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(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck

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werden außerdem ein Portal sowie Software <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

von Gründungen erstellen. Da<strong>zu</strong> sind wir derzeit<br />

in der Antragsphase <strong>für</strong> ein weiteres EXIST-Projekt.<br />

Sinnvoll wäre es <strong>zu</strong>m Beispiel auch, einen Stammtisch<br />

<strong>für</strong> Uniausgründer ein<strong>zu</strong>richten. Dort kann wichtiger<br />

Erfahrungsaustausch stattfinden, über Erfahrungen mit<br />

Förderprogrammen des Landes und des Bundes, Banken,<br />

Venture Capitel, Beratern, Anwälten, Wirtschaftsprüfern,<br />

usw..<br />

Bruch: Jeder Wissenschaftler ist geprägt durch <strong>die</strong> Erfahrung<br />

seines eigenen Lebens. Es gibt in Deutschland<br />

eine ganze Reihe von Institutionen, <strong>die</strong> den Wissenschaftstransfer<br />

unterstützen. In <strong>Lübeck</strong> ist <strong>die</strong>s besonders<br />

<strong>die</strong> CEMET und <strong>die</strong> von Herrn Dr. Mildner initiierte<br />

Gründerklinik. Wir befinden uns damit in einer<br />

privilegierten Situation. Aus der eigenen Erfahrung aber<br />

weiß ich, dass der Transfer von ungewöhnlichen Ideen,<br />

und <strong>die</strong>s sind ja gerade <strong>die</strong> Ideen, <strong>die</strong> uns weiterbringen,<br />

in Deutschland sehr kompliziert ist, so dass sich eine ungemein<br />

erfolgreiche Arbeitsgruppe aus meiner Klinik,<br />

<strong>die</strong> eine enge Kooperation mit dem NIH und mit dem<br />

Karolinska Institut pflegt, gezwungen sah, ihre wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten nach Schweden <strong>zu</strong> verlegen,<br />

weil es in Deutschland <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> ungewöhnliche Idee<br />

aus dem Bereich Proteomics<br />

und Genomics primär<br />

keine Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

gab. Unterdessen hat sich<br />

<strong>die</strong>s glücklicherweise geändert.<br />

Es ist aber meine<br />

feste Überzeugung, dass <strong>die</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ng junger Wissenschaftler<br />

und Wissenschaftlerinnen, <strong>die</strong> mit ungewöhnlichen<br />

Ideen <strong>die</strong> Zukunft gewinnen wollen - und<br />

ungewöhnliche Ideen sind zwar nicht immer erfolgreich,<br />

sie sind aber Vorausset<strong>zu</strong>ng, über den Rahmen<br />

des derzeit Gedachten hinaus<strong>zu</strong>gehen und neue Felder<br />

<strong>zu</strong> erobern - deutlich verbessert werden muss.<br />

FOCUS MUL: Wie sieht <strong>die</strong> Wirtschaft <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Hochschulen? Welche besonderen<br />

Erwartungen haben große, aber auch kleine und mittlere<br />

Unternehmen?<br />

Mildner: Unternehmen suchen <strong>für</strong> ihre Entwicklungen<br />

prinzipiell immer den Kontakt <strong>zu</strong> den jeweils besten<br />

Know-how-Trägern in einem technologischen Themenfeld.<br />

Dabei sind sie weitestgehend regional ungebunden,<br />

präferieren allerdings regionale Nähe, wenn dort<br />

<strong>die</strong> passenden Kompetenzen gegeben sind. Sie erwarten<br />

verlässliche, ergebnisorientierte Zusammenarbeit, <strong>die</strong><br />

am Ende natürlich <strong>zu</strong> neuen und verbesserten Produkten<br />

führen soll, <strong>die</strong> am Markt platziert werden können. Die<br />

"Die eigentliche Schwierigkeit liegt oftmals darin,<br />

dass <strong>die</strong> Ziele und Wertvorstellungen der Wissenschaft<br />

nicht ausreichend klar kommuniziert<br />

werden."<br />

Dr. Raimund Mildner<br />

eigentliche Schwierigkeit liegt oftmals darin, dass <strong>die</strong><br />

Ziele und Wertvorstellungen der Wissenschaft im konkreten<br />

Fall nicht ausreichend klar kommuniziert und in<br />

verbindlichen Absprachen formuliert werden, insbesondere<br />

auch im Zusammenhang von Schutzrechten und<br />

Projektkosten. Die UniTransferKlinik kann hier so <strong>zu</strong><br />

sagen als präventiv wirksame Clearingstelle fungieren,<br />

<strong>die</strong> Missverständnisse vermeiden hilft und punktuelle<br />

Projekt<strong>zu</strong>sammenarbeit, wie sie meist am Anfang der<br />

Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen<br />

steht, in vertrauensvolle Partnerschaft umwandelt.<br />

FOCUS MUL: Gibt es Bereiche im Zusammenspiel<br />

von Wissenschaft und Wirtschaft, in denen noch <strong>zu</strong>sätzliche<br />

Anstrengungen erforderlich sind?<br />

Martinetz: Wir müssen mit ausgewählten Unternehmen<br />

systematisch mögliche Kooperationen ausloten,<br />

eventuell bis hin <strong>zu</strong> gemeinsamen Roadmaps. Dies haben<br />

wir erst ansatzweise begonnen. Es fehlen uns noch<br />

strategische Partnerschaften mit Schlüsselunternehmen,<br />

<strong>die</strong> den Rahmen setzen <strong>für</strong> langfristige Kooperationen.<br />

Hier haben wir noch Nachholbedarf. Es gibt Technologiefelder,<br />

wo wir durchaus attraktiv sind <strong>für</strong> solche<br />

Partnerschaften.<br />

Mildner: Vordergründiges<br />

Ziel ist der UniTransferKlinik<br />

ist <strong>die</strong> strategische<br />

Zusammenarbeit<br />

mit einzelnen Unternehmen,<br />

also der Weg von<br />

punktuellen Projekten <strong>zu</strong> strategischen Partnerschaften.<br />

Darüberhinaus soll aber auch <strong>die</strong> vernetzte Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen im größeren Kooperationsverbünden<br />

nachhaltig gestärkt werden. Integration von<br />

Technologien und der Trend <strong>zu</strong> Produktsystemen bzw.<br />

Systemprodukten erfordern <strong>zu</strong>nehmend das Denken<br />

und Agieren in Allianzen. Die Rolle der Hochschulen<br />

muss hier <strong>zu</strong>künftig neu entwickelt werden. Regionale<br />

Technologie-Roadmaps, aber auch <strong>die</strong> engere Zusammenarbeit<br />

von Unternehmensallianzen mit Hochschulen<br />

<strong>für</strong> lebenslanges Lernen sind hier als <strong>zu</strong>sätzliche<br />

Handlungsfelder angesprochen.<br />

FOCUS MUL: Austauschprozesse entstehen nicht<br />

im Elfenbeinturm und im luftleeren Raum, sie sind auch<br />

von langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig.<br />

Konjunkturforscher und Ökonomen nehmen an,<br />

dass derjenige <strong>die</strong>ser so genannten Kondratjew-Zyklen,<br />

der durch <strong>die</strong> Informationstechnologie gekennzeichnet<br />

ist, seinen Höhepunkt überschritten hat und dass der<br />

nächste vom gesellschaftlichen und individuellen Bedarf<br />

nach Gesundheit bestimmt sein wird. Können Sie<br />

FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007) 81

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