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(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck

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ergänzt wurden. Interessant sind <strong>zu</strong>m Beispiel Angaben<br />

<strong>zu</strong>m Ort oder <strong>zu</strong>r Zeit der Messung. Wie aber<br />

soll ein Sensorknoten wissen, wo er sich befindet?<br />

Diese und andere Fragestellungen beschäftigen Wissenschaftler<br />

seit Jahren. Das Institut <strong>für</strong> Telematik der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Lübeck</strong> hat in mehreren Forschungsprojekten,<br />

<strong>die</strong> alle aus Drittmitteln finanziert werden, unterschiedlichste<br />

Problemstellungen in Sensornetzwerken untersucht.<br />

Dabei wird in den aktuell laufenden Projekten<br />

eine große Bandbreite zwischen Grundlagenforschung<br />

und praktischer Umset<strong>zu</strong>ng abgedeckt. Im Folgenden<br />

werden <strong>die</strong> vier wichtigsten aktuellen Projekte kurz<br />

vorgestellt.<br />

SwarmNet. In <strong>die</strong>sem DFG-geförderten Projekt geht es<br />

vor allem um Algorithmen in sehr großen Sensornetzen,<br />

bestehend aus möglicherweise mehreren tausend Knoten.<br />

Typischerweise sind <strong>die</strong>se Knoten sehr klein und<br />

erbringen nur <strong>die</strong> nötigsten Funktionen <strong>zu</strong>m Erfassen<br />

und Weiterleiten von Umweltdaten. Insbesondere besitzen<br />

sie keine Hardware <strong>zu</strong>r Lokalisierung (z.B. GPS).<br />

In solchen Netzen ist es jedoch z.B. <strong>zu</strong>r Optimierung<br />

des Energieverbrauchs notwendig <strong>zu</strong> wissen, welche<br />

Knoten sich in welchen Bereichen des Netzes aufhalten<br />

und damit bestimmte Funktionen wie etwa <strong>die</strong> Weiterleitung<br />

der Sensordaten von anderen Knoten übernehmen<br />

können. In SwarmNet werden deshalb lokal arbeitende<br />

Algorithmen und Protokolle entwickelt, mit denen<br />

sich <strong>die</strong> Topologie eines Netzes bestimmen lässt, ohne<br />

auf GPS-Daten angewiesen <strong>zu</strong> sein [1,2,3]. Lokalität<br />

ist wichtig, da nicht <strong>zu</strong> viel kommuniziert werden darf<br />

– Kommunikation kostet sehr viel mehr Energie als lokale<br />

Berechnungen. Abbildung 2 zeigt den Prozess der<br />

Bestimmung der Grenzen eines solchen Netzes. Ist der<br />

Algorithmus abgeschlossen, kennt jeder Knoten seine<br />

Rolle im Netzwerk; außerdem kann lokal entschieden<br />

werden, wer eine Rolle übernehmen kann, wenn etwa<br />

ein Knoten ausfällt.<br />

Abb. 2: Schrittweiser Topologieaufbau bei SwarmNet<br />

Die Arbeiten basieren auf einem speziellen Sensornetz-<br />

Simulator, der am Institut entwickelt wurde [4]. Durch<br />

seinen hohen Abstraktionsgrad erlaubt <strong>die</strong>ser Simulator<br />

<strong>die</strong> Verarbeitung sehr großer Netze. Weitere Informationen<br />

finden sich unter www.swarmnet.de.<br />

SWARMS. Schon deutlich mehr in <strong>die</strong> praktische Richtung<br />

geht <strong>die</strong>ses ebenfalls von der DFG geförderte Projekt.<br />

Es befasst sich vor allem mit der Programmierung<br />

von Anwendungen in Sensornetzen. Im Vordergrund<br />

steht dabei <strong>die</strong> Problematik, möglicherweise viele tausende<br />

von Knoten mit der entsprechenden Betriebs- und<br />

Anwendungssoftware aus<strong>zu</strong>statten und <strong>die</strong>se vielen<br />

Knoten dann während des Netzbetriebs <strong>zu</strong> koordinieren.<br />

Der Ansatz in <strong>die</strong>sem Projekt besteht darin, eine<br />

solche Menge an Knoten als einen „Schwarm“ auf<strong>zu</strong>fassen.<br />

Dies hat sofort Auswirkungen auf <strong>die</strong> Programmierung:<br />

es wird nicht mehr das Verhalten von Einzelknoten<br />

programmiert, sondern das des Schwarms.<br />

Das Herunterbrechen auf <strong>die</strong> Einzelknoten übernimmt<br />

dann <strong>die</strong> so genannte Swarms Middleware [5], so dass<br />

der Anwendungsprogrammierer sich wirklich rein auf<br />

<strong>die</strong> Probleme der Anwendung konzentrieren kann und<br />

sich nicht mit Mobilität und Komplexität der einzelnen<br />

Knoten befassen muss. Ein durchgängiger Softwareentwicklungsprozess<br />

bringt schließlich automatisiert <strong>die</strong><br />

Softwarekomponenten auf <strong>die</strong> Einzelsysteme.<br />

Für <strong>die</strong> Koordination der Knoten und z.B. auch <strong>die</strong> Fusion<br />

der anfallenden Sensordaten ist ein einheitliches<br />

Zeitverständnis der Knoten von großer Bedeutung<br />

– aber gar nicht so leicht her<strong>zu</strong>stellen, da <strong>die</strong> Uhren in<br />

den Sensorknoten meist eher ungenau gehen und damit<br />

schnell auseinander laufen. In SWARMS werden deshalb<br />

verschiedene Algorithmen <strong>zu</strong>r Uhrensynchronisation<br />

untersucht und weiterentwickelt [6].<br />

Ein ebenfalls wichtiges Problem ist <strong>die</strong> Visualisierung<br />

von Sensordaten. Dies kann wegen der geringen Ressourcen<br />

eines Knotens nicht vor Ort geschehen – Sensorknoten<br />

besitzen keine Bildschirme. Entsprechend<br />

müssen Werkzeuge entwickelt werden, mit denen der<br />

Zustand eines Sensornetzes visualisiert werden kann.<br />

In SWARMS passiert <strong>die</strong>s auf der Basis von SpyGlass,<br />

dessen Arbeitsweise Abbildung 3 zeigt.<br />

Abb. 3: Visualisierung von Sensordaten mit SpyGlass<br />

MarathonNet. Dieses von der Klaus-Tschira-Stiftung<br />

in Heidelberg geförderte Projekt will <strong>die</strong> Grundlagenarbeiten<br />

von SwarmNet und SWARMS <strong>für</strong> praktische<br />

Anwendungen nutzen. In <strong>die</strong>sem speziellen Fall geht<br />

es um <strong>die</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Sportereignissen, genauer<br />

88 FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007)

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