(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck
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<strong>die</strong> Möglichkeiten der modernen laparoskopischen <strong>Chirurgie</strong><br />
ohne Instrumentenwechsel ermöglichen. Durch<br />
<strong>die</strong> eingebaute Navigationsspule kann <strong>die</strong> Position des<br />
ausgelenkten Greifschenkels bestimmt werden. Die Positionsdaten<br />
werden dem Gesamtnavigationssystem <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung gestellt, wodurch eine präzise Steuerung der<br />
Schnittführung ermöglicht wird. Zur Tauglichkeitsprüfung<br />
und <strong>zu</strong>r Zwischenevaluierung wurde <strong>zu</strong>nächst ein<br />
Handstück <strong>für</strong> <strong>die</strong> offene <strong>Chirurgie</strong> konstruiert, in dem<br />
neben der Applikationsoptik des Infrarot Laserskalpells<br />
auch eine monopolare HF Sonde integriert ist (Abb. 9),<br />
um dem Chirurgen ohne zeitraubende Instrumentenwechsel<br />
mehrere Möglichkeiten <strong>zu</strong>r Dissektion des Gewebes<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen. Dieses Handstück wird<br />
<strong>zu</strong> Zeit von den beteiligten Chirurgen in vorklinischen<br />
Stu<strong>die</strong>n auf Funktionalität geprüft. Auf Grundlage <strong>die</strong>ser<br />
Erfahrungen können <strong>die</strong> Instrumente im weiteren<br />
Entwicklungsschritt verbessert werden, um den Bedürfnissen<br />
der Ärzte gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />
Vorklinische und klinische Evaluierung<br />
Bei der Entwicklung des Smarten Infrarot Laserskalpells<br />
stehen <strong>die</strong> Chirurgen der verschiedenen <strong>Universität</strong>s-Kliniken<br />
als Anwender der neuen Instrumente<br />
in einem besonderen Fokus. Vor Beginn der Entwicklung<br />
wurde durch Funktionsanalysen und OP-Beobachtungen<br />
ein Anforderungsprofil <strong>für</strong> <strong>die</strong> multifunktionalen<br />
Instrumente erstellt. Anhand <strong>die</strong>ser Vorgaben<br />
wurden <strong>die</strong> Konstruktionen durchgeführt. Die gefertigten<br />
Prototypen werden in Handhabungsanalysen an<br />
Trainingsmodellen und in vorklinischen Operationen<br />
[2, 6, 7] angewendet und ihre Tauglichkeit bewertet. So<br />
konnte <strong>zu</strong>m Beispiel in einer Tierstu<strong>die</strong> <strong>zu</strong>r Dissektion<br />
von Mesenterialgewebe nachgewiesen werden, dass das<br />
Laserskalpell deutliche Vorteile gegenüber der üblicherweise<br />
verwendeten Technik der bipolaren Schere aufweist.<br />
Diese Vorteile sind eine geringere Operationszeit<br />
und ein signifikant verminderter Blutverlust während<br />
der OP [8]. Diese Tests werden während des gesamten<br />
Entwicklungsprozesses kontinuierlich durchgeführt, um<br />
eine optimale Verbesserung <strong>für</strong> den Patienten durch <strong>die</strong><br />
neuen Operationsmethoden <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />
Fazit<br />
In der Medizin sind <strong>die</strong> Entwicklungsphasen, bedingt<br />
durch <strong>die</strong> Einhaltung der notwendigen Sicherheitbedingungen,<br />
wesentlich langfristiger als <strong>zu</strong>m Beispiel auf<br />
dem kommerziellen Markt der Computerindustrie; sie<br />
sind auch komplexer. Deshalb lassen sich moderne und<br />
innovative Medizingeräte und Therapieansätze nur in<br />
Abb. 10: Laparoskopische Dissektion des Mesenterialgewebes<br />
mittels Infrarot Laserskalpells in einer vorklinischen<br />
Evaluierung am Schwein.<br />
einem interdisziplinären Netzwerk effizient entwickeln.<br />
Hier sind frühzeitige Analysen der jeweiligen Partner<br />
notwendig, um nicht an den Bedürfnissen des klinischen<br />
Alltags vorbei <strong>zu</strong> entwickeln. Die Vorgaben aus <strong>die</strong>sen<br />
Analysen dürfen jedoch nicht als starres Gebilde während<br />
des Entwicklungsprozesses angesehen werden,<br />
sondern müssen vielmehr in einem ständigen Prozess<br />
der Zwischenbeurteilung flexibel gehalten werden. Das<br />
Institut <strong>für</strong> Biomedizinsche Optik der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong><br />
bildet in Zusammenarbeit mit den Klinikern des<br />
UKSH, dem Medizinisches Laserzentrum <strong>Lübeck</strong> und<br />
den beteiligten Firmen eine Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng<br />
innovativer Ideen im Bereich von optischen Anwendungen<br />
in der modernen Medizin.<br />
Literatur<br />
1. Brinkmann, R, Birngruber, R, (2007) Selektive Retina-Therapie<br />
(SRT). Z Med Phys-17, 6-22.<br />
2. Theisen, D, et al., (2003) Cw high-power IR laser at 2 micrometers<br />
for <strong>minimal</strong>ly <strong>invasive</strong> surgery. Proceedings of SPIE-OSA Biomedical<br />
Optics, 5142, 96-100.<br />
3. Theisen-Kunde, D, et al., (2005) Hemostatic properties of new cw<br />
2μm laser scalpel for laparoscopic surgery. Proceedings of SPIE-OSA<br />
Biomedical Optics. Munich, G1-5<br />
4. Brinkmann, R, et al., (1998) Fundamental Stu<strong>die</strong>s of Fiber-GuideSoft<br />
Tissue Cutting by Means of Pulsed Midinfrared IR lasers and their<br />
Application in Ureterotomy. J Biomed Optics, 3, 85-95.<br />
5. Maher, EF, (1978) Transmission and Absorption coefficients for ocular<br />
media of the Rhesus Monkey. USAF School of Aerospace Medicine,<br />
Texas. 29-90.<br />
6. Theisen-Kunde, D, et al. (2007) Laser-Scalpel for kidney resection based<br />
on 1,94μm fibre laser system. Advances in Medical Engineering,<br />
Springer, Heidelberg, 431-34<br />
7. Theisen-Kunde, D, et al. (2006) 1,9μm Fibre-Laser Scalpel for <strong>minimal</strong><br />
<strong>invasive</strong> surgery. Proceedings 1. Dresdner Medizintechnik-Symposium.<br />
2006. Dresden: TUDpress, 147-50<br />
8. Theisen-Kunde, D, et al., (2004) New 2-μm Laser Scalpel for <strong>minimal</strong><br />
<strong>invasive</strong> Surgery. Proceedings BMT Ilmenau, 49, 120-121.<br />
FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007) 109