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Papiermaschinen Divisions - Voith

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7<br />

tungspapieres orientiert:<br />

Die Bewertung der Druckqualität einer<br />

Zeitung orientiert sich vor allem am randscharfen<br />

Druckbild, an gleichmäßig und<br />

geschlossenen Vollflächen und am hohen<br />

Druckkontrast.<br />

Da die Druckfarbe im Zeitungsdruck nicht<br />

physikalisch trocknet, sondern in das Papier<br />

„wegschlägt“, ergeben sich Folgewirkungen:<br />

Um ein brillantes, farbintensives<br />

Bild zu erreichen, ist höhere Farbführung<br />

notwendig. Diese fördert das Durchscheinen/Durchschlagen<br />

und Schmieren der<br />

Farbe. Daraus ergibt sich ein direkter<br />

Zusammenhang der Papiereigenschaften<br />

Saugfähigkeit, Rauhigkeit und Opazität<br />

mit einer Druckqualität, die das Print-<br />

Medium Zeitung im Wettbewerb der<br />

Medien mithalten läßt.<br />

Im Gegensatz zum Heatset-Rollenoffsetdruck<br />

(bei dem die Lösemittel der Druckfarbe<br />

bei Temperaturen um 200°C verdampft<br />

werden), wird beim Zeitungsrollenoffsetdruck<br />

in der Regel auf zusätzliche<br />

Behandlung der bedruckten<br />

Papierbahn verzichtet. Durch den Einsatz<br />

von Infrarot-Strahlern werden in einigen<br />

Zeitungsdruckereien sehr gute Druckergebnisse<br />

auf Standardpapieren erzielt, die<br />

ohne Farbschmieren brillante Farbqualität<br />

liefern und damit dem Zeitungsdruck<br />

neue Märkte eröffnen.<br />

Die Qualitätsverbesserung von Standard-<br />

Zeitungen durch Einsatz aufgebesserter<br />

Zeitungspapiere ist sicherlich schon<br />

durch die hohen Materialkosten sehr<br />

begrenzt. Die Registertoleranz des Zei-<br />

tungsdruckpapiers ist ein entscheidender<br />

Beurteilungsfaktor. Neben den immer<br />

wieder zu beobachtenden Wassersäcken<br />

oder unrund bis locker gewickelten<br />

Papierrollen, spielt dies vor allem im<br />

Zusammenhang mit der Feuchtung der<br />

Papierbahn im Offsetdruck eine Rolle.<br />

Der Farbdruck nimmt zu. Jede Farbe<br />

bedeutet auch entsprechende Feuchtung<br />

der Papierbahn – z. B. beim 4/4-farbigen<br />

Druck in einem 8er-Turm kommt die<br />

Bahn im Druckprozeß achtmal mit Wasser<br />

in Berührung. Die Längsdehnung<br />

haben die elektronischen Registerregelanlagen<br />

im Griff. Problematisch wird es<br />

mit der Breitendehnung der Papierbahn,<br />

die bei mehreren Millimetern liegen kann<br />

– man spricht hier von Fan out-Effekt.<br />

Damit ist ohne Veränderung der Plattenpositionen<br />

ein im µm-Bereich paßgenauer<br />

Zusammendruck nicht mehr möglich.<br />

Das Problem wird durch auseinandergehende<br />

Positionen der Paßstifte für die<br />

Druckplattenaufhängung gelöst. Die Positionen<br />

sind festgelegt und entsprechen<br />

optimal der Mitte eines Korridors, der als<br />

Standard links und rechts Toleranzgrenzen<br />

hat. Die Standardpapiere für Druckprodukte,<br />

bei denen es auf Paßgenauigkeit<br />

ankommt, müssen mit ihrem Dehnungskoeffizienten<br />

innerhalb der Toleranz<br />

dieses Korridors liegen, andernfalls ist<br />

ohne erheblichen Makulaturaufwand kein<br />

gutes Druckergebnis möglich.<br />

Falten im Produkt sind ein Phänomen,<br />

das vermutlich die Reklamationsstatistik<br />

13<br />

nur dann nicht mehr anführt, wenn der<br />

Drucker oder der Verlag resigniert hat.<br />

Trotzdem müssen die Papierhersteller<br />

dieses Problem lösen – wer kauft beispielsweise<br />

gerne ein Buch mit „Eselsohren“?<br />

Vor dem Hintergrund des schärfer werdenden<br />

Wettbewerbs der Medien formulieren<br />

die Zeitungen ihre Position neu –<br />

dabei spielt die Farbigkeit der Zeitung<br />

eine zunehmende Rolle und eine Produktund<br />

Druckqualität, die den Wettbewerb<br />

mit anderen Medien bestehen kann.<br />

Die Zeitungstechnik hat in Vorstufe und<br />

Druck gewaltige Anstrengungen unternommen<br />

und ist auf dem Weg zu einer<br />

höheren Qualität in großen Schritten vorangekommen.<br />

Die Dynamik dieser Entwicklung<br />

kann vermutlich durchaus mit<br />

der Entwicklung der Recyclingpapiere für<br />

Zeitungsdruck verglichen werden. Dies<br />

macht vor allem eines deutlich – Papiermacher<br />

(und ihre Technologie-Lieferanten)<br />

müssen sich intensiver mit den Verarbeitungsproblemen<br />

ihres Produktes<br />

auseinandersetzen.<br />

Die Drucker und Verlage müssen deutlicher<br />

sagen, wohin sich ihre Produkte entwickeln,<br />

und sie müssen problemorientiert<br />

informieren, welche Zusammenhänge<br />

sie zwischen Qualitätsansprüchen,<br />

Druckverfahren und Zeitungspapier sehen.<br />

Dazu ist die Bereitschaft sicher<br />

gegeben, es liegt im Interesse aller Beteiligten,<br />

den Dialog zu führen. Eines ist<br />

sicher: Verliert das Printmedium Zeitung<br />

im Wettbewerb der Medien, spürt das

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