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„GESCHICHTE“ ist bekanntlich „multiperspektivisch“, also<br />
von verschiedenen Seiten zu betrachten, denn „die Geschichte“<br />
gibt es nicht und das, was wir als „Geschichte“ bezeichnen, sind<br />
Geschichtserzählungen, die abhängig sind von den Fragen der<br />
Gegenwart an die Vergangenheit ... Solche eher geschichtsphilosophischen<br />
Gedanken sind Geschichtsstudenten und auch den<br />
Oberstufenschülerinnen und -schülern, die am <strong>LSH</strong> das Fach Geschichte<br />
belegen, nicht neu.<br />
Dem Gedanken Rechnung tragend, ist auch der folgende Bericht<br />
„multiperspektivisch“: Es geht um die „Intensivwochen“ der neuen<br />
Geschichtsreferendarinnen und -referendare, die am 1. Februar<br />
<strong>2010</strong> im Studienseminar Hamm vereidigt wurden und nun zwei<br />
Jahre lang an verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen des<br />
Seminarbezirks ausgebildet werden. Unter der Leitung ihrer Fachseminarleiterin,<br />
Dr. Jutta Berger, verbrachten vierzehn angehende<br />
Geschichtslehrerinnen und -lehrer diesen „Crashkurs Unterrichten“<br />
vom 9. bis zum 19. Februar am <strong>LSH</strong>. Auf dem Programm<br />
standen Hospitationen im Geschichtsunterricht der Klassen 6B<br />
(Herr Poerschke), 7B (Herr Rübesamen), im Grundkurs der Jahrgangsstufe<br />
11 (Herr Grasemann) und im Leistungskurs der Jahrgangsstufe<br />
12 (Fr. Dr. Berger). Ausgerüstet mit den Praktikumserfahrungen<br />
während des Studiums und den ersten theoretischen<br />
Überlegungen zur Planung und Durchführung guten Geschichtsunterrichts,<br />
planten die ReferendarInnen ihre ersten eigenen<br />
Stunden und führten sie im LK von Dr. Berger durch. Hier nun<br />
die „multiperspektivischen“ Eindrücke einiger Hauptbeteiligter:<br />
Henning Pöter, Schüler im Leistungskurs Geschichte: „ReferendarInnen<br />
– also Lehrer, die lernen? Das ist doch mal was Neues<br />
– und die sollen jetzt bei uns den Unterricht übernehmen?<br />
Aber entgegen aller Vorurteile bildete der Unterricht der ReferendarInnen<br />
eine wirklich interessante Erfahrung. Wir Schüler konnten<br />
die Aufregung mancher zukünftiger Lehrer geradezu spüren.<br />
Aber trotzdem oder gerade deswegen bereiteten sie, nach einer<br />
Vorführ-Stunde, mit ihrem frisch erworbenen Wissen eine eigene<br />
Unterrichtstunde für uns vor. Die Stunden beider Gruppen kann<br />
ich nur als gut gelungen und sehr interessant beschreiben.“<br />
Jan Bromby Referendar am Gymnasium Schloss Overhagen,<br />
Lippstadt, und Klaus Brenken, Referendar am St.-Christophorus-<br />
Gymnasium, Werne: „Der Anfang eines Referendariats ist ein wenig<br />
so wie ein Sprung ins kalte Wasser, einige sprechen auch von<br />
dem ‚Praxisschock’ denn außer einigen Wochen Praktika spricht<br />
man in der Universität meist nur theoretisch über das Unterrichten.<br />
Dass das Wasser nicht ganz so kalt war, verdanken wir Referendare<br />
den Intensivwochen am <strong>LSH</strong> unter der Leitung von Frau<br />
Dr. Berger. Sehr beeindruckt waren wir als zukünftige Geschichtslehrer<br />
selbstredend von dem historischen Ambiente und der Gastfreundschaft,<br />
die sich nicht nur durch den Kaffee im Oberstufencafé<br />
oder das Mittagsessen mit der Oberstufe zeigte. Auch durften<br />
wir – nachdem wir möglichst unauffällig mit Stühlen bewaffnet<br />
quer über den Hof gezogen waren – einigen Kollegen beim Unterrichten<br />
zusehen, um einen Eindruck von der alltäglichen Geschichtsstunde<br />
zu bekommen. Mehr praktische Tipps bekamen<br />
wir dann zurückgezogen im stillen Kämmerlein von Frau Dr. Berger,<br />
die die Intensivwoche hervorragend durchorganisiert hatte.<br />
Die Krönung war sicherlich unser eigener Unterrichtsversuch im<br />
12er LK Geschichte. Herzlichen Dank an die Jungs, die es uns bei<br />
unseren ersten Gehversuchen sehr leicht gemacht haben. Wir haben<br />
einen sehr guten Eindruck vom <strong>LSH</strong> gewonnen und würden<br />
uns freuen, mal wieder zu Besuch zu kommen.“<br />
Ich wünsche allen Akteuren weiterhin viel Spaß und viel Erfolg<br />
mit „Geschichte“!<br />
Das gilt im übertragen Sinne natürlich auch für „unsere“ Referendarin,<br />
Frau Tenbrock, die in den Fächern Mathematik und Pädagogik<br />
bis zum Examen im Jahr 2012 am <strong>LSH</strong> ausgebildet wird.<br />
Jutta Berger