Neben Rinde, Flachs, Lumpen und gebrauchten<br />
Fischernetzen, die ausschließlich<br />
in der Anfangszeit genutzt wurden,<br />
wurde über erfolgreiche Versuche mit<br />
Rotang, Bambus, Papiermaulbeeren und<br />
sonstigem zur Papierherstellung berichtet.<br />
Die zweite wichtige Errungenschaft<br />
von Interesse war die Verwendung von<br />
Bambussieben statt Leinen als Entwässerungsmedium<br />
bei der Bahnformation.<br />
Die Papierhistoriker glauben, daß die Entwicklung<br />
von handgemachtem Papier im<br />
Land von Zeiten des Wohlstands gekennzeichnet<br />
war. Es heißt, daß vom ausgehenden<br />
fünften Jahrhundert bis zum siebten<br />
Jahrhundert das Färben, Leimen,<br />
Oberflächenbeschichten und vielleicht<br />
das Kalandrieren von Papier entwickelt<br />
wurde. Solche geschichtlichen Aufzeichnungen<br />
wurden durch heutige archäologische<br />
Ausgrabungen von Papierrelikten<br />
bestätigt. Ihr Alter wurde auf das Ende<br />
der östlichen Jin Dynastie (317-420 A.D.)<br />
bestimmt. Die Tang Dynastie (618-907<br />
D.D.) und die Song Dynastie (960-1127<br />
A.D.) galten als die blühendsten Zeiten<br />
des handgemachten Papiers im alten China.<br />
Es war in den Anfängen der Tang<br />
Dynastie, als der Buddhismus nach China<br />
kam und das Kopieren der buddhistischen<br />
Sutra weitverbreitet war. Später<br />
wurde die buddhistische Sutra in Holz<br />
geschnitzt und auf Papier gedruckt.<br />
Dadurch stieg der Papierbedarf stark an.<br />
Der Schriftdruck, der von Bi Sheng von<br />
der Song Dynastie als erster eingesetzt<br />
und in den folgenden Jahren weiter verbessert<br />
wurde, diente dann offensichtlich<br />
als weitere treibende Kraft zur Förderung<br />
der handgemachten Papierherstellung. Es<br />
war auch bekannt, daß während der Tang<br />
und Song Dynastien verschiedene Ausstattungspapiere<br />
mit dekorativen Mustern<br />
bei Intellektuellen sehr beliebt waren, insbesondere<br />
bei den Dichtern. Dieses Interesse<br />
und Gefallen an Ausstattungspapier<br />
hielt bis in die Zeit der Qing Dynastie<br />
(1644-1911 A.D.) an.<br />
Die Kunst der Papierherstellung wurde<br />
weitergegeben und es verstrichen einige<br />
Jahrhunderte ohne irgendwelche innovativen<br />
Änderungen bei der Verarbeitungsmethode.<br />
Handgemachtes Papier wurde<br />
zum großen Geschäft.<br />
Erst in der letzten Hälfte des neunzehnten<br />
Jahrhunderts bekam das chinesische<br />
handgemachte Papier die erste Auswirkung<br />
von importierten, maschinell hergestellten<br />
Produkten zu spüren. Die Händler<br />
von handgemachtem Papier erkannten,<br />
daß sie mit dem billigeren und qualitativ<br />
hochwertigen, auf Maschinen hergestelltem<br />
Papier nicht konkurrieren konnten.<br />
Die Lage schien sich Tag für Tag zu verschlechtern.<br />
Einige Werkstätten für handgemachtes<br />
Papier mußten schließen. Der<br />
Markt für Druck-, Schreib- und Ver-<br />
2<br />
Abb. 2:<br />
Tsai Lun.<br />
packungspapier gehörte fast ganz dem<br />
maschinell hergestellten Papier.<br />
In der Folge mußten sich handgemachte<br />
Produkte auf traditionelle Sorten wie chinesisches<br />
Kunstpapier, chinesisches<br />
Schreibpapier, Fensterpapier, Hygienepapier,<br />
Knallkörperpapier, Feuerwerkspapier,<br />
Papier für religiöse Zwecke und sonstige<br />
Sorten beschränken. Es wurde<br />
berichtet, daß die handgemachte Papierproduktion<br />
1949 120.000 Tonnen betrug.<br />
In den fünfziger Jahren stieg dann die<br />
handgemachte Papierproduktion leicht<br />
an. Von den fünfziger bis zu den achtziger<br />
Jahren schwankte die handgemachte<br />
Papierproduktion zwischen 200.000 und<br />
300.000 Tonnen p.a. und es scheint, daß<br />
sie seit 1988 bei rund 200.000 Tonnen<br />
stagniert. Natürlich wissen die chinesischen<br />
Papiermacher das Erbe dieser<br />
Kunst der Papierherstellung ihrer Vorväter<br />
zu schätzen. Ihnen ist trotzdem<br />
auch bewußt, daß das traditionelle,<br />
manuelle Herstellungsverfahren mit niedriger<br />
Produktivität den hocheffizienten,<br />
modernen Technologien Platz machen<br />
muß. Als maschinell hergestelltes Papier<br />
den Markt zu überfluten begann, mußte<br />
die chinesische Industrie für handgemachtes<br />
Papier schwere Schläge einstecken.<br />
Für die Werkstätten für handgemachtes<br />
Papier war es jedoch ein Glück,<br />
daß sie nie ihren Markt für chinesisches<br />
Kunstdruckpapier verloren hatten. Es<br />
gelang ihnen, ihre Position in den chinesischen<br />
Künstlerkreisen fest verankert zu<br />
halten. Von den chinesischen Malern und<br />
Kalligraphen ist das chinesische Kunstdruckpapier<br />
immer bevorzugt worden.<br />
Unter den verschiedenen Sorten an chinesischem<br />
Kunstdruckpapier hat sich das<br />
Xuan Papier nicht nur in China selbst,