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(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck

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Seit meiner PostDoc-Zeit gilt mein wissenschaftliches<br />

Interesse der Einzelmolekül-Fluoreszenzspektroskopie.<br />

Daran fasziniert mich <strong>zu</strong>m einen <strong>die</strong> optische Seite (ich<br />

erinnere an den Optik-Baukasten aus meiner Kindheit),<br />

<strong>zu</strong>m anderen <strong>die</strong> Möglichkeit, Individualität auf molekularer<br />

Skala beobachten <strong>zu</strong> können. War <strong>die</strong>ses Interesse<br />

<strong>zu</strong>nächst eher physiko-chemisch geprägt, habe ich<br />

mich in den letzten Jahren biophysikalisch-chemischen<br />

Problemen <strong>zu</strong>gewandt.<br />

FOCUS MUL: Welcher Ihrer Erfolge ist Ihnen persönlich<br />

besonders wichtig?<br />

Hübner: Der größte wissenschaftliche Erfolg <strong>für</strong> mich<br />

war der direkte Nachweis eines interessanten Quantenphänomens<br />

bei Mehrfarbstoffsystemen. Dieser Prozess<br />

könnte auch bei in der Natur vorkommenden Mehrfarbstoffsystemen,<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel im Lichtsammelkomplex<br />

grüner Pflanzen, eine wichtige Rolle spielen.<br />

FOCUS MUL: Welche Stationen nahm Ihre berufliche<br />

Laufbahn?<br />

Hübner: Nach der Promotion 1998 ging ich als Post-<br />

Doc an <strong>die</strong> Eidgenössische Technische Hochschule nach<br />

Zürich <strong>zu</strong> Urs Wild, einem der Pioniere der Einzelmolekülspektroskopie.<br />

Die drei Jahre an der ETH gaben<br />

mir <strong>die</strong> entscheidenden Impulse <strong>für</strong> meine weitere Forschungstätigkeit.<br />

Von dort wechselte ich an <strong>die</strong> <strong>Universität</strong><br />

Mainz, wo ich als Assistent in der physikalischen<br />

Chemie meine Forschung fortsetzte. 2003 folgte ich<br />

einem Ruf auf eine Juniorprofessur <strong>für</strong> Bio-physik an<br />

<strong>die</strong> <strong>Universität</strong> Halle.<br />

FOCUS MUL: Wie kamen Sie nach <strong>Lübeck</strong>?<br />

Hübner: Das Physikinstitut in <strong>Lübeck</strong> genießt in der<br />

Biophysik in Deutschland einen sehr guten Ruf. Als<br />

ich erfuhr, dass <strong>die</strong> Nachfolge von Herrn Trautwein <strong>zu</strong><br />

besetzen sei, bewarb ich mich. Ich wurde <strong>zu</strong>m Vortrag<br />

eingeladen und stellte meine Arbeiten vor.<br />

FOCUS MUL: Was brachten Sie mit, was fanden Sie<br />

vor, was sind Ihre besonderen Ziele?<br />

Hübner: Das wohl wichtigste „Mitbringsel“ sind vier<br />

exzellente Studenten aus Halle, <strong>die</strong> ich <strong>zu</strong>m Glück von<br />

den Vorzügen des hiesigen Physikinstitutes überzeugen<br />

konnte. Ich fand ein Institut mit äußerst motivierten Mitarbeitern<br />

und einem unglaublich hilfsbereiten Emeritus<br />

vor, <strong>die</strong> mir den Start sehr erleichtern. Mein Ziel ist es,<br />

da<strong>zu</strong> bei<strong>zu</strong>tragen, dass <strong>die</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Lübeck</strong>, in der<br />

Forschung auf internationalem Spitzenniveau betrieben<br />

wird, auch als Ganzes, als Institution, deutschlandweit<br />

und international als Spitzenplatz wahrgenommen<br />

wird.<br />

FOCUS MUL: Wo sehen Sie Ihre interessantesten Partner,<br />

Kooperationen und Vernet<strong>zu</strong>ngen?<br />

Hübner: Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass es<br />

mindestens ein Jahr braucht, bis aus anfänglichen Ideen<br />

konkrete Kooperationen entstehen. Aufgrund meines<br />

Forschungsgebietes sehe ich sehr vielfältige Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit, in erster Linie mit den<br />

strukturbiologisch arbeitenden Instituten der Technisch-<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, darüber hinaus aber<br />

auch mit Kliniken und Instituten der medizinischen Fakultät,<br />

<strong>die</strong> auf molekularer Ebene forschen, insbesondere<br />

im Zentrum <strong>für</strong> Struktur- und Zellbiologie in der<br />

Medizin.<br />

FOCUS MUL: Was macht Ihr Fach <strong>für</strong> Sie gerade heute<br />

ganz besonders spannend? Welches sind <strong>die</strong> faszinierendsten<br />

und aussichtsreichsten Perspektiven?<br />

Hübner: Ich finde es besonders spannend, physikalische<br />

Konzepte im Bereich der Biowissenschaften an<strong>zu</strong>wenden.<br />

Ging es in der Biologie anfangs im wesentlichen<br />

um <strong>die</strong> Beschreibung der Lebensprozesse, kam später<br />

mit der Biochemie das chemische (statistische) Verständnis<br />

hin<strong>zu</strong>. Jetzt sind wir in der Lage, <strong>die</strong> Komplexität<br />

biologischer Systeme physikalisch <strong>zu</strong> erfassen. Die<br />

Proteinfaltung <strong>zu</strong>m Beispiel ist ein Prozess, der meines<br />

Erachtens nur unter Zuhilfenahme physikalischer Ansätze<br />

<strong>zu</strong> verstehen sein wird.<br />

FOCUS MUL: Wie leben Sie? Was ist Ihnen wichtig?<br />

Hübner: Das ist ein weites Feld. In meinem Leben denke<br />

ich immer daran, dass es zeitlich begrenzt ist. Wichtig<br />

ist mir Toleranz, nur nicht gegenüber Intoleranz.<br />

FOCUS MUL: Was macht Ihnen außerhalb des Berufes<br />

am meisten Spaß und Freude?<br />

Hübner: Familie! Sport (Basket-, Fuss-, Volleyball, Ski<br />

alpin und nordisch, Surfen)!<br />

(Fragen: Rüdiger Labahn)<br />

FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007) 131

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