(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck
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Interdisziplinärer<br />
wissenschaftlicher<br />
Austausch<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ärzte und Ärztinnen, als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> technischen<br />
Hilfsmittel dar. Die Eingriffe müssen in möglichst kurzer<br />
Zeit sicher, präzise und effizient durchgeführt werden.<br />
Im Forschungsschwerpunkt „Navigation und Medizin“<br />
an der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong> (siehe FOCUS-MUL Dez.<br />
2006) wird an der verbesserten Navigation der Instrumente<br />
<strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Chirurgen geforscht. Die<br />
durch <strong>die</strong>se innovativen Techniken ermöglichte neuartige<br />
hohe Präzision der Instrumentenführung stellt auch<br />
neue Anforderungen an <strong>die</strong> Instrumente selbst dar. In<br />
vielen Fällen muss das präzise lokalisierte krankhaft<br />
veränderte Gewebe mit geringst möglichem Kollateralschaden<br />
entfernt werden. Bei der laparoskopischen<br />
<strong>Chirurgie</strong> ist durch <strong>die</strong> engen Zuführungswege und <strong>die</strong><br />
begrenzte Sicht ein hochflexibles Multifunktionsinstrumentarium<br />
gefordert. Wünschenswert sind Instrumente,<br />
<strong>die</strong> das Greifen und Halten des Gewebes ermöglichen<br />
und das präzise Durchtrennen von Gewebe möglichst<br />
blutungsfrei erlauben. Hier bietet <strong>die</strong> Dissektion mittels<br />
Laserstrahlung gegenüber anderen Verfahren den<br />
Vorteil auf, dass das Laserlicht durch hochflexible dünne<br />
Quarzfasern <strong>zu</strong>m Gewebe übertragen werden kann.<br />
Diese Transmissionsfasern haben bei modernen Faserlasern<br />
einen Durchmesser von wenigen 100 μm. Durch<br />
<strong>die</strong> geringen Abmessungen und Flexibilität kann <strong>die</strong><br />
Faser in komplexe multifunktionale Instrumente eingebaut<br />
werden. Sie ist auch am distalen Ende über große<br />
Winkel ablenkbar, so dass eine präzise Schnittführung<br />
nach den Navigationsvorgaben realisierbar ist. Ferner<br />
können über <strong>die</strong> Wahl der Laserwellenlänge nicht nur<br />
UKSH<br />
Bedarf der Ärzte <strong>zu</strong>r Verbesserung der Patientenversorgung<br />
Institut <strong>für</strong> Biomedizinische Optik<br />
<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong><br />
grundlegende Erforschung neuer<br />
biomedizinischer Methoden und Verfahren<br />
Wissenstransfer<br />
Durchführung vorklinischer und klinischer<br />
Stu<strong>die</strong>n<br />
Medizinisches Laserzentrum <strong>Lübeck</strong><br />
Normkonforme technische Realisierung von<br />
Prototypen <strong>zu</strong>r klinischen Erprobung<br />
Industrie<br />
Abschät<strong>zu</strong>ng der Produktionskosten und der Marktrelevanz<br />
Frühzeitige Evaluierungen der Prototypen ermöglichen zieloptimierte Produktentwicklung<br />
Marktanalyse<br />
Funktions- und<br />
Bedarfsanalyse<br />
Marktfähiges Produkt mit klinischer Akzeptanz<br />
Abb.1: Schematische Darstellung des „Entwicklungsnetzwerkes“ von der anwendungsbezogenen Forschung bis <strong>zu</strong>r<br />
Markteinführung am Beispiel optischer Medizingeräte am Uni-Standort <strong>Lübeck</strong>.<br />
<strong>die</strong> Eindringtiefe der Strahlung in das Gewebe vorgewählt<br />
werden, sondern über <strong>die</strong> Laserparameter auch<br />
<strong>die</strong> gewünschten Effekte, von der Koagulation bis <strong>zu</strong>r<br />
Ablation, benutzt werden.<br />
Voruntersuchungen<br />
Testsysteme <strong>zu</strong>r<br />
Zwischenbeurteilung<br />
Zur Eingren<strong>zu</strong>ng der benötigten Laserparameter <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Dissektion von Gewebe wurden am Institut <strong>für</strong> Biomedizinsche<br />
Optik Vorversuche an Gewebeproben durchgeführt<br />
[2, 3]. Zur präzisen Ablation ist eine Wellenlänge,<br />
<strong>die</strong> vom Wasser, dem Hauptchromophor von Weichgewebe,<br />
stark absorbiert wird, essentiell. Hier bietet sich<br />
das Wellenlängenspektrum um 2 μm an, bei dem <strong>die</strong><br />
Eindringtiefe der Strahlung bei nur ca. 100 μm liegt und<br />
<strong>die</strong> Strahlung noch effizient über Quarzfasern transmittierbar<br />
ist. Ferner zeigten Voruntersuchungen, dass <strong>die</strong><br />
erst seit kurzem <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden kontinuierlich<br />
emittierenden Lasersysteme bei 2 μm Wellenlänge<br />
wesentlich präzisere Schnitte <strong>zu</strong>lassen als <strong>die</strong> vormals<br />
benutzten gepulsten Systeme [4]. Für ein erstes „proofof-principle“<br />
wurde ein bereits <strong>zu</strong>r Verfügung stehendes<br />
Tm:YAG-Laborlasersystem mit einer Wellenlänge von<br />
2.01 μm umgebaut und in einen Laboraufbau integriert,<br />
in dem eine Applikationsfaser mittels PC gesteuerter Linearversteller<br />
unter kontrollierten Bedingungen über das<br />
Gewebe geführt werden kann. Nach ersten erfolgreichen<br />
Vorversuchen wurden moderne, erst seit jüngster Zeit<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung stehende Faserlasersysteme beschafft,<br />
FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007) 105