LSH-Magazin 2010

Tauchexkursion Kreidesee Hemmoor
Seit rund einem Jahr bietet das Schloss Heessen in
hervorragender Zusammenarbeit mit der Tauchschule
Sepia in Hamm eine Tauch-AG an, welche es den Schülern
ermöglicht, in die faszinierende Welt des Sporttauchens
hineinzuschnuppern.
Um den Schülern, welche zum Teil bereits ihre
Tauchbrevetierung im vorherigen Jahr absolviert
hatten, erste Erfahrungen im Bereich des Freiwassertauchens
zu ermöglichen, fand im Mai diesen Jahres eine Fahrt an den
weltbekannten Kreidesee nach Hemmoor statt. Es handelt
sich hierbei um ein ehemaliges Kreideabbaugebiet, welches
geflutet und für Taucher freigegeben wurde. Das Einzigartige
dabei ist die Tatsache, dass Relikte der ehemaligen
Kreidegewinnung bewusst hinterlassen und zum Teil weitere
Objekte versenkt wurden.
So findet man im Kreidesee u.a. Wracks von einem Flugzeug,
einem Wohnwagen, zwei Autos, zwei Segelbooten, einem
LKW, zahllose Baugeräte und Fördermaschinen sowie den
berühmten „Rüttler“. Das Hauptgebäude, in welchem die
Kreide aus dem abgebauten Material isoliert wurde, ist als
Tauchspot weltweit einmalig. Erfahrene Taucher können in
das riesige Silo des Rüttlers hineintauchen, worin sich u.a.
auch luftgefüllte Hohlräume befinden, in denen aufgetaucht
werden kann. So fuhren wir an einem verregneten
Mittwoch Mittag mit Ziel Hemmoor los. Aufgrund des
Wochenendverkehrs trafen wir erst nach sechs Stunden Fahrt
im Taucherdorf ein, wurden dort jedoch sofort herzlich von
der 40-köpfigen Gruppe empfangen.
Das Schöne an der Taucherszene ist die Tatsache, dass man
sich -egal wo man sich auf der Erde befindet- immer
mit dem obligatorischen „DU“ sowie einer gesunden Portion
Spaß und Ironie begegnet. Fremde gibt es nicht, und auch
Nichttaucher werden abends gerne spontan mit an den Grill
eingeladen. Untergebracht in kleinen im skandinavischen Stil
eingerichteten Holzhäusern, abgerundet durch aufklarendes
Wetter und teils herrlichen Sonnenschein, begannen wir
unser langes Wochenende.
Die Tauchgänge gestalteten sich ob der außerordentlichen
Klarheit des Wassers als sehr angenehm, obgleich eine
durchschnittliche Wassertemperatur von rund neun Grad
den „Nasstauchern“ eine gewisse Überwindung abverlangte.
Dennoch waren es für alle Beteiligten sicherlich einprägsame
Erlebnisse, die auch für die weitere Taucherlaufbahn der
Schüler eine Rolle spielen werden. Letztlich möchte ich mich
für dieses sensationelle Wochenende bei den Teilnehmern
Melvin und Gereon Schmiel, Demian Kapser, Niclas Jakob,
Anna Spiecker und Franzi Neemann herzlich bedanken.
Ebenfalls danken möchte ich den Verantwortlichen des LSH,
Frau Sanders, Herrn Legeland und Frau Mischorr für ihre
Mithilfe bei der Finanzierung und Planung des Wochenendes.
Schließlich auch noch ein großes Dankeschön an die Küche,
welche uns für die Fahrt eine leckere Lunchbox gezaubert
hat. Ich hoffe, dass wir uns im kommenden Jahr wiedersehen!
Michael Stelzer